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Para-Radsportler Maximilian Jäger wird Vierter beim Straßenrennen in Clichy-sous-bois (Symbolbild)

© imago images/Beautiful Sports

Knapp an Bronze vorbei: Maximilian Jäger gewinnt „goldene Ananas“

Para-Radsportler Maximilian Jäger wird Vierter beim Straßenrennen in Clichy-sous-bois. Stolz ist er auch ohne Medaille auf seine Leistung – und damit ist er nicht alleine.

Von Anna Höhne

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Maximilian Jäger feierte in Paris sein Paralympics-Debüt. Im vergangenen Jahr Weltmeister im Einzelzeitfahren geworden, kam der 24-Jährige mit großen Hoffnungen zur Radstrecke nach Clichy-sous-bois. Eine Platzierung unter den ersten Zehn war sein erklärtes Ziel, wenn nicht sogar eine Medaille.

Der Bayer, der einen vorgeburtlichen Schlaganfall hatte und auf der linken Körperhälfte gelähmt ist, hatte eine schwierige Vorbereitungszeit. Eine Corona-Infektion im letzten Herbst ließ ihn lange nicht los und hinderte ihn daran, in den Ausmaßen zu trainieren, die er sich gewünscht hätte. Trotzdem seien seine Leistungswerte besser als im letzten Jahr.

Jäger ist noch ein Neuling im Radsport. Zunächst war er erfolgreich im Para-Kajak und -Skifahren, bis er bei einer Sportlerehrung Para-Radlegende Michael Teuber begegnete. Er riet ihm, es doch mal mit dem Dreirad auszuprobieren. Jäger folgte diesem Rat – mit Erfolg.

Passend zum Start fing es am Samstag in Clichy-sous-bois zu regnen an. An der Startlinie wurden noch Schirme über die Sportler gehalten, der Start fand jedoch pünktlich statt. Jäger setzte sich sofort an die zweite Stelle, hinter dem das Feld anführenden US-Amerikaner Connors. Das Feld blieb dicht beisammen und Jäger wechselte immer wieder zwischen den ersten vier Platzierungen hin und her, blieb jedoch die gesamte Zeit ein Teil der Führungsgruppe.

Nach der zweiten von drei Runden setzte sich der Chinese Chen vom Rest der Gruppe ab, übernahm die Führung und konnte diese am Ende auf knapp zwei Minuten Abstand zur Verfolgergruppe ausbauen. Nachdem er die Goldmedaille sicher hatte, brach er im Zieleinlauf beinahe vor Glück zusammen.

Auf den letzten Metern wurde es auch für Jäger nochmal intensiv. Er konnte seine Position am Kopf der Verfolgungsgruppe gut halten, ging am Ende gegen Connors und den Kolumbianer Quiroga in den Sprint. Zentimeter vor der Ziellinie wurde er noch von Quiroga überholt und belegte denkbar knapp den undankbaren vierten Platz.

Nach dem Wettkampf zeigte er sich dennoch versöhnlich: Er habe alles gegeben und beschrieb seine Platzierung als „die goldene Ananas“. Es waren seine ersten Paralympics und er könne für sich persönlich sehr viele positive Erfahrungen mit nach Hause nehmen, darunter ein vierter Platz im Straßenrennen und ein achter Platz im Zeitfahren.

Sowohl für die anstehende Weltmeisterschaft als auch für die Paralympischen Spiele in Los Angeles 2028 seien das gute Ausgangspositionen. Über die heutige Anwesenheit und Unterstützung von Teuber, der die Rolle seines Mentors und seines Vorbilds eingenommen hat, freue er sich sehr. Auch Teuber zeigte sich begeistert über die Leistung des Nachwuchssportlers und sei gespannt auf das, was da noch kommt.

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