Sha’Carri Richardson attackiert eigenen Freund: Ein Sprinterleben wie eine einzige Soap

Gegensätze ziehen sich an, heißt es. Offenbar ist da etwas dran. Das zeigt das Beispiel Sha’Carri Richardson und Christian Coleman. Die beiden Sprinter aus den USA pflegen eine Liebesbeziehung, wie seit Februar dieses Jahres bekannt ist.

Christian Coleman erweckt bei Pressekonferenzen mitunter den Eindruck, als könne er keiner Fliege etwas zuleide tun, geschweige denn anderen Sprintern, indem er ihnen davonläuft. Der 29-Jährige wirkt schüchtern, öffentliche Auftritte mag er nicht.

Und seine Liebste, Sha’Carri Richardson? Exakt das Gegenteil. Die Olympiasiegerin von Paris ist schrill, laut – und liebt die Öffentlichkeit.

Richardson wuchs unter schwierigen Bedingungen auf, ihre Großmutter und ihre Tanten kümmerten sich in ihren jungen Jahren vorwiegend um sie. Dank ihres herausragenden läuferischen Talents wurde die 1,55 Meter große Frau ein Weltstar in der Leichtathletik.

Doch mit dem Ruhm kamen auch die Probleme. Richardson nahm Drogen, wegen nachgewiesenen Konsums von Marihuana verpasste sie die Olympischen Spiele 2021 in Tokio. Sie rechtfertigte sich damit, dass sie am Tag, an dem sie gekifft habe, erfahren habe, dass ihre leibliche Mutter verstorben war.

Zwei Jahre später musste sie ein Flugzeug verlassen, weil sie partout darauf bestanden hatte, eine längere Videonachricht unmittelbar vor dem Start aufzunehmen. Manchmal scheint es, als wäre ihr ganzes Leben eine Soap.

Nun fügte sie dieser eine neue, unschöne Episode hinzu. Hier kommt auch ihr Freund ins Spiel.

Wie mehrere US-Medien übereinstimmend jüngst berichteten, ist Christian Coleman vor wenigen Tagen Opfer seiner eigenen Freundin geworden.

Sha’Carri Richardson soll Coleman am Tacoma International Airport in Seattle verprügelt haben. Laut Polizeiangaben soll es zwischen der Sprinterin und ihrem Begleiter Coleman zu einem verbalen Streit gekommen sein, anschließend attackierte Richardson Coleman mehrfach, sodass dieser gegen eine Säule prallte.

Der Streit jedenfalls soll so heftig gewesen sein, dass die Polizei Richardson wegen sogenannter häuslicher Gewalt in der Haftanstalt South Correctional Entity in Des Moines (Washington) einsperrte, ehe sie nach einem Tag am vergangenen Montag wieder entlassen wurde.

© IMAGO/USA TODAY Network

Richardson konnte sich bei ihrem Freund – wenn man es so bewerten soll – bedanken, dass dieser sich weigerte, Anzeige zu erstatten. Er lehne es ab, als Opfer zu gelten, heißt es in dem Polizeibericht.

Trotz des vermeintlichen Liebes-Dramas nahmen beide wenige Tage später an den sogenannten US-Trials in Eugene (Oregon) teil, bei denen es um die Qualifikation für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im September in Tokio ging.

Der von seiner Frau malträtierte Coleman, immerhin Weltmeister über 100 Meter im Jahr 2019, wurde in 9,86 Sekunden nur Fünfter und verpasste die WM-Teilnahme. Kenny Bednarek (9,79 Sekunden), Courtney Lindsey (9,82) und T’Mars McCallum (9,83) werden für die USA in Tokio über 100 Meter antreten.

Richardson hatte als Titelverteidigerin ihren Startplatz für die Weltmeisterschaften in Tokio bereits vor den US-Trials in Eugene sicher. Nach dem Vorlauf (11,07 Sekunden) verzichtete die 25-Jährige auf das Halbfinale über die 100 Meter. Der Lauf am vergangenen Donnerstag war ihr dritter und bislang bester in dieser Saison.

Nach dem Rennen zeigte sie sich gut gelaunt. Mit den Medien sprach sie, als habe es den Vorfall mit ihrem Freund nicht gegeben. „Im Moment fliege ich noch unter dem Radar“, sagte Richardson. „Aber wenn es ernst wird – dann wird es einen Knall geben.“

Von Letzterem kann vor allem ihr Freund berichten, der schüchterne Christian Coleman.