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Linus Gechter (links, hier im Testspiel gegen Ludwigsfelde) musste zu Beginn des Trainingslagers kürzer treten.

© imago/Nordphoto/IMAGO/nordphoto GmbH / Engler

Probleme vor dem Doppel: Am Sonntag bestreitet Hertha BSC gleich zwei Testspiele

Im Trainingslager steht für Trainer Leitl die erste Herausforderung an. Gegen Bröndby und Başakşehir muss er zwei komplette Teams aufbieten. Angesichts der Personallage nicht einfach.

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Zum Auftakt des Trainingslagers schloss sich Linus Gechter der Gruppe der Rekonvaleszenten an. Als die Fußballer von Hertha BSC am späten Freitagnachmittag ihre erste Trainingseinheit im Sportstadion Langau in Kitzbühel absolvierten, begab sich der Innenverteidiger mit Paul Seguin und Deyovaisio Zeefuik in die Obhut von Athletiktrainer Hendrik Vieth auf den Nebenplatz.

Gechter hatte am Dienstag, im Testspiel gegen den TSV Havelse, kurz vor der Pause einen Schlag gegen den Fuß bekommen. Er verzog sein Gesicht vor Schmerz und humpelte erst einmal über den Platz. Insgesamt aber ging die Sache für den 21-Jährigen einigermaßen glimpflich aus.

Dieser Sonntag wird definitiv eine Herausforderung für uns alle. Weil du zwei gleichstarke Mannschaften aufbieten musst, die beiden Gegnern Paroli bieten kann.

Herthas Trainer Stefan Leitl vor den beiden Testspielen am Sonntag

In diesen Tagen ist das eine gute und wichtige Nachricht für den Berliner Zweitligisten und seinen Trainer Stefan Leitl. Im einwöchigen Trainingslager in Kitzbühel fehlen ihm ohnehin schon zwei Innenverteidiger, die durchaus den Anspruch auf einen Stammplatz in der Dreierkette erheben können. Mit Linus Gechter muss nun ein dritter im Training kürzertreten.

Pascal Klemens und John Anthony Brooks haben sich beide beim Testspiel gegen den Regionalligisten BFC Dynamo vor einer Woche verletzt. Klemens ist am Dienstag am Sprunggelenk operiert worden und droht Hertha mehrere Monate zu fehlen. Brooks klagte über ein Stechen in der Wade und musste ausgewechselt werden.

Mitte der Woche war noch unklar, ob der Abwehrroutinier mit Hertha ins Trainingslager nach Tirol reisen würde. Die Berliner haben sich letztlich dagegen entschieden. Brooks hat sich einen leichteren Muskelfaserriss zugezogen. Mit drei Wochen wird seine Ausfallzeit prognostiziert. Auch Luca Schuler, der schon seit Beginn der Vorbereitung nur individuell trainiert hat, ist in Berlin geblieben.

Leitl hat den Kader für Kitzbühel daher um einige Talente aus dem Nachwuchs ergänzt. Selim Telib, 19, Maik Afri Akumu, der an diesem Sonntag 17 wird, und Niklas Hildebrandt, seit dieser Woche 17, sind mit nach Österreich gereist. Am Sonntag stößt auch Torhüter Burak Özkanli, 18, hinzu, der am Wochenende noch mit der U 19 im Einsatz ist.

Tim Goller und Marius Gersbeck, die eigentlich um die Position als Nummer zwei hinter Stammkeeper Tjark Ernst konkurrieren, stehen aktuell ebenfalls nicht zur Verfügung. Goller ist in dieser Woche operiert worden, nachdem er sich im Training die Schulter ausgekugelt hatte. Gersbeck befindet sich, ebenfalls nach einer Schulter-OP, noch im Reha-Training.

Der 30-Jährige ist in Kitzbühel dabei, darf allerdings noch kein torwartspezifisches Training absolvieren. Am Freitag spielte er mit einer umgekippten Bierbank Doppelpass und musste anschließend versuchen, mit dem Ball eines der vier am Spielfeldrand stehenden kleinen Tore zu treffen.

Ab der neuen Woche stehen Trainer Leitl 24 Feldspieler und 4+1 Torhüter für die tägliche Arbeit zur Verfügung. Die Talente helfen ihm vor allem für die beiden Testspiele, die an diesem Sonntag für Herthas Profis anstehen.

Ein Wiedersehen mit Davie Selke

Zunächst geht es in Kitzbühel gegen Bröndby IF, den Tabellendritten der dänischen Ersten Liga (13.30 Uhr). Anschließend steht im etwa 60 Kilometer entfernten Schwaz die Partie gegen Istanbul Başakşehir FK an, den Vierten der türkischen Süper Lig (18.30 Uhr) und neuen Klub des früheren Hertha-Stürmers Davie Selke.

In den bisherigen Tests sind Herthas Spieler immer nur jeweils eine Halbzeit zum Einsatz gekommen. Am Sonntag werden sie alle über die komplette Distanz gehen müssen. „Für mich geht’s darum, dass die Jungs Spielminuten sammeln“, sagt Leitl.

Julius Gottschalk reist ins Trainingslager nach

Die Belastung für seine Spieler soll in der Vorbereitung sukzessive gesteigert werden, deshalb wollten die Berliner schon gegen Havelse viermal 30 Minuten spielen. Aber dazu war der Aufsteiger in die Dritte Liga nicht bereit. Insofern ist der Sprung für Herthas Profis mit dem Doppelspieltag in Österreich ein durchaus gewaltiger.

„Dieser Sonntag wird definitiv eine Herausforderung für uns alle“, sagt Leitl. „Weil du zwei gleichstarke Mannschaften aufbieten musst, die beiden Gegnern Paroli bieten können.“ Paul Seguin und Deyovaisio Zeefuik, die knapp zwei Wochen pausieren mussten, sind für die beiden Testspiele noch keine Option. Auch Gechter wird am Sonntag mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mitwirken können.

Stefan Leitl musste schon gegen Havelse improvisieren, als Selim Telib, eigentlich ein gelernter Mittelfeldspieler, in der Dreierkette auflief. Für Sonntag stehen ihm nun, inklusive Telib, nur fünf Innenverteidiger zur Verfügung. Eigentlich braucht er zweimal drei, also sechs. Es sei denn, Leitl lässt seine Mannschaft in einem der beiden Tests mit Viererkette spielen.

Da auch Afri Akumu wegen Kniebeschwerden am Samstag im Training pausierte und ebenfalls auszufallen droht, lässt Hertha Julius Gottschalk aus der U 23 nach Kitzbühel nachreisen. Gottschalk ist Mittelfeldspieler. In der Abwehr kann er nicht aushelfen.

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