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Mit Hoeneß nach ganz oben: Der Pokalsieg ist für den VfB Stuttgart ein kleines Fußball-Märchen
Die jüngere Geschichte des VfB Stuttgart war geprägt von Misserfolgen. Dass seit gut zwei Jahren alles anders ist, dafür ist vor allem einer verantwortlich: Trainer Sebastian Hoeneß.

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Der vierte Pokalsieg des VfB Stuttgart im Jahr 2025 ist nichts weniger als ein Fußball-Märchen. Sicherlich nicht so ein großes, wie es der erste Titel in der Vereinsgeschichte des Noch-Drittligisten Arminia Bielefeld gewesen wäre, aber ebenfalls ein Fußball-Märchen.
Denn auch die jüngere Geschichte des Vereins für Bewegungsspiele aus Stuttgart war geprägt von Misserfolgen, mit zwei Abstiegen in die Zweite Liga als absolute Tiefpunkte. Stuttgart drohte ein ähnliches Schicksal, wie es aktuell Hertha BSC oder Schalke 04 erleiden oder zwischenzeitlich der Hamburger SV erlitt.
So verlor der VfB noch vor fast genau fünf Jahren in der Zweiten Liga 1:2 in Wehen-Wiesbaden. Zwar gelang der Aufstieg, hinter Bielefeld übrigens, dennoch ging es nicht gerade erfolgreich weiter. Der VfB konnte sich vor drei Jahren nur durch ein Tor am allerletzten Spieltag in der allerletzten Spielminute retten, vor fast genau zwei Jahren konnte er erst nach zwei Relegationsspielen die Klasse halten. Seitdem aber ist alles anders. Und dafür ist vor allem einer verantwortlich.
Seit Sebastian Hoeneß den VfB Stuttgart am 3. April 2023 auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga als Trainer vom glücklosen Bruno Labbadia übernommen hat, geht es rasant nach oben, bis in die Champions League. Er hat der Mannschaft selbstbewussten, modernen Ballbesitzfußball beigebracht. Er hat fast alle Spieler besser gemacht, acht sind unter ihm sogar in die deutsche Nationalmannschaft berufen worden, Nick Woltemade ist nur das aktuellste Beispiel.
Selbst die Abgänge des ehemaligen Kapitäns Waldemar Anton und des europäischen Top-Torjägers Serhou Guirassy hat das Team einigermaßen verkraftet. Der VfB bietet attraktiven, offensiven Fußball, der auch neutralen Zuschauern Spaß macht, oft erfolgreich, aber nicht immer, wie der neunte Platz der abgelaufenen Bundesligasaison zeigt.
Inzwischen wird sogar nach jeder Saison mit Sebastian Hoeneß in Stuttgart gefeiert: Relegationssieger 2023; Vizemeister 2024; und jetzt die absolute Krönung im Berliner Olympiastadion, ein echter Titel für den Briefkopf, Pokalsieger 2025. Wenn das kein Fußball-Märchen ist, mindestens ein kleines.
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