
© IMAGO/Ulmer/Teamfoto
Nicht-Nominierung von Felicitas Rauch: Mal wieder ist die Kommunikation von Bundestrainer Wück mangelhaft!
Bei den deutschen Fußballerinnen herrscht Unruhe. Christian Wück muss dringend einen besseren Umgang mit seinen Spielerinnen finden – sonst droht erneut ein enttäuschendes Turnier.

Stand:
Lange Zeit war es verdächtig ruhig um die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen. Nach dem unrühmlichen Abschied von Martina Voss-Tecklenburg im Herbst 2023 und dem kurzen Intermezzo von Horst Hrubesch als Interimstrainer, schien unter dem neuen Bundestrainer Christian Wück endlich wieder Ruhe eingekehrt zu sein.
Das änderte sich am Mittwoch schlagartig. Nach der Bekanntgabe des Kaders für die beiden bevorstehenden Spielen in der Nations League am 30. Mai im Bremer Weserstadion gegen die Niederlande sowie am 3. Juni in Wien gegen Österreich – die beiden letzten vor der Europameisterschaft im Juli – übte Nationalspielerin Felicitas Rauch öffentlich Kritik an Wück.
„Ich bin sehr enttäuscht! Es ist immer eine große Ehre für Deutschland zu spielen und für mich als Athletin sind die Länderspiele einfach das Größte“, schrieb die 29-jährige Abwehrspielerin vom US-Club North Carolina Courage auf ihrem Instagram-Account.
Mich nicht einzuladen, ist das eine. Mich nicht zu informieren und mir nicht mal einen Grund zu nennen, verstehe ich einfach nicht.
Felicitas Rauch auf Instagram
Dabei ging es ihr nicht um die Nicht-Nominierung an sich, sondern um die Art und Weise des Umgangs. „Mich nicht einzuladen, ist das eine. Mich nicht zu informieren und mir nicht mal einen Grund zu nennen, verstehe ich einfach nicht. Hier wünschte ich mir eine viel transparentere Kommunikation.“
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Es ist nicht das erste Mal, dass Wück für seine mangelnde Kommunikation zu Recht kritisiert wird. In der vergangenen Woche hatte bereits Topscorerin Nicole Anyomi von Eintracht Frankfurt öffentlich bemängelt, dass lange Zeit „kein konkreter und direkter Austausch“ mit dem Bundestrainer stattgefunden habe.
So kurz vor einer EM ist diese Herangehensweise fatal. Das hat auch die Vergangenheit gezeigt. Ein Grund für das historische Vorrunden-Aus bei der WM 2023 war schließlich auch die schlechte Kommunikation Voss-Tecklenburgs und das mitunter fehlende Vertrauen zwischen Trainerin und Team.
Gestandene Nationalspielerinnen wie Felicitas Rauch oder Nicole Anyomi haben einen fairen Umgang verdient. Zumal sonst der Eindruck entsteht, dass Spielerinnen trotz guter Leistungen einfach fallen gelassen werden, was ein ebenso negatives Signal nach innen sendet.
Hinzu kommt, dass Wück in den jüngsten Spielen nicht unbedingt an öffentlicher Kritik an seinen Spielerinnen gespart hat. Konstruktive Kritik ist gut für jede Fußballerin, doch sie muss an der richtigen Stelle ankommen. Der Bundestrainer muss jetzt lernen, richtig zu kommunizieren. Sonst droht eine enttäuschende EM.
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