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Shan und Mittelham sind in Japan aktiv: TTC Eastside geht ohne seine Topspielerinnen in die Saison
Obwohl die beiden besten Spielerinnen fehlen, herrscht beim deutschen Tischtennismeister Zuversicht. Mindestens zwei Titel sind das Ziel.
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Shan Xiaona ist seit 2013 beim TTC Eastside, Nina Mittelham seit 2018. Die deutschen Nationalspielerinnen bilden das Spitzen-Duo des aktuellen Meisters. Sie stehen in der Tischtennis-Weltrangliste unter den besten 20 und haben gemeinsam in den vergangenen vier Jahren mehr als ein halbes Dutzend Titel mit Eastside geholt. Auch diesmal sollen Titel her, der geplante Weg dorthin wird für den Verein aber ein anderer als sonst.
In der Bundesliga-Hinrunde, die für Eastside am Sonntag (13 Uhr, Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz) gegen den SV Böblingen beginnt, werden Shan Xiaona und Nina Mittelham fehlen. Beide spielen bis Jahresende in der japanischen Profiliga, Shan für Kyoto Kaguya, Mittelham für Kyushu Asteeda.
Gleich zum Auftakt treffen die Teams am Sonntag aufeinander. Die Liga ist finanziell lukrativ und sportlich eine große Herausforderung, Shan war bereits im vorigen Jahr in Japan aktiv.
Außerdem treten beide weiterhin bei den Turnieren der WTT-Serie an. Im Juni hatte Mittelham in Lima erstmals eine der hochkarätig besetzten Veranstaltungen gewonnen. Im August stand sie zum ersten Mal im Einzelfinale einer Europameisterschaft, musste jedoch gegen die Österreicherin Sofia Polcanova verletzt aufgeben. In dieser Woche nahm die 25-Jährige nach einer Pause wieder an einem Turnier teil und erreichte in Maskat (Oman) das Viertelfinale.
Dass Eastside ohne die Spitzenspielerinnen in die Saison geht, ist für den Verein natürlich nicht ideal. Aber Verständnis ist vorhanden: „Nana und Nina haben seit Jahren tolle Leistungen für uns gebracht. Da haben sie es sich verdient, dort zu spielen, wo es gutes Geld zu verdienen gibt“, sagt Präsident Alexander Teichmann.
Es ist außerdem nur ein Abschied auf Zeit geplant. In der Rückrunde sollen sie wieder dabei sein. Wenn die drei Titel vergeben werden. Oder wie Teichmann sagt: „Wenn es wichtig wird.“ Zudem sind Shan und Mittelham schon in diesem Jahr noch für die Partien der Champions League vorgesehen. Diese wird anders als in den vorigen Saisons am Anfang in Dreiergruppen mit Hin- und Rückspielen ausgetragen.
Letzte Saison gewann Eastside die deutsche Meisterschaft – und vermied damit gerade noch die erste Spielzeit ohne Trophäe seit 2012/13. Im Halbfinale des deutschen Pokals und im Finale der Champions League hatte es Niederlagen gegeben. Die Ambitionen bleiben gewohnt hoch. „Wir wollen die zwei nationalen Wettbewerbe gewinnen und in der Champions League mindestens ins Halbfinale. Danach entscheidet die Tagesform“, sagt Teichmann.
Aber das ist noch viele Monate entfernt. „Wir können nicht davon ausgehen, in der Hinrunde alle Spiele in der Liga zu gewinnen“, blickt Teichmann auf die anstehenden Aufgaben. Das wird auch gar nicht zwingend nötig sein. Erst die Play-offs im kommenden Frühjahr bringen die Entscheidung, sechs von acht Teams qualifizieren sich.
Von den fünf Spielerinnen, die im zweiten Finalspiel im April gegen den TTC Langstadt die Meisterschaft holten, steht zunächst nur Sabina Surjan zur Verfügung. Shan und Mittelham spielen in Japan, Britt Eerland ist nach Spanien gegangen, Cheng Hsien-Tzu nach Frankreich. Außerdem hat aus dem Aufgebot der vorigen Saison Jessica Göbel ihre Laufbahn beendet und unterstützt fortan Trainerin Irina Palina
Der Kader ist aber wieder breit aufgestellt und Eastside dürfte auch in der ersten Hälfte der Saison fleißig punkten – ohne den ganz großen Druck. „Wir werden personell einiges ausprobieren“, kündigt der Präsident an. Neu dabei ist die 19 Jahre alte Armenierin Elisabet Abraamian, eine der Weltbesten in ihrer Altersklasse.
Die ebenfalls neue Lee Ho Ching gewann bei Olympia in Tokio im Team Bronze mit Hongkong. Sie ist zumindest für einige Einsätze vorgesehen. Zurück bei Eastside ist Ran Li-Kath, die vor fast 20 Jahren mit dem Klub, der damals 3B hieß, zweimal den ETTU-Cup gewann.
Dann wäre da noch Josephina Neumann, eines der größten Talente in Europa. „Wir machen ihr keinen Druck. Sie soll das Niveau kennenlernen, sich auch an den Rhythmus und die Reisen gewöhnen“, sagt Teichmann. Beim ersten Spiel gegen den SV Böblingen wird die 12-Jährige wegen eines Turniers in Skopje nicht dabei sein.
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