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Zeit für einen Heimsieg. Hertha BSC (hier Ibrahim Maza) hat bisher in dieser Saison erst zwei Spiele im Olympiastadion gewonnen.

© imago/Zink/IMAGO/Sportfoto Zink / Melanie Zink

Im letzten Heimspiel des Jahres gegen Münster: Hertha BSC will einfach mal Danke sagen

In dieser Saison hat Hertha im eigenen Stadion bislang viele dürftige Leistungen angeboten. Gegen den Aufsteiger muss gleich aus mehreren Gründen ein Sieg her.

Stand:

Über 48.000 Zuschauer passierten bislang bei Heimspielen von Hertha BSC im Schnitt die Drehkreuze des Olympiastadions – das bedeutet ligaweit Platz vier in dieser Statistik. Nicht schlecht angesichts der Tatsache, dass die meisten zugkräftigen Gegner erst in der Rückrunde kommen und der Berliner Fußball-Zweitligist zu Hause meist sehr dürftige Leistungen anbot.

Am Freitag (18.30 Uhr, live bei Sky) steht der Jahresabschluss im eigenen Stadion an. Da wird der Zuschauerschnitt runtergehen, Hertha rechnet mit 43.000 Fans, was mit Blick auf den Gegner (der Tabellen-17. Preußen Münster), die Rahmenbedingungen (Temperaturen um den Gefrierpunkt) und Konkurrenzveranstaltungen (Weihnachtsmärkte und -feiern) ebenfalls recht ordentlich ist.

Allerdings werden die Gäste ihren Teil dazu beitragen, dass die Kulisse nicht erstmals in der laufenden Spielzeit unter 40.000 fällt. Münster bringt etwa 5000 Fans mit. Es ist das erste Mal seit 1989, dass die Preußen bei Hertha um Punkte kämpfen. Damals gewannen die Gastgeber am ersten Spieltag durch Tore von Dirk Kurtenbach und Theo Gries 2:0, am Saisonende stiegen sie in die Bundesliga auf.

„Es wäre ein schöner Moment, Danke zu sagen und sich mit drei Punkten zu verabschieden“, gibt Trainer Cristian Fiél als vorweihnachtliches Ziel aus. Danke sagen für die Treue der Fans in sportlich nicht berauschenden Zeiten und auch für die Geduld der Anhänger. Nur sieben Punkte holten die Berliner in dieser Halbserie in sieben Spielen im Olympiastadion, verloren zudem auf teils gruselige Art, etwa gegen die SV Elversberg (1:4).

Zum Vergleich: In der vorigen Rückrunde mit Trainer Pal Dardai waren es 16 von 27 möglichen Zählern. Unmutsäußerungen gab es in den vergangenen Wochen und Monaten trotzdem kaum, sondern fast permanent große Unterstützung von den Rängen.

Längst hat sich auch bei den weniger großen Klubs der Liga herumgesprochen, dass in Berlin durchaus etwas zu holen ist. So in etwa hatte es Thomas Wörle, Trainer des SSV Ulm, nach dem 2:2 seines Teams Ende November formuliert. Ulm ist genau wie Münster Aufsteiger. „Wir freuen uns tierisch auf Berlin, auf die Atmosphäre, das Stadion und unsere Fans“, sagt nun Münsters Trainer Sascha Hildmann.


Im Olympiastadion gibt Hertha viel zu viele Punkte ab

Das Olympiastadion als ein Ort, an dem die Kontrahenten gern auflaufen – und sich am Ende über Punkte freuen. Eine Tatsache, die Fiél gar nicht schmeckt: „Dass das nicht sein darf, müssen wir uns immer wieder vor Augen führen. Wir müssen es dem Gegner so schwer wie möglich machen.“

Und er fordert noch mehr: Hertha dürfe nicht wie zuletzt bei Greuther Fürth (1:2) wieder Aufbaugegner für eine Mannschaft sein, „die sich in keinem guten Moment befindet“. Hertha müsse endlich die Fehler abstellen, mit denen der Gegner wie in Fürth mitunter quasi eingeladen wird. „Wenn man sieht, wie das erste Tor fällt, ist es schwer, Spiele zu gewinnen“, sagt Fiél.

Aber genau das, nämlich Spiele gewinnen, muss Hertha schleunigst wieder. In den letzten sechs Pflichtspielen gelang nur ein Sieg, in diese Zeit fiel auch das Aus im DFB-Pokal in Köln. Statt die Situation auszunutzen, dass die Spitzenteams der Zweiten Liga alle mehr oder weniger regelmäßig patzen, haben die Berliner noch mehr Punkte liegenlassen als die Konkurrenz. Ende Oktober betrug der Rückstand auf Platz eins drei Zähler, jetzt sind es fünf auf Rang drei.

Aber: Abschließende Heimspiele eines Jahres, die lagen Hertha in den vergangenen Jahren. Die letzte Niederlage ist ziemlich genau zehn Jahre her, 0:5 unter Trainer Jos Luhukay in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim. Seitdem gab es fünf Siege und vier Unentschieden.

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