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Tom Grambusch (r.) lässt sich für seinen Treffer zum 2:2 feiern.

© dpa / Frank Uijlenbroek

Sieg im Penaltyschießen gegen England: Deutsche Hockey-Männer im WM-Halbfinale

Die Geburt einer Turniermannschaft: Im WM-Viertelfinale gegen England liegen die deutschen Männer 0:2 zurück und ziehen nach Penaltys doch noch in die nächste Runde ein.

Die Spieler begruben Jean-Paul Danneberg unter sich, Hockey-Bundestrainer André Henning herzte ihn innig. Der junge deutsche Ersatztorwart sicherte seinem Team mit zwei gehaltenen Bällen im Penaltyschießen den ersten Einzug in ein WM-Halbfinale seit 2010.

„Das ist megageil. Wir haben immer an uns geglaubt und das zeichnet uns auch aus. Ich durfte zum Glück zwei halten, das hat gereicht“, sagte der Keeper des Deutschen Meisters Rot-Weiss Köln nach dem 4:3 im Penaltyschießen am Mittwoch gegen England. 

Damit trifft die DHB-Auswahl am Freitag (12 Uhr/DAZN) in der Runde der letzten vier Teams in Indien auf den dreimaligen Weltmeister Australien. „Ich bin so stolz auf die Mannschaft und glücklicherweise haben wir einen Torwart wie Jean-Paul“, sagte der deutsche Kapitän Mats Grambusch.

Es war Grambusch gewesen, der sein schon abgeschriebenes Team zu einer unglaublichen Aufholjagd geführt hatte. „Da hat schon keiner mehr an uns geglaubt. Die Jungs sind klar und ruhig geblieben und haben unter Druck ihr bestes Hockey gespielt. Was für eine grandiose Mentalität“, sagte der Bundestrainer.

2010
standen die deutschen Männer zuletzt im Halbfinale einer WM

Vier Minuten vor Ende der Partie war die deutsche Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand gegen die defensiv starken Engländer schon so gut wie raus aus dem Turnier, zumal Christopher Rühr einen Siebenmeter an die Latte schoss und somit den Anschlusstreffer verpasste. Dann kam der große Auftritt der Grambusch-Brüder.

Erst traf Kapitän Mats zum 1:2 (57. Minute) und fügte den Engländern damit den ersten Gegentreffer im Turnier zu. Dann behielt sein Bruder Tom die Nerven und verwandelte eine Minute später einen Siebenmeter zum 2:2. In dieser Phase hatte Henning seinen Torwart zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Platz genommen.

Und der Bundestrainer hatte auch den richtigen Riecher, Danneberg für das Penaltymeterschießen zu nominieren. Niklas Wellen, Hannes Müller, Thies Prinz und Rühr verwandelten ihre Versuche, der 21 Jahre alte deutsche Keeper meisterte den letzten und entscheidenden von Englands Liam Ansell und verschaffte seinem Team damit den Sprung in die nächste Runde.

„Wir haben gesagt, wir wollen eine Turniermannschaft sein“, sagte Bundestrainer Henning. „So stelle ich mir das vor.“

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