
© dpa/Andreas Gora
„Müssen mit der Punktezahl umgehen“: Nach Eklat um Feuerzeugwurf will Union den Klassenerhalt auf dem Rasen regeln
Gegen den SC Freiburg will Unions Stürmer Tim Skarke auf die positiven Ergebnisse der letzten Wochen bauen – und im besten Fall einen persönlichen Fluch beenden.
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Als er sich vor den wartenden Journalisten im Medienraum des 1. FC Union hinsetzte, musste Tim Skarke kurz lachen. „Wie im Gericht”, sagte er mit einem Augenzwinkern: „Jetzt geht’s los mit dem Verhör.”
Tatsächlich waren juristische Fragen am Donnerstag in aller Munde in Köpenick. Am Tag zuvor hatte Union die erwartete Eskalation im endlosen Streit um den Feuerzeugwurf vom vergangenen Dezember vollzogen und eine Klage vor dem Ständigen Schiedsgericht der Vereine und Kapitalgesellschaften erhoben. Doch dazu wollte Skarke – verständlicherweise – nicht so viel sagen.
„Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll“, sagte der Angreifer. „Ich finde es auf jeden Fall richtig, dass man den Schritt jetzt geht, dass man da noch alles versucht.“ Aber letztendlich müssten die Spieler mit der Punktezahl umgehen, „die jetzt dasteht“.
Die Länderspielpause kam Union gelegen
Seit dem Urteil des DFB-Bundesgerichts vor einem Monat steht Union bekanntlich mit einem Punkt weniger im Abstiegskampf da. Ob und wann man mit der neuesten Klage diesen Punkt tatsächlich zurückgewinnen könnte, ist – Stand jetzt – kaum absehbar. Der Ball liegt beim Schiedsgericht. Union kann nur warten und den Klassenerhalt im besten Fall auf dem Rasen regeln.
Da sieht es mittlerweile ganz gut aus. Erst vor einigen Wochen war die Mannschaft mit der Heimniederlage gegen Holstein Kiel an einem neuen Tiefpunkt angekommen. Mit dem Auswärtssieg in Frankfurt und dem Remis gegen Bayern München hat sie dann aber eine wichtige Reaktion gezeigt. An diesem Sonntag geht man nun voller Selbstvertrauen ins Auswärtsspiel beim SC Freiburg (15.30 Uhr/Dazn).
Für mich ist das Wichtigste, dass wir in dieser Phase als Mannschaft auftreten. Dann ist es egal, wer die Tore schießt.
Tim Skarke mit Blick auf die nächsten Partien
„Nach dem Kiel-Spiel haben wir uns nochmal alle bewusst gemacht, worum es hier geht und was gerade los ist. Ich muss schon sagen, dass uns das noch mal ein Stück enger zusammengebracht hat“, sagte Skarke am Donnerstag. Auch die Länderspielpause sei für ihn und seine Kollegen gelegen gekommen.
„Das war schon wichtig, die Akkus aufzuladen. Vor allem bei uns gerade, wo es immer auf und abgegangen ist“, sagte er. Nun gelte es, die Sinne wieder zu schärfen und den „positiven Wind“ der letzten Wochen mit nach Freiburg zu nehmen.
Das gilt auch für ihn persönlich. Wie alle Union-Stürmer hat Skarke in dieser Saison seine Schwierigkeiten vor dem Tor gehabt. Sein bislang letztes Bundesliga-Tor erzielte er vor rund einem Jahr noch im Trikot von Darmstadt. In Freiburg will er diesen Fluch endlich beenden und seinen ersten Treffer für Union erzielen.
„Das ist ja eine Sache, die einen auch ein bisschen beschäftigt: Vielleicht hat einfach mal das Quäntchen Glück gefehlt“, sagte der 27-Jährige: „Für mich ist das Wichtigste, dass wir in dieser Phase als Mannschaft auftreten. Dann ist es egal, wer die Tore schießt.“
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