
© IMAGO/Matthias Koch
Mit Champions-League-Erfahrung: Jean-Paul Boëtius wird für Konkurrenzkampf in Herthas Mittelfeld sorgen
In den ersten beiden Pflichtspielen stand Kevin-Prince Boateng in Herthas Startelf. Nun ist Boëtius da. Boateng will um seinen Stammplatz kämpfen.
Stand:
Kevin-Prince Boateng stand in beiden bisherigen Pflichtspielen für Hertha BSC in der Startelf. Erfolgreich waren die Auftritte des Teams nicht. Vor allem im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Union lief weder beim Team noch bei Boateng viel zusammen.
Doch er glaubt vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr Olympiastadion, live bei Sky) an die Wende: „Wir wollen wachsen, auch an den Fehlern. Das müssen wir so schnell wie möglich machen. Ich habe ein gutes Gefühl.“ Er ist zuversichtlich, dass er dabei helfen kann. „Ich bin immer bereit, ich fühle mich zehn Mal besser, als ich mich letzte Saison um die gleiche Zeit gefühlt habe“, sagte Boateng in einer Medienrunde.
Nun hat sich beim Fußball-Bundesligisten jüngst erneut etwas getan im Mittelfeld: Die Berliner haben Jean-Paul Boëtius verpflichtet, der vier Jahre beim FSV Mainz 05 gespielt hat und danach vereinslos war. Boëtius hatte mit einem Wechsel nach England geliebäugelt, doch daraus wurde nichts.
Zuletzt hatte er sich bei seinem Heimatklub Feyenoord Rotterdam fitgehalten. Boëtius kostet keine Ablöse, er hat bei Hertha einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. Der Niederländer ist 28 Jahre alt, war Meister mit Feyenoord und in der Schweiz mit dem FC Basel.
Herthas neuer Trainer Sandro Schwarz kennt ihn aus gemeinsamen Zeiten in Mainz. Unter Schwarz war er Stammspieler, insgesamt kam er in 122 Erstligaeinsätzen auf zwölf Treffer. Boëtius hat in der Champions League und der Europa League gespielt und wird nicht nach Berlin gekommen sein, um sich auf die Ersatzbank zu setzen.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Das weiß auch Boateng. Er sei bereit, in seiner letzten Saison als Profi um seinen derzeitigen Platz in der Mannschaft zu kämpfen. „Konkurrenzkampf macht Spaß“, sagt der 35-Jährige und schob mit einem Lachen nach: „Wenn er Gas gibt, könnte er meinen Platz einnehmen. Aber er muss erstmal an mir vorbei.“
Ernsthafter bekräftigte Boateng dann, wie er den Transfer einschätzt: „Er ist ein Büffel und kann gut mit dem Ball umgehen. Das ist genau das, was wir brauchen. Fußballerisch wissen wir, was er kann.“ Boëtius ist schnell und technisch versiert, „für uns ist er eine sehr sinnvolle Verstärkung“, sagt Schwarz.
[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]
Der Neuzugang kann Spiele entscheiden, allerdings fehlte es ihm auch immer mal wieder an Konstanz. Schwarz erinnert sich an die Anfänge in Mainz: Da dachten viele, er wäre vornehmlich einer für die linke offensive Seite. Aber Boëtius spielte meist im zentralen Mittelfeld, wo er sich nach eigene Aussage auch am wohlsten fühlt.
Der Transfer kam zustande, nachdem Jurgen Ekkelenkamp nach nur einem Jahr in Berlin zu Royal Antwerpen gewechselt war. Hertha erhält eine Ablösesumme in Höhe von etwa 4,5 Millionen Euro. Boëtius bekommt die Rückennummer zehn, die bisher Ekkelenkamp trug.
Kevin-Prince Boateng hat in der vergangenen Saison mit Hertha BSC gegen Boëtius und Mainz 05 gespielt. Der Neuzugang sei ein „ekliger Gegenspieler“. Aber ansonsten ist er ein sehr freundlicher Mensch, wie Boateng schon im ersten Training festgestellt hat: „Er hat die ganze Zeit gelacht. Das finde ich schon einmal positiv.“
- 1. FC Union Berlin
- Bundesliga
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Eintracht Frankfurt
- England
- FSV Mainz 05
- Hertha BSC
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: