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Nach seiner Gelbsperre kehrt Rani Khedira (rechts, hier gegen Leipzigs Christoph Baumgartner) gegen seinen Ex-Klub zurück in die Startelf.

© IMAGO/O.Behrendt

„Mithalten wird nicht reichen“: Der 1. FC Union hofft gegen Leipzig auf die Wende

Nach drei Niederlagen in einer Woche hat sich die Stimmung beim 1. FC Union Berlin gedreht. Mit Rasenballsport Leipzig wartet ein schwerer Gegner, doch der hat Respekt.

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Der Profifußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Es ist keine drei Wochen her, dass Christopher Trimmel nach dem 1:0-Sieg beim FC St. Pauli auf den Europapokal als mögliches Ziel angesprochen wurde. „Jetzt geht das schon wieder los“, sagte der Österreicher und lächelte gequält. Der 1. FC Union war gerade wettbewerbsübergreifend zum vierten Mal in Folge ungeschlagen geblieben, hatte dabei sogar dem FC Bayern ein Bein gestellt und stand in der Tabelle auf Rang acht.

Eine Englische Woche mit drei ärgerlichen Niederlagen später hat sich die Stimmung gedreht. „Die Abstiegszone kommt näher, aber das war zu erwarten, wenn du keine Spiele gewinnst“, sagte Trainer Steffen Baumgart nach dem 1:3 beim VfL Wolfsburg am vergangenen Samstag. Von acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sind innerhalb einer Woche vier geworden.

Die Situation ist noch weit davon entfernt, rund um die Alte Försterei Panik auszulösen, doch die vergangenen Spiele haben Spuren hinterlassen. Das ist auch vor dem Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig am Freitagabend (20.30 Uhr, Sky) zu spüren.

Es geht darum, uns endlich zu belohnen und nicht nur danach Komplimente zu bekommen.

Steffen Baumgart

„Mitgehalten haben wir auch in den letzten drei Spielen, aber mithalten wird nicht reichen“, sagte Baumgart. Seine Mannschaft müsse die eigenen Stärken auf den Platz bringen. „Es geht darum, uns endlich zu belohnen und nicht nur danach Komplimente zu bekommen.“

Davon gab es vor allem nach dem unglücklichen 2:3 im Pokal gegen die Bayern einige und auch Ole Werner hat Respekt vor der Aufgabe bei Union. „Wenn der Gegner versucht, uns seine Spielweise aufzuzwingen, müssen wir das akzeptieren“, sagt Leipzigs Trainer und verweist auf die Unwägbarkeiten des Gastspiels in Berlin.

Die Atmosphäre an der Alten Försterei sei besonders, der Rasen in schlechtem Zustand und die Berliner Spielweise unangenehm. „Wenn viele lange Bälle, Einwürfe und Standards kommen und das Spiel hektisch wird, müssen wir stressresistent sein“, sagt Werner.

Leipzig kassierte seit dem Bayern-Spiel nur sieben Gegentreffer

Die Sachsen sind Tabellenzweiter und haben am vergangenen Spieltag Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt mit 6:0 vom Platz gefegt. Abgesehen von den außer Konkurrenz laufenden Bayern ist Leipzig die stabilste Mannschaft der Bundesliga.

Seit dem 0:6 zur Saisoneröffnung gegen die Münchner haben die Sachsen nur ein Spiel verloren und sieben Tore kassiert. Unions Torwart Frederik Rönnow musste allein in der Englischen Woche achtmal hinter sich greifen. Die Berliner stehen vor einer großen Herausforderung, und sollte sich der Negativlauf gegen Leipzig und auswärts in Köln fortsetzen, dürfte die Stimmung rund um den Jahreswechsel frostig werden.

Allerdings haben gerade die zwei Spiele gegen Bayern gezeigt, dass Union hochklassige Gegner in Bedrängnis bringen kann. Das gelang in der vergangenen Saison auch gegen Leipzig, beide Spiele endeten 0:0. In der aktuellen Situation wäre ein Unentschieden kein schlechtes Ergebnis, doch Baumgart hat anderes im Sinn. „Wir müssen klar sein in den Zweikämpfen, beim Umschalten und bei Standardsituationen, denn wir wollen als Sieger vom Platz gehen.“

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