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Mats Hummels wurde bei seiner Ankunft am Flughafen Fiumicino von zahlreichen Roma-Fans empfangen.

© imago/Telenews

Hummels-Wechsel zur AS Rom: Der ewige Mats in der Ewigen Stadt

Immer mehr Fußballstars lassen ihre Karriere in Saudi-Arabien oder den USA ausklingen. Erfrischend, dass sich Mats Hummels mit 35 Jahren gegen die Frührente entscheidet.

Julian Graeber
Ein Kommentar von Julian Graeber

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Mats Hummels hat sich Zeit gelassen. San Sebastián, Mallorca, Bologna und Brighton – nach seinem Abschied von Borussia Dortmund wurde der Innenverteidiger bei zahlreichen mehr oder weniger namhaften Klubs gehandelt. Zuletzt soll es auch Interesse aus den USA gegeben haben. Dort hätte er seine glorreiche Karriere entspannt und gut vergütet ausklingen lassen können.

Doch Hummels hat sich dagegen entschieden: gegen den Trend – liebe Grüße an Ronaldo, Messi, Neymar oder seinen langjährigen Kollegen Reus – und gegen die fußballerische Frührente. Am Mittwoch hat der 35-Jährige einen Einjahresvertrag bei der AS Rom unterschrieben. Es ist eine reizvolle Wahl, mit großen Chancen, aber auch mit Risiken.

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Die Ewige Stadt hat ein besonderes Flair und für einen Menschen wie Hummels, der auch mal gerne aus dem Fußballkosmos ausbricht, hat Rom viel zu bieten. In erster Linie geht es dem Weltmeister von 2014 aber um den Sport. Denn Hummels ist noch nicht fertig. Er ist überzeugt, dass er auch im fortgeschrittenen Fußballeralter noch auf höchstem Niveau spielen kann.

Das hat er etwa in der vergangenen Champions-League-Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als er wesentlichen Anteil am Finaleinzug von Borussia Dortmund hatte. Natürlich gab es auch die schwächeren Spiele, vor allem in der Bundesliga. Doch an den grundsätzlichen Qualitäten von Hummels gibt es keine Zweifel.

Der Wechsel nach Italien macht daher viel Sinn. Für die Verantwortlichen in der Serie A hat Erfahrung einen so hohen Stellenwert wie wahrscheinlich nirgend sonst in der Fußballwelt. Hier wird die Kunst des Verteidigens seit jeher zelebriert. Das Spieltempo ist langsamer als in der Bundesliga oder der Premier League. All das könnte Hummels entgegenkommen, schließlich war er nie der schnellste und hat in den letzten Jahren weiter an Sprintgeschwindigkeit eingebüßt.

Die AS Rom ist mit nur zwei Punkten aus drei Spielen schwach in die Saison gestartet. Trainer Daniele de Rossi hat die großen Zeiten mit Francesco Totti auf dem Feld miterlebt, von solchen Höhen ist das Team aktuell aber weit entfernt. Mit der Meisterschaft wird die Roma nichts zu tun haben, die Erwartungen der Fans sind aber hoch wie immer. Das gilt auch für die an Hummels.

Am Mittwoch trainierte er bereits mit der Mannschaft, nach der Länderspielpause geht es mit einem Auswärtsspiel in Genua weiter. Dann wahrscheinlich schon mit Mats Hummels in der Viererkette.

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