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Auch Angelique Kerber soll am Turnier an der Hundekehle teilnehmen.

© AFP

Großes Tennis im Steffi-Graf-Stadion: Matchball für Berlin!

Bald wird wieder auf höchstem Niveau Tennis gespielt in Berlin. Das sind gute Nachrichten für alle Sportfans, denn das Konzept ist stimmig. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Tennis kommt zurück nach Berlin. Und das gleich mit einem Ausrufezeichen. Das neue Turnier im Steffi-Graf-Stadion wird das weltweit bedeutendste in der Vorbereitung für den Klassiker in Wimbledon. Dafür geht der LTTC Rot-Weiß Berlin als Ausrichter in die Vollen – und spielt dennoch nicht Alles oder Nichts. Wenn man den Verlautbarungen aller Beteiligten Glauben schenkt, dann ist die Veranstaltung ein Gewinn für die Stadt und den Club. Alles wirkt seriös durchgeplant und ist langfristig angelegt. Dafür garantiert allein schon der Wimbledon-Club, der wohl der beste denkbare Partner für das Turnier in Berlin ist.

Dass sich mit einem Turnier auf Rasen ein paar Gewohnheiten ändern, bringt allein schon der Belag mit sich. Aber ein frischer Anstrich kann dem ehrwürdigen LTTC Rot-Weiß nur guttun. Auf der Anlage hat sich zuletzt schon einiges getan, nun dürfte alles noch viel schneller vorangehen. Für das deutsche Tennis sind solche Nachrichten nur gut, dazu zählt auch die Tatsache, dass es in Bad Homburg sogar noch ein weiteres Event in der Woche nach Berlin geben wird – wenn auch deutlich kleiner und nicht so strahlkräftig.

In Deutschland gibt es damit ab 2020 insgesamt vier Turniere auf Rasen, zwei bei den Frauen und zwei bei den Männern (Stuttgart und Halle). Die Clubs und Veranstalter sind mit der Zeit gegangen und haben sich dem Turnierplan entsprechend modernisiert. Gleiches ist in Hamburg bisher noch nicht gelungen, die German Open der Männer werden weiter auf Sand ausgetragen. Dem neuen Turnierchef würde man wünschen, den Blick nach Berlin zu wagen und sich zu verändern. In Hamburger Falle würde das angesichts des Juli-Zeitpunkts bedeuten: Hartplatz statt Sandplatz.

Anders zu denken, erfordert Mut. Im Steffi-Graf-Stadion wird im nächsten Juni zu begutachten sein, wie das aussehen könnte. Unabhängig davon, welche Topspielerinnen letztendlich dabei sein werden, darf es als großer Erfolg gelten, dass Berlin wieder zum internationalen Turnierkalender gehört und damit auch Gastgeber für ein weiteres gesellschaftlich bedeutendes Sportereignis ist. Die Voraussetzungen, dass dieser Erfolg auch von Dauer ist, sind gegeben. Jetzt muss der Matchball nur noch verwandelt werden.

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