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Paralympics Blog 2021: Paralympisches Feuer ist erloschen
IPC-Präsident erklärt Spiele für beendet + Hiltrop ist Fahnenträgerin + US-Frauen verteidigen Titel im Sitzvolleyball + Der Newsblog der Paralympics Zeitung
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An dieser Stelle berichtete das Team der Paralympics Zeitung über die Sommerspiele in Tokio. Alle Texte unserer Digitalen Serie finden Sie hier.
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Frei nach Andrea Bocelli: Time to say goodbye!
Mit dem Erlischen des paralympischen Feuers in Tokio neigt sich auch unsere Berichterstattung dem Ende zu. Während die ersten Tränen noch zurückgehalten werden, um unseren Laptops, auf denen noch die letzten Texte entstehen, keinen Wasserschaden zuzufügen, überwiegt aber das Positive: In den kommenden Tagen folgen noch weitere Artikel in unserer digitalen Serie.
Good News auch für alle Fans von paralympischem Sport: Bis zu den nächsten paralympischen Winterspielen in Peking ist es kaum mehr ein halbes Jahr. Auch dann wird es an dieser Stelle wieder aktuelle Berichte, Hintergrundrecherchen, Interviews und Anekdoten rund um die Spiele, den Austragungsort, die Athlet*innen und die Sportarten geben - bestimmt von einer Redaktion, die genauso mit Spaß dabei sein wird, wie wir es waren.
Am Ende bleibt nur eins: Vielen Dank allen Organisator*innen im Verlag und bei den Partner*innen, allen Protagonist*innen unserer Texte und Ihnen - für's Verfolgen, Mitfiebern und Lesen unserer Artikel.
Sayonara und bis bald!
Nils, Hannah, Lilith, Mona, Kathi, Max, Delia, Zoe, Elena, Magdalena und Lennart.

Deutschland 15.02 Uhr: Die paralympische Flamme ist erloschen. Der IPC-Präsident Andrew Parsons hat die Spiele offiziell für beendet erklärt. Die nächsten Sommer-Paralympics stehen 2024 in Paris an, aber bis zu den nächsten Winter-Paralympics in Peking sind es nur noch wenige Monate. Sie finde im März 2022 statt.


Zur Hymne der Paralympics wird die Flagge der Spiele ins Stadion getragen. Von der Tokioter Gouverneurin wird sie über IPC-Präsident Parsons an die Bürgermeisterin der kommenden Gastgeberstadt übergeben - an Anne Hidalgo aus Paris.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt, selbst bei den Paralympics nicht. Während im Stadion der Abschluss der Spiele gefeiert wird, haben sich vor dem Stadion Demonstrant*innen versammelt. Nach wie vor halten sie die Ausrichtung sowohl der Olympischen und der Paralympischen Spiele für einen Fehler. Kritikpunkte, auf die Gegner*innen gerne verweisen, sind die Kosten und die Ausrichtung des Events inmitten der Pandemie.
Im Herbst wird in Japan das nationale Parlament und damit auch der Ministerpräsident neu gewählt. Der amtierende Ministerpräsident Suga hat diese Woche seinen Rücktritt angekündigt.

Große Ehre im Olympiastadion: Fünf Personen aus aller Welt erhalten zur Minute den neu geschaffenen "I'mPossible-Award".
Im Rund des Stadions wurde ein Nachbau Tokios aus bunten Steinen errichtet, in dessen Mitte nun der beklebte Fernsehturm hochgezogen wird. Der Turm steht - es fliegt Feuerwerk.

Die Athlet*innen kommen beim Einzug ins Stadion an einer liegenden Replika des Wahrzeichen Tokios, des Fernsehturms, vorbei und kleben kleine Spiegel darauf. Noch bleibt spannend, was damit im Laufe der Veranstaltung passieren wird.
Nachdem die zwei Athletinnen und Athleten aus Afghanistan, Zakia Khudadadi und Hossain Rasouli, bei der Eröffnungsfeier nicht vor Ort sein konnten, da sie erst aus Afghanistan nach Paris evakuiert werden mussten, können Sie nun ihre eigene Flagge bei der Abschlussfeier tragen. Bei der Eröffnungsfeier hatte das ein Volunteer übernommen.
Ihre Reise nach Tokio ging über Paris. Aus dem besetzten Kabul mussten sie evakuiert werden.

Hinter der paralympischen Flagge werden die Flaggen aller teilnehmenden Nationen in das Stadion getragen. Später werden die Athleten und Athletinnen mit ihnen wieder ausziehen.

Derzeit wird die japanische Flagge in Stadion getragen - von japanischen Athlet*innen, Paralympics-Gewinner*innen und einer Krankenpflegerin. Begleitet übrigens von klassischer Musik - die unsere gängigen Musikerkennungsdienste zwar erkannten, wir aber leider aufgrund mangelnder Kenntnis japanischer Schriftzeichen hier nicht wiedergeben können.

