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Ungleiches Paar. Karl-Heinz Rummenigge achtet genau darauf, was Niko Kovac sagt.

© Imago/Laci Perenyi

Rüffel für Bayern-Trainer Kovac: Rummenigges Auftreten ist nur noch peinlich

Niko Kovac spricht sich offensiv für einen Sané-Transfer zum FC Bayern aus. Die Reaktion von Karl-Heinz Rummenigge ist kleinkariert. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christopher Stolz

Karl-Heinz Rummenigge hat es wieder getan. Ihm hat eine Aussage nicht gefallen und er hat den dafür Verantwortlichen öffentlich gerügt. Nur ging es diesmal weder um vermeintliche Medienkampagnen gegen seinen FC Bayern München noch bewegt sich sein Unmut im Bereich der Menschenrechtskonventionen.

Am Dienstag war ihm eine forsche Aussage seines Trainers Niko Kovac zuwider, der sich zuversichtlich äußerte, dass Wunschspieler Leroy Sané schon bald in München spielt. Kovac musste sich anschließend sogar entschuldigen, weil Rummenigge mal wieder der Kragen geplatzt war. So drängt sich die Frage auf: Geht's noch?

Es sollte doch im Interesse eines Vorstandsvorsitzenden sein, mündige Mitarbeiter zu haben, die nicht zu allem "Ja" und "Amen" sagen – für diese Aufgabe hat der FC Bayern schließlich Hasan Salihamidzic geholt. Es sollte diesem Vorstandsvorsitzenden eine Freude sein, dass sich auch der Trainer Gedanken um die sportliche Zukunft des Vereins macht.

Diesem Vorsitzenden sollte es dann auch egal sein, dass Sanés aktueller Verein Manchester City nicht gerne hört, dass der Name eines seiner Spieler mal wieder in der bayrischen Landeshauptstadt fällt. Doch Rummenigge ist eben Rummenigge, derzeit alles andere als souverän.

Dass sich Kovac entschuldigt und sagt, dass er "zu offensiv geworden" sei, ist ihm nicht vorzuwerfen. Und doch sagt es eine Menge über das Machtgefüge innerhalb des Vereins aus. Denn Rummenigge selbst hatte vor drei Wochen auf einer Pressekonferenz groß und breit erklärt, dass man bei Sané "bereit und am Ball" sei. Nur gibt es niemanden, der ihm nach solchen Aussagen auf die Finger hauen könnte. Und er selbst scheint bis heute vergessen zu haben, dass er mit zweierlei Maß misst, wenn er sich selbst offensiv äußert, Kovac aber sogar Pep Guardiola anrufen muss, um vor City auf die Knie zu gehen.

Rummenigge versucht allem Anschein nach, mit seinem Verhalten Stärke zu demonstrieren, wie schon auf der mittlerweile legendären Pressekonferenz im vergangenen Herbst. Doch letztlich zeugt es davon, wie sehr der FC Bayern in der Defensive steht. Rummenigges kleinkariertes Auftreten ist so einfach nur noch peinlich.

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