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Da soll es also lang gehen. Bundestrainer Joachim Löw.

© Uli Deck/dpa

Kommentar zur Nationalmannschaft: Löw ohne Leid

Die ersten Ergebnisse der Fußball-Nationalmannschaft nach der WM-Pleite verschaffen dem Bundestrainer eine kleine Atempause - mehr aber nicht. Ein Kommentar.

0:0 im Rahmen der Nations-League gegen Frankreich, 2:1 gegen Peru - die ersten Ergebnisse der Fußball-Nationalmannschaft, rund zehn Wochen nach einer einmaligen WM-Pleite, sind ordentlich. Und sie verschaffen dem Bundestrainer eine kleine Atempause. Niederlagen hätten das Leid, die Diskussionen um die Arbeit des Joachim Löw nur befeuert. Dass der Bundestrainer nun sagt, der "Ehrgeiz brenne", die WM auszumerzen. und von einer "Jetzt-erst-recht-Reaktion" spricht, das erscheint allerdings etwas übertrieben.

Ja, es waren solide gute Reaktionen der Mannschaft gegen einen Weltmeister, der geistig mehr mit dem Triumph von Russland beschäftigt schien als mit dem Spiel. Und Peru ist maximal international untere Fußballmittelklasse - und dann war so ein Test wie der von Sinsheim mehr gute Gelegenheit, jungen Spielern eine Chance zu geben. Die Mannschaft, die Russland in den Sand gesetzt hat, gibt es ja nicht mehr. 

München und Sinsheim waren schon mal ein kleine Versprechen

Vergleiche mit der WM verbieten sich. Wenn auch der erfahrene Fernsehkommentator im ZDF am Donnerstag anderer Meinung war und sagte, in der Verfassung vom Donnerstag hätte die Mannschaft nicht gegen Mexiko oder Südkorea verloren bei der WM. Das ist selbstverständlich eine sehr gewagte These. Anderer Zeitpunkt, andere Verfassung, anderer Wettbewerb, anderer Gegner, anderes Spiel. Die Pleite von Russland lässt sich auch nicht mit einem 2:1 in Sinsheim gegen Peru vergessen machen. Aber: München und Sinsheim waren schon mal zwei kleine Versprechen auf eine Zukunft der Mannschaft, die ansprechender sein sollte als ihre jüngste Vergangenheit. Diese Versprechen gilt es nun, mit ordentlichen Auftritten - etwa im Oktober in der Nations-League mit dem Spiel in den Niederlanden - hochzuhalten. Eingelöst werden kann das Versprechen dann in zwei Jahren, bei der Europameisterschaft. 

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