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Neuer Vertrag und endlich wieder zu Null: Frederik Rönnow hat beim 1. FC Union noch lange nicht genug
Der 1. FC Union Berlin zeigt gegen den HSV eine durchwachsene Leistung, spielt aber erstmals seit April wieder zu Null. Für Rönnow ist es der Abschluss eines ereignisreichen Wochenendes.
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Die vergangenen Wochen haben bei Frederik Rönnow Spuren hinterlassen. Das 4:3 in Frankfurt vor einer Woche war für Stürmer und Fans des 1. FC Union Berlin ein Hochgenuss, für den Dänen zwischenzeitlich eher frustrierend. Torhüter sind in einer Fußballmannschaft eine Gruppe für sich und jeder kassierte Treffer wie ein kleiner Stich. „Drei Punkte wären mir lieber gewesen, aber nach elf Gegentoren in drei Spielen ist ein zu Null auch schön“, sagte Rönnow am Sonntagabend nach dem 0:0 gegen den Hamburger SV.
In Wahrheit waren es gegen Frankfurt, Hoffenheim und Dortmund nur zehn Gegentore, für Unions Nummer eins aber so oder so viel zu viele. Dementsprechend gut tat die zumindest defensiv solide Leistung gegen den Aufsteiger. Fast ein halbes Jahr nach dem 0:0 bei Bayer Leverkusen im April gelang es den Berlinern mal wieder, in der Bundesliga ohne Gegentor zu bleiben.
Für Rönnow war es der perfekte Abschluss eines ereignisreichen Wochenendes. Am Samstag hatte der Verein mitgeteilt, dass der Torwart seinen Vertrag verlängert hat. „Ich fühle mich hier wohl, bin mit meiner Familie glücklich“, sagte er zu den Gründen für seine Entscheidung. Rönnow hat zwei Kinder, seine Tochter wurde in Berlin geboren. „Ihr erstes Wort war Mama, das zweite Eisern“, hat er kürzlich im Vereinsfernsehen gesagt. Auch wenn er die Geschichte an dieser Stelle vermutlich etwas ausgeschmückt hat, ist offensichtlich, wie wohl sich die Familie Rönnow in Berlin fühlt.
Ich genieße einfach, Fußball zu spielen. Ob bis ich 40 bin oder nur bis 35 weiß ich nicht.
Frederik Rönnow
Fußballerisch erlebt der Däne bei Union die beste Phase seiner Karriere. Seit 2021 spielt er in Berlin und seit mittlerweile dreieinhalb Jahren ist er die unangefochtene Nummer eins. Er hat den märchenhaften Aufstieg bis in die Champions League ebenso miterlebt wie den anschließenden Absturz in den Abstiegskampf. In den vergangenen drei Spielzeiten wurde er von den Fans zum „Unioner des Jahres“ gewählt.
Erfolg, Wertschätzung und Konstanz sind wichtige Gründe, warum er sich in Köpenick so wohlfühlt. Denn Rönnow hat auch andere Zeiten erlebt. „Ich hatte dreieinhalb Jahre hier in Deutschland, die nicht so einfach waren“, sagte er über die Zeit bei Eintracht Frankfurt und Schalke 04, als ihn Verletzungen und Entscheidungen der Klubs immer wieder aus der Bahn warfen. In drei Jahren kam er nur auf 32 Einsätze. Mit der Nationalmannschaft nahm er an vier großen Turnieren teil, blieb aber die ewige Nummer zwei hinter Kaspar Schmeichel.
In Berlin schlug seine Laufbahn wieder einen positiven Weg ein. „Bei Union hat alles geklappt“, sagte er. Über ein mögliches Karriereende bei Union habe er sich noch keine Gedanken gemacht. „Ich nehme es Tag für Tag, Jahr für Jahr, und genieße einfach, Fußball zu spielen. Ob bis ich 40 bin oder nur bis 35 weiß ich nicht“, sagte der 33-Jährige. „Aber, wie sagt man: I want more.“ Frederik Rönnow hat noch lange nicht genug.
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