Versöhnliches Finale für #Japan202One
Letzter Startschuss in Tokio. In wenigen Minuten startet die Abschlussfeier der Paralympischen Spiele. Die Stadt ist schon in Dunkelheit gehüllt, inmitten der Metropole erstrahlt das Olympiastadion in der Nacht. Gleich geht sie los, eine Revue dieser Spiele, die vor so vielen Herausforderungen standen, die viel kritisiert wurden, aber auch gleichzeitig für faszinierende und versöhnliche Momente gesorgt haben.
Rückblick: Rollstuhlbasketball
Die Hoffnungen waren groß für beide deutschen Rollstuhlbasketball-Teams. Doch nach emotionalen Wettkampftagen fahren beide Teams ohne Medaille zurück nach Deutschland.
"Wir wollen in Tokio eine Medaille holen", hatte Team-Nachwuchs Lisa Bergenthal dem Tagesspiegel vor den Paralympics im Interview gesagt. Die deutschen Damen konnten sich trotz der Pandemie und einem kurzfristigen Trainerwechsel vor den Spielen gut vorbereiten und an verschiedenen Testspielen teilnehmen. Ihr Start bei den Paralympics lief sehr gut. Sie gewannen alle vier Spiele in der Gruppenphase. Doch im Halbfinale kamen die deutschen Frauen nicht gegen die Holländerinnen an und auch das Spiel um Bronze gegen das Team USA verloren sie und erreichten so nur Platz vier.
Auch bei den Männern reichte es nicht für eine Medaille. Obwohl sie in der Gruppenphase auch gegen starke Gegner wie Großbritannien gewannen, schieden sie schon im Viertelfinale gegen Spanien knapp aus. Am Ende erreichten sie Platz sieben.
Das schönste Zitat der RollstuhlbasketballerInnen:
"Rollstuhlbasketball ist eine Mischung aus Autoscooter uns sehr taktischen Mannschaftssport" hatte Team-Kapitänin Mareike Miller vor den Paralympics in einer Pressemitteilung gesagt.
Die US-Amerikanerinnen haben ihren Titel im Sitzvolleyball erfolgreich verteidigt. In einer Neuauflage des Finals von 2016 setzten sich die Titelverteidigerinnen mit 3:1 gegen die Chinesinnen durch. Nach vier Sätzen (25:12, 25:20, 22:25 und 25:19) sicherten sie sich am Sonntag die Goldmedaille.
Vor knapp zwei Wochen fing es an mit Bronze für Denise Schindler, heute endet es mit Gold für das amerikanische Basketballteam der Herren - die letzten Medaillen bei den Paralympics sind vergeben. Insgesamt holten die Sportler*innen 1668 Mal Edelmetall.
Dominiert wurden die Spiele vom chinesischen Team. Mit insgesamt 207 Medaillen, davon 96 Mal Gold, führt das Land den Medaillenspiegel souverän an, vor den Teams aus Großbritannien (124 Medaillen) und den USA (104).
Das deutsche Team hat das angestrebte Ziel, einen Platz in den Top 10 im Medaillenspiegel, verpasst. Mit 43 Medaillen (13 Mal Gold, 12 Mal Silber und 18 Mal Bronze) reichte es in der Gesamtstatistik für Platz 12. Den letzten Platz auf dem Siegertreppchen gab es für das deutsche Team gestern, als Lindy Ave zu Gold sprintete.
Natascha Hiltrop auf Platz fünf
Die Sportschützin Natascha Hiltrop landet bei ihrem letzten Wettkampf (50 Meter Freies Gewehr liegend, SH1 - ohne Schießstand, Mixed) auf Platz fünf. Dabei schloss sie die Qualifikation mit Weltrekord auf Platz eins ab.
Im selben Wettkampf sind auch Bernhard Fendt und Elke Seelinger angetreten, die sich jedoch mit Platz zwölf und 45 nicht qualifizieren konnten.
Und damit verabschieden wir uns für heute. Bis morgen!

Daniel Scheil ist fünf Jahre nach seinem Triumph bei den Spielen in Rio ohne Medaille geblieben. Am Samstag kam der 48 Jahre alte Kugelstoßer (F33) nur auf Rang fünf. Mit 9,86 Metern fehlten Scheil 1,39 Meter zu Bronze. (dpa)
China dominiert im Para-Badminton
Mit fünfmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze haben chinesische Athletinnen und Athleten die Wettkämpfe im Para-Badminton dominiert. Die Sportart ist bei den Spielen in Tokio das erste Mal mit dabei gewesen. Ebenfalls gut abgeschnitten haben die Athletinnen und Athleten aus Japan (dreimal Gold, einmal Silber, fünf Mal Bronze) und aus Indonesien (jeweils zweimal Gold, Silber und Bronze). Die deutschen Athletinnen und Athleten gingen leer aus. Nach dem Ausscheiden von Valeska Knoblauch und Elke Rongen (beide WH1) gewann die Japanerin Sarina Satomi das Heimspiel.

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