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Torjäger Harry Kane musste gegen Celtic Glasgow zur Halbzeit angeschlagen vom Platz.

© REUTERS/MICHAELA STACHE

Mit viel Glück ins Achtelfinale: Der FC Bayern taumelt mal wieder in die wichtigste Phase der Saison

Mit der letzten Aktion rettet sich Bayern München in der Champions League gegen Celtic Glasgow vor der Verlängerung. Die Leistungen der vergangenen Wochen wecken unschöne Erinnerungen.

Julian Graeber
Ein Kommentar von Julian Graeber

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Der FC Bayern hat das Schlimmste gerade noch verhindert und kann weiter vom Champions-League-Finale im eigenen Stadion träumen. Der Treffer zum 1:1-Endstand gegen Celtic Glasgow durch Alphonso Davies in allerletzten Sekunde hat die Münchner zwar vor der Verlängerung bewahrt, täuscht aber nicht über eine beunruhigende Tendenz hinweg.

Nach einer oft begeisternden ersten Hälfte der Saison taumelt das Team aktuell in die entscheidende Phase der Spielzeit – und das nicht zum ersten Mal. Schon in den vergangenen Jahren gelang es den Bayern, im Widerspruch zu ihrem Selbstverständnis, zu oft nicht, dann in Topform zu sein, wenn es darauf ankommt.

Den Krisenmodus müssen sie in München noch nicht einlegen – in der Liga hat der Rekordmeister acht Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Leverkusen und auch in der Champions League ist nach der erzitterten Qualifikation für das Achtelfinale noch alles möglich –, doch die Formkurve zeigt nach unten.

Die Zeiten, in denen der junge Trainer Vincent Kompany ob des ebenso mutigen wie begeisternden Offensivfußballs gefeiert wurde, sind schon einige Monate her. Aktuell ist das Pressing nicht mehr so aggressiv, der Druck auf den Gegner dadurch nicht mehr so hoch und die Angriffe wirken oft statisch, ausrechenbar.

Zu viele Spieler suchen, bisher vergeblich, nach ihrer Form. Harry Kane plagt sich mit leichteren Verletzungen und trifft momentan fast nur vom Elfmeterpunkt. Jamal Musiala ist zwar wieder fit, aber noch nicht wieder im Rhythmus – und auf den Außen überzeugt allenfalls Michael Olise. Dazu wackelte gegen Celtic auch die zuletzt eigentlich deutlich sicherere Innenverteidigung um Dayot Upamecano und Minjae Kim.

Gegen einen äußerst auswärtsschwachen Gegner resultierte dies beinahe in einer Blamage. Zu sehen war dieser Ansammlung an Problemchen und individuellen Schwächephasen aber auch schon in den Spielen gegen Feyenoord Rotterdam, Holstein Kiel und Bayer Leverkusen.

Viel Zeit, um wieder in den Rhythmus der ersten Saisonhälfte zu kommen, haben die Münchner nicht. Schon in zwei Wochen geht es in der Champions League mit dem Achtelfinale weiter, die Auslosung findet an diesem Freitag statt. Dass es für den FC Bayern dann richtig ungemütlich wird, steht bereits fest. Die möglichen Gegner heißen: Bayer Leverkusen und Atletico Madrid.

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