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Der Australier Arash Dosanjh kommt nach Berlin.  

© imago/Newspix

Riesiger Vorteil für Berlin: Die BR Volleys verpflichten den Australier Arash Dosanjh im Zuspiel

Nachdem Kapitän Trinidad sich verletzte, mussten die Volleys im Zuspiel schnell reagieren. Die Lösung fand sich in Australien.

Wenn man 2,05 Meter groß ist und Volleyball spielt, wird man zumeist Mittelblocker oder Angreifer. Der Australier Arshdeep „Arash“ Dosanjh hat sich für einen anderen Weg entschieden: Er wurde Zuspieler und zwar zum großen Glück der BR Volleys, die ihn für die kommenden zwei Monat verpflichtet haben.

Die Berliner müssen seit vergangener Woche nämlich auf ihren ersten Zuspieler Ángel Trinidad verzichten, der sich beim Champions-League-Spiel gegen Halbbank Ankara eine Mittelhandfraktur zugezogen hat. Am Montag wurde der Kapitän nun operiert und soll laut Geschäftsführer Kaweh Niroomand erst in vier bis fünf Wochen wieder mit dem Training anfangen.

Bis es soweit ist, stehen bei den Volleys allerdings einige wichtige Spiele auf dem Programm, zum Beispiel am Donnerstag das Pokal-Viertelfinale gegen den Tabellenzweiten Lüneburg. „Wenn auch noch unser zweiter Zuspieler Johannes Tille sich verletzt, haben wir niemanden mehr. Das war keine Option“, sagt Niroomand.

Also sondierten er und Trainer Cédric Énard den Markt, hofften eine kurzfristige Lösung zu finden, und die ergab sich mit Dosanjh. „Es waren Zufall und Glück. Er trainierte davor bei einem italienischen Topverein mit, hoffte dort womöglich auch auf Einsätze“, sagt Niroomand. „Deshalb war er zufällig auf dem Markt und wir haben sofort zugegriffen.“ Erst einmal soll der 26-Jährige australische Nationalspieler aber nur dabei helfen, die kommenden Monate zu überbrücken. „Wir sind sehr zufrieden mit der Konstellation aus Tille und Trinidad. Sie ergänzen sich gut und es gibt keinen Grund für einen dritten Zuspieler, aber man weiß nie.“

Größentechnisch sind die Volleys überlegen

Das Potenzial von Dosanjh sieht er vor allem in seiner „Riesengröße“, der sowohl im Angriff als auch im Block ein „riesiger Vorteil“ sei. „Durch seine Größe kann er die Position sehr offensiv interpretieren, die Mannschaft ist dadurch taktisch variabler.“ Zumindest einen Teamkollegen kennt Dosanjh sogar schon aus seiner Zeit bei der australischen Nationalmannschaft, nämlich Nehemiah Mote. „Er hat uns eine gute Beschreibung geliefert, die sich mit dem gedeckt hat, was auch Énard und ich uns überlegt haben“, sagt Niroomand.

Am Montagnachmittag reiste Dosanjh in Berlin an und hat nun wenig Zeit, um sich mental und sportlich auf das erste Spiel vorzubereiten, das am Donnerstag stattfindet. Zumindest der Rest der Mannschaft freut sich allerdings sehr auf das Match. „Die Stimmung ist großartig“, sagt etwa Cody Kessel. Er ist besonders stolz auf den Sieg gegen Düren in der Bundesliga, der ein wenig über die „herzzerreißende Niederlage“ in Ankara hinwegtröstete. „Wir bereiten uns jetzt auf das wichtige Spiel am Donnerstag vor und hoffen auf zahlreiche Unterstützung unserer Heimfans.“

Die dürften die Volleys, die in schwierigen Situationen schon oft Energie aus der lauten Kulisse getankt haben, zuletzt vermisst haben. Und gerade im Pokal, den die Berliner das letzte Mal vor drei Jahren gewannen, werden sie den Lärm der Klatschpappen und den Jubel der Fans gut gebrauchen können. Größentechnisch sind sie den Lüneburgern im Zuspiel überlegen: Tille und Dosanjh messen zusammen 3,89 Meter, Jo Worsley und Hannes Gerken hingegen „nur“ 3,72 Metern. Aber Größe ist ja bekanntlich auch nicht alles.

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