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BR-Volleys Spieler freut sich nicht nur auf das Spiel, sondern auch darauf, seinen besten Freund Nicolas Márechal zu sehen.

© imago images / Passion2Press

BR Volleys-Spieler Pujol und Márechal: Kein Netz kann sie trennen

Zuspieler Pierre Pujol ist schon lange mit Nicolas Márechal vom VfB Friedrichshafen befreundet. Jetzt treffen die beiden im Bundesliga-Spiel aufeinander.

Mit jemandem zu konkurrieren, den man gut kennt, ist nie leicht. Schon gar nicht, wenn man noch dazu eng befreundet ist. Für Pierre Pujol ist das jedoch kein Problem. Der Spieler der BR Volleys wird am Mittwochabend gegen Nicolas Márechal spielen. Der ist nicht nur Außenangreifer des gegnerischen Teams VfB Friedrichshafen, sondern zugleich Pujols bester Freund.

Am Anfang sei es komisch gewesen, gegen einen so engen Freund zu spielen, sagt Pujol, aber mittlerweile und mit seiner jetzigen Erfahrung mache ihm das nichts mehr aus: „Ich freue mich einfach, dass ich ihn vor und nach dem Spiel treffen kann und während des Spiels ist er ein ganz normaler Spieler für mich.“

Die beiden Sportler kennen sich schon seit vielen Jahren und haben bis heute engen Kontakt. „Wir haben uns vor über fünfzehn Jahren getroffen", erinnert sich Pujol, „damals haben wir gegeneinander gespielt." Die Konkurrenz währte allerdings nicht lange; schon bald spielten die beiden gemeinsam in der französischen Nationalmannschaft.

Mit der Zeit wurden nicht nur die Sportler enge Freunde, sondern auch ihre Frauen verstehen sich sehr gut. So gut, dass die beiden Familien sogar regelmäßig gemeinsam in den Urlaub fahren. Einmal im Jahr besuchten Márechal und seine Frau sie in Cannes, erzählt Pujol, und blieben dort für eine Woche. Dieses Mal soll es andersherum sein: „Wir fahren dieses Jahr in den Norden von Frankreich und besuchen Nicolas dort.“

Besonders in Erinnerung geblieben aus sportlicher Sicht ist Pujol der gemeinsame Sieg mit Márechal bei der EM 2015. Abseits des Sports lasse sich das nur schwer sagen, sagt Pujol und lacht: „In 20 Jahren Freundschaft hat man viele wichtige gemeinsame Erinnerungen."

Der französische Zuspieler spielte bereits im Jahr 2017 für den zehnmaligen Deutschen Meister BR Volleys. Anschließend wechselte er kurzzeitig zum französischen Verein GFC Ajaccio, aber kehrte bereits im darauffolgenden Jahr zurück nach Berlin. Im Gespräch mit dem Tagesspiegel nannte er die BR Volleys damals den „bestorganisierten Klub in Europa, vielleicht sogar auf der Welt“. Ganz leicht ist es trotzdem nicht, so weit weg von seiner Heimat zu wohnen – schon gar nicht in der aktuellen Situation.

Besonders vermisst Pujol seine Familie, die ihn aufgrund der Pandemie nicht in Berlin besuchen kann. Fast fünf Monate hat er sie mittlerweile nicht mehr gesehen. Außerdem vermisse er es, Leute zu treffen und mal Essen zu gehen. „Ich liebe es einfach, Leute zu treffen und ins Museum oder Restaurant zu gehen“, sagt Pujol, „das ist keine einfache Situation – nicht nur für mich, sondern für Tausende Menschen.“

In der Tabelle liegt Friedrichshafen über den Berlinern

Hinsichtlich des anstehenden Heimspiels am Mittwoch gegen den wohl stärksten Bundesliga-Konkurrenten der Berliner ist Pujol zuversichtlich. Das liegt auch daran, dass sich die Verletztensituation bei den Berlinern endlich bessert. „Das Training läuft besser und besser", erzählt er, „und jeden Tag haben wir mehr Spieler und mehr Qualität."

Während Pujol in den vergangenen Wochen als Zuspieler einspringen und darauf hoffen musste, dass nicht auch er sich eine Verletzung zuzieht, ist Mannschaftskapitän Sergej Grankin pünktlich zum Spiel gegen Friedrichshafen wieder einsatzfähig.

Und auch Außenangreifer Samuel Tuia, der sich beim Champions-League-Spiel gegen ACH Volley Ljubljana im Dezember einen Sehnenanriss zugezogen hatte, war am vergangenen Wochenende endlich wieder auf dem Spielfeld zu sehen. Falls die Volleys am Mittwochabend gewinnen, könnten sie ihren neunten Bundesliga-Sieg in Folge einfahren.

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Das wird allerdings alles andere als leicht: Beim letzten Spiel gegen Friedrichshafen verloren die BR Volleys mit 3:0. Aktuell liegen die Gegner vom Bodensee in der Bundesliga-Tabelle einen Platz über den Berlinern und das mit stolzen fünf Punkten. Das Spiel am Mittwoch muss deshalb anders laufen als die vergangene Niederlage.

„Das letzte Spiel war vor Monaten, seither haben wir uns als Team und Spieler deutlich verbessert“, sagt Pujol, „wir werden sehen, wie es am Mittwoch läuft, aber unser Team ist sehr anders als damals.“ Mittlerweile würden sich auch die Spieler untereinander besser kennen.

Deshalb erwartet Pujol von seinem Team „besser und besser" zu spielen – das sei im Hinblick auf die anstehenden Champions-League-Spiele in Kasan im Februar wichtig. „Das wird ein cooles Spiel. Ich kann es nicht abwarten."

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