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Josia Topf komplettiert seine Medaillensammlung von den Paralympics in Paris. 

© REUTERS/ANDREW COULDRIDGE

Para-Schwimmer macht Medaillenset komplett : Josia Topf holt Gold, Silber – und Bronze

Josia Topf komplettiert seine Medaillensammlung von den Paralympics in Paris. Am Freitag sammelt er über die 50 Meter Freistil nun auch noch Bronze ein.

Von Svea Frey

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Tanja Scholz stand bereits einmal auf dem Podium in Paris, Josia Topf sogar schon zwei Mal. Am Freitagabend schafften es die beiden Para-Schwimmer wieder innerhalb von nur einer halben Stunde unter die besten drei Schwimmer in ihren jeweiligen Finalläufen. Kein anderer deutscher Para-Sportler hat so viele Medaillen in Paris gewonnen wie Student Topf aus Erlangen.

In der Schwimmarena von Paris holte Topf nach etwa 30 Metern das erste Mal Luft. Bis dahin schwamm er ohne einen einzigen Atemzug an die Spitze der acht Finalisten der Startklasse S3. Der Goldmedaillengewinner von vor fünf Tagen konnte die Position an erster Stelle jedoch nicht halten – nach 45,61 Sekunden schlug er als Dritter am Beckenrand an. Nur Umut Unlu aus der Türkei und der Ukrainer Denys Ostapchenko waren schneller.

Als erster deutscher Para-Sportler hat Topf bei den diesjährigen Paralympics nun das paralympische Medaillenset von Paris vervollständigt. „Ich bin glücklich und zufrieden. Dass es hier einmal zu Gold, einmal zu Silber und einmal zu Bronze gereicht hat, ist einfach unglaublich“, sagte der Schwimmer am Freitag.

Für den 21-Jährigen bedeutet Schwimmen Freiheit: „Im Wasser bin ich frei. Da habe ich eine Bewegungsfreiheit, die ich so an Land nicht habe.“ Topf wurde mit dem TAR-Syndrom geboren, hat verkürzte Arme und keine Kniegelenke. Seine Liebe zum Schwimmsport entdeckte er im Alter von sechs Jahren – mit 18 nahm er in Tokio das erste Mal an Paralympischen Spielen teil. Drei Jahre später erfüllte er sich nun den großen Traum von einer Medaille. Oder gleich von drei Medaillen.

Etwa 30 Minuten später zog Tanja Scholz, die seit einem Reitunfall querschnittgelähmt ist, mit Silber nach. Ebenfalls über 50 Meter Freistil schlug die 40-Jährige als Dritte nach 40,75 Sekunden an – und wurde trotzdem Zweite. Die Brasilianerin Lidia Vieira da Cruz wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert und ermöglichte Scholz damit ihr erstes paralympisches Silber. Erste wurde die Amerikanerin Leanne Smith.

Nach ihrer Goldmedaille von Montag ist dies der nächste Erfolg der Deutschen in Paris: „Das ist ein absoluter Traum.“ Ob sie an diesem Samstag in ihrem letzten Rennen zum Abschluss der Paralympics antreten wird, ließ die Elmshornerin noch offen: „Ich bin etwas angeschlagen und muss schauen, wie die Nacht wird“, sagte Scholz: „Ich hoffe, dass ich starten kann.“

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