zum Hauptinhalt
Sieg vor vollem Haus! Alba holte am 1. Mai die deutsche Meisterschaft.

© Imago/camera4+

So war das Berliner Sportjahr: Historischer Nachmittag bei Temperaturen wie in der Sauna

Auch im Sportjahr 2024 war in Berlin und Umgebung wieder sehr viel los. Eine ganz subjektive Rückschau.

Stand:

Kurz vor dem Jahresende blicken wir aus regionaler Sicht zurück auf das Sportjahr.


SPIEL DES JAHRES
Alba Berlin Stars Keltern, Basketball, fünftes Finalspiel

Am frühen Nachmittag des 1. Mai liegt die Temperatur draußen bei gut 25 Grad, die Sonne scheint. Die Temperatur in der Sömmeringhalle liegt weit drüber. Schon 30 Minuten vor Beginn des entscheidenden Finalspiels um die deutsche Basketballmeisterschaft von Alba Berlins Frauen gegen die Stars Keltern sind kaum noch Plätze frei. Nicht wenige erinnern sich an die großen Spiele der Männer in dieser Halle vor etwa dreißig Jahren.

Als Hallensprecher Tom Böttcher dann per Mikro zunächst Maskottchen Albatros hereinruft, tut sich nichts. Der Grund: Niemand hinter den Kulissen hört Böttcher, weil die Fans so laut sind. Irgendwann sind aber doch alle da.

Es entwickelt sich ein Krimi mit zunächst wenig Punkten, aber ganz viel Spannung. Die Stimmung ist atemberaubend und lässt sich wohl kaum noch steigern. Doch. Im Schlussabschnitt setzt sich Alba ab und holt den ersten Meistertitel (68:53). In der Sömmeringhalle. Das war dem Männerteam damals nicht gelungen.

SPIELER/IN DES JAHRES
Ding Yaping (TTC Eastside)

Ding Yaping hat Medaillen bei Tischtennis-Weltmeisterschaften gewonnen. Sie hat es bis auf Platz zehn der Weltrangliste geschafft. Das ist einige Jahrzehnte her. Heute ist Ding Yaping 57 Jahre alt, spielt für den TTC Eastside.

Viele ihrer Gegnerinnen in der Bundesliga sind halb so alt oder noch jünger. Doch gegen die gebürtige Chinesin, die im Jahr 1992 nach Deutschland kam, haben sie meist das Nachsehen. Ding Yaping ist Abwehrspezialistin, kann jedoch – und das macht ihr Spiel so gefährlich – blitzschnell auf Offensive umschalten. Damit sorgt sie immer wieder für Beifallsstürme von den Tribünen.

Auch in den entscheidenden Spielen der Saison 2023/24 punktet sie zuverlässig im unteren Paarkreuz. Eastside wird Meister, und Ding Yaping holt zwei Wochen später bei der Senioren-WM in Rom drei Titel. Nur noch eine weitere Sportlerin ist genauso erfolgreich. Die Gesamtzahl aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer liegt bei rund 6000.

Dass Eastside sehr holprig in die laufende Saison gestartet ist, liegt nicht nur, aber auch daran, dass Ding Yaping wegen einer Meniskusverletzung fehlt.

TRAINER/IN DES JAHRES
Julian Eckert (Berliner AK)

Die A-Jugend des Berliner AK ist im Sommer in die höchste Spielklasse aufgestiegen, die nun „U 19 DFB-Nachwuchsliga“ heißt. Das war eine feine Sache für den Klub, aber noch keine große Meldung außerhalb des Vereins. Aber: Der Trainer ist erst 23 Jahre alt.

Julian Eckert, Trainer des BAK, hier bei einem Spiel gegen den 1. FC Union.

© IMAGO/Matthias Koch

Julian Eckert heißt er, ist inzwischen 24 und hatte das Team 2022 übernommen. Im Februar 2024 schafft der BAK eine hauptamtliche Stelle für Eckert, der schon als 14-Jähriger die F-Jugend seines Heimatvereins SV Müggelpark Gosen vor den Toren Berlins trainiert hatte. Bereits zuvor war er zum Schluss gekommen, dass er wohl keine große Spielerkarriere hinlegen werde. Gegen Mannschaften wie den Hamburger SV und den VfL Wolfsburg ist er jetzt trotzdem angetreten – als Trainer.

MOMENT DES JAHRES
Charmante Tribünen

Alte Tribünen, Schultheiss und reichlich Charme von früher. Seit Langem hatte ich mir vorgenommen, auf der Trabrennbahn Mariendorf vorbeizuschauen. Und habe es nie geschafft. Bis zum vergangenen Juli.

An einem der heißesten Tage des Jahres bin ich an einem Sonnabend um elf Uhr morgens mit einem Kumpel vor Ort. Die anderen etwa 200 Besucher scheinen in Sachen Pferde und Wetten voll im Thema zu sein. Wir nicht. Aber die Mitarbeiter am Schalter sind geduldig.

Zwischendurch geht tatsächlich eine Wette von mir durch. Die anderen leider nicht. Auch weil einen meiner Favoriten schon nach wenigen Metern das bittere Los der Disqualifikation ereilt. Der finanzielle Verlust hält sich am Ende zum Glück in Grenzen. Und: Ich war endlich auf der Trabrennbahn Mariendorf.

DAS WÜNSCHE ICH MIR 2025
Punkte für Potsdam

Dass die aus Potsdamer Sicht traurigen