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Hoffen auf die Historie: Madrid und Barcelona geben sich optimistisch
Mario Balotelli sieht für Real Madrid keine Chance mehr, den Einzug ins Finale der Champions League zu schaffen. Sein Wetteinsatz dürfte seiner Freundin gar nicht gefallen.
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Für Mario Balotelli ist die Angelegenheit klar. So klar, dass sich der Stürmer vom AC Mailand zu einem wohl nicht ganz ernst gemeinten Wetteinsatz hinreißen ließ. „Ich setzte meine Freundin aufs Spiel. Wenn Real Madrid tatsächlich noch weiterkommt, können alle von ihnen mit meiner Freundin schlafen“, soll er einem italienischen Internetportal gesagt haben. Balotelli ist mit einem belgischen Model liiert.
Madrids Spieler dürften auch so motiviert genug sein, den Einzug ins Finale der Champions League doch noch zu schaffen. Das 1:4 vor knapp einer Woche ist Anreiz genug. „Wir werden um unser Leben spielen“, sagte Verteidiger Sergio Ramos auf einer Pressekonferenz am Montag. Reals zweiter Kapitän hofft auf Unterstützung durch das Publikum. „Unsere Fans müssen von der erste Minute an eine hitzige Atmosphäre schaffen.“ Für sein besonderes Ambiente ist des Estadio Santiago Bernabéu bekannt, dort gelangen Real im Europapokal schon legendäre Aufholjagden. In der Saison 1975/76 verlor man im Achtelfinale des Landesmeisterpokals 1:4 bei Derby County, gewann das Rückspiel aber 5:1 nach Verlängerung und kam weiter. Zehn Jahre später schaffte Real gegen Borussia Mönchengladbach eine noch spektakulärere Aufholjagd.
Wie Real Madrid bezieht auch der FC Barcelona seine Zuversicht hauptsächlich aus der Geschichte. Drei Mal gelang es, ein 0:3 aus dem Hinspiel noch aufzuholen. Das war in den siebziger und achtziger Jahren. Der Anlass, der die meiste Hoffnung bietet, liegt aber nur wenige Wochen zurück. Im Achtelfinale machte Barcelona ein 0:2 beim AC Mailand durch ein 4:0 im Camp Nou wett. Dieses Resultat würde am Mittwoch zumindest für die Verlängerung reichen. Für die Tore soll dann Lionel Messi sorgen. Beim Hinspiel warf die leblose Vorstellung des Weltfußballers Fragen auf. Nach einer Muskelverletzung war Messi offensichtlich nicht fit. Am Wochenende wurde er beim Spiel in Bilbao nach einer Stunde eingewechselt, um seine Mannschaft beim Stand von 0:1 vor einer Niederlage zu bewahren. Messi erzielte erst den Ausgleich und bereitete dann die Führung durch Alexis Sanchez vor. Die Sportzeitung „As“ aus Madrid schrieb mit Hinblick auf das Rückspiel: „Messi ist Barcelonas einziges Argument.“
Optimistischer gab sich Sandro Rosell: „Natürlich können wir das noch aufholen“, sagte Barcelonas Präsident am Rande eines Tennisturniers. Wirklich zuversichtlich sah er dabei aber nicht aus. Rosell wird wissen, dass die Geschichte in Barcelonas Fall auch nicht hilft: Noch nie gelang es einem Klub im Halbfinale der Champions League, ein 0:4 aufzuholen.
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