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Die Unionerinnen feiern mit den Zuschauern den Sieg im Aufstiegsspiel.

© IMAGO/Nordphoto

So war das Berliner Sportjahr: Eine Rekordkulisse, zwei Ikonen und viel Taylor Swift

Auch im Sportjahr 2024 war in Berlin und Umgebung wieder sehr viel los. Eine ganz subjektive Rückschau.

Stand:

Kurz vor dem Jahresende blicken wir aus regionaler Sicht zurück auf das Sportjahr.

SPIEL DES JAHRES
1. FC Union - SV Henstedt-Ulzburg, erstes Aufstiegsspiel

Es war eine einzigartige Kulisse: Über 18.000 Fans machten im Juni beim ersten Aufstiegsspiel des 1. FC Union gegen den SV Henstedt-Ulzburg Stimmung und feuerten die Fußballerinnen an. Es war nicht nur das deutliche Ergebnis 8:0 (4:0), das einmal mehr zeigte, dass Kapitänin Lisa Heiseler und ihr Team der Regionalliga Nordost längst entwachsen sind.

Die Rekordkulisse von über 18.000 Zuschauenden beim Spiel gegen Henstedt-Ulzburg.

© IMAGO/Nordphoto

Es war auch die Rekordkulisse, die die beeindruckende Entwicklung des Vereins verdeutlichte. Junge Frauen, Familien und zahlreiche Ur-Unioner feierten den Aufstieg, der den Köpenickerinnen nun fast sicher war. Und der Verein zog die einzig logische Konsequenz: Seither finden alle Zweitliga-Spiele der Frauen in der Alten Försterei statt.

SPORTLER/IN DES JAHRES
Danielle Harbin (SC Potsdam)

Es gibt nicht viele Spielerinnen, die von sich behaupten können, einem Team als einzige auch in schweren Zeiten treu geblieben zu sein. Die Volleyballerin Danielle Harbin vom Bundesligisten SC Potsdam ist so eine. Als im vergangenen Sommer Insolvenzgerüchte und ein Steuerhinterziehungsverfahren im Raum standen und unklar war, wie es für den Verein weitergehen würde, entschied sie sich als einzige Spielerin dafür, trotzdem zu bleiben.

Danielle Harbin geht beim SC Potsdam voran.

© IMAGO/Julius Frick

Und diese Entscheidung stellte sich für alle Beteiligten als goldrichtig heraus: Die US-Amerikanerin wurde nicht nur zur Kapitänin ernannt, sondern überdies in zahlreichen Spielen als wertvollste Spielerin ausgezeichnet. Mit ihrer Erfahrung geht sie voran und stellt mit ihren Angriffen immer wieder ihre beeindruckende Durchschlagskraft unter Beweis. Ihr ist es maßgeblich zu verdanken, dass der SC Potsdam auf Platz vier in der Tabelle steht – trotz aller Krisen.

TRAINER/IN DES JAHRES
Ailien Poese (1. FC Union)

Wenn Ailien Poese, Trainerin des 1. FC Union, Anerkennung für ihre Leistung erhält, dauert es meist nicht lang, bis sie das Lob weitergibt an ihre Spielerinnen. Sie seien es schließlich, denen der Aufstieg von der Regionalliga in die Zweite Liga in diesem Sommer gelang.

Ailien Poese freut sich mit ihrem Team.

© IMAGO/Nordphoto

Doch natürlich hat Poese, die zu ihrer Zeit als Spielerin selbst in Köpenick kickte, ebenfalls einen großen Anteil an dem Erfolg. Ihre teils emotionale Art am Spielfeldrand, der gemeinsame Jubel mit dem Team und ihr Einsatz für den Fußball der Frauen insgesamt sorgen bei den Fans für Begeisterung. Und ihre Rolle als Trainerin in einer immer noch männerdominierten Sphäre macht sie zum Vorbild für viele junge Mädchen und Frauen im Fußball.

MOMENT DES JAHRES
Mit Taylor Swift zum Rekordmeister

Wer auf das Jahr 2024 zurückblickt, kommt an einer Künstlerin kaum vorbei: Taylor Swift. Der US-Popstar tourte durch ganz Europa und sorgte für einen echten Hype. Der machte auch vor dem Berliner Sport nicht Halt und so trugen die BR Volleys vor dem alles entscheidenden fünften Meisterschaftfinale selbst geknüpfte Freundschaftsarmbänder – in Anlehnung an Swift, die ihre Fans in einem Song dazu inspiriert, diese zu knüpfen und untereinander zu tauschen.

Taylor Swift Armbänder der BR Volleys.

© BRV

Nachdem die Volleys zwei Spiele gegen den VfB Friedrichshafen verloren und zwei gewonnen hatten, setzten sie im fünften und letzten Match auf den Swift-Effekt. Und die Glücksbringer zahlten sich aus: Die Volleys gewannen 3:0 und kürten sich damit in eigener Halle zum deutschen Rekordmeister.

DAS WÜNSCHE ICH MIR 2025
Breitensport statt Mega-Events

Wenn es um die Ausrichtung sportlicher Großevents geht, gibt das Land Berlin sich nicht gerade bescheiden. Im vergangenen Jahr wurden immer wieder die Olympischen Spiele 2036 oder 2040 diskutiert, nun holt man die nordamerikanische Football-Liga NFL in die Hauptstadt.

Kommen auch bald Fans wegen Taylor Swift ins Olympiastadion?

© IMAGO/UPI Photo

Bereits 2025 soll ein NFL-Spiel in Berlin stattfinden und einige Swifties, also Fans von Taylor Swift, spekulieren bereits, ob die Sängerin eines Tages höchstpersönlich im Olympiastadion erscheint, denn schließlich spielt ihr Freund Travis Kelce bei den Kansas City Chiefs.

Doch diese Events sind mit enormen Kosten verbunden. Allein das Land Berlin müsste trotz Haushaltskrise 12,5 Millionen Euro investieren, um zwei bis drei Spiele im Olympiastadion auszurichten. Gleichzeitig mangelt es an Sportstätten für Schulklassen und Schwimmhallen für Kinder und Jugendliche. Zeit, den Fokus zu verschieben! Die Infrastruktur für den Breitensport sollte im kommenden Jahr zur Priorität gemacht werden, danach kann man von glamourösen Mega-Events träumen.

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