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Nils Lichtlein muss bei den Füchsen sofort wieder liefern.

© Imago/Jan Huebner

Pokalkracher gegen Kiel: Lichtlein ist zurück – und die Füchse hoffen auf Festbeleuchtung

Kurz vor Weihnachten wartet auf die Füchse-Handballer noch ein echter Härtetest. Im Pokalviertelfinale empfangen die Berliner den THW Kiel. Rückkehrer Nils Lichtlein könnte dabei entscheidend sein.

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Wie das Weihnachtsfest der Füchse Berlin aussehen wird, entscheidet sich bereits an diesem Donnerstag. Im Viertelfinale des DHB-Pokals empfangen sie den THW Kiel in der Max-Schmeling-Halle (19 Uhr, Dyn). Es ist das erste von drei Spielen, die die Berliner noch vor den Feiertagen bestreiten. Mit einem Sieg wären sie sicher im Final Four in Köln dabei. „Schaffen wir das nicht, dann sind es harte Weihnachten für uns“, sagt Trainer Nicolej Krickau.

Meister gegen Rekord-Pokalsieger – die Paarung spricht für sich selbst. Krickau erwartet ein enges Spiel, „einen Nailbiter. So muss ein Pokalspiel auch sein.“ Die Chancen sieht er 50:50.

Erst einen Monat ist es her, dass die Kieler im Fuchsbau zu Gast waren. Die Bundesliga-Begegnung am 15. November gewannen die Füchse mit 32:29. Eine Prognose lässt sich daraus allerdings nicht ziehen – personell gibt es in beiden Mannschaften Veränderungen. Während Lasse Andersson bei den Füchsen mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlen wird, ist Nils Lichtlein nach seiner Muskelverletzung zurück. Krickau betont: „Wir müssen unser Spiel gegen die Kieler Abwehr anpassen.“ Mit der Rückkehr von Abwehrchef Hendrik Pekeler nach Achillessehnenriss und sechsmonatiger Pause ist die THW -Defensive wieder anders aufgestellt.

Für Krickau eröffnet Lichtleins Rückkehr eine neue Perspektive – auch, weil sich die personelle Lage zuletzt immer wieder zugespitzt hatte. „Er kann wichtig sein, besonders gegen Kiel“, weiß der Trainer. Gerade in den Zweikämpfen braucht es Antworten, nicht alles lässt sich aus dem Rückraum lösen. Lichtlein bringt dafür Tempo und Variabilität – auch im Zusammenspiel mit Tobias Grøndahl. Geplant ist, beide einzusetzen, auch gemeinsam. Körperlich ist Lichtlein bereit, sagt Krickau. Was noch fehlt, ist vor allem Timing.

Für mich ist es das größte Weihnachtsgeschenk, dass ich jetzt wieder spielen kann.

Nils Lichtlein

Für Lichtlein selbst ist es „mit das größte Weihnachtsgeschenk, dass ich jetzt wieder spielen kann.“ Die Verletzung spüre er nicht mehr, nur an Rhythmus und Ausdauer arbeite er noch. „Da ich am Bein verletzt war, konnte ich in der Reha keine Laufeinheiten machen. Dementsprechend merke ich es an der Ausdauer und an den Bewegungsabläufen, die mir im Handball noch fehlen“, so der Spielmacher.

Die Zeit der Verletzung fand er schwierig. Gerade zuletzt, als personell viel in Bewegung war, hätte er gern Verantwortung übernommen und dem Team geholfen. „Deswegen war ich auch sehr aufgeregt und konnte es kaum erwarten, wieder zurück zu sein“, sagt er.

Zweimal haben die Füchse Kiel in dieser Saison schon besiegt

Der Wiedereinstieg ins System fiel ihm relativ leicht. Auch, weil die vielen Ausfälle dazu gezwungen hatten, schnell zu funktionieren. „Dann macht man sich nicht so einen großen Kopf, ob alles klappt, sondern macht einfach so gut es geht“, findet Lichtlein und ist mit seinem Comeback zufrieden.

Im Angriff wird er nun auch gemeinsam mit Grøndahl auf der Platte stehen. Beide Spielmacher sind unterschiedlich, sollen die Kieler Abwehr vor verschiedene Aufgaben stellen. „Der Vorteil ist, dass wir mit zwei Mittelmännern – der eine Links-, der andere Rechtshänder – unseren Angriff variabler gestalten können“, sagt Lichtlein. Natürlich brauche das Abstimmung. „Wir haben noch nicht die Einspielzeit wie mit anderen, aber wir sind auf einem guten Weg.“

Im Viertelfinale geht es um den Einzug ins Final Four, das klare Ziel von Trainer Krickau. Und dass der DHB-Pokal der kürzeste Weg zu einem Titel ist, weiß auch Lichtlein. „Aber wir gehen in jedes Spiel so rein, dass wir gewinnen wollen – egal ob Pokal oder Liga“, sagt der 23-Jährige. Der Unterschied: Hier habe man es selbst in der Hand. In der Bundesliga ist der Titel nach bereits fünf Niederlagen hingegen außer Reichweite.

Krickau rechnet sich gegen den THW gute Chancen aus und möchte, wie schon im November, die „Heim-Arena nutzen, um den kleinen Unterschied zu kriegen“. Für sein Team geht es um Köln, um einen Titel, der greifbar ist – und darum, wie sich dieses Weihnachtsfest anfühlen wird.

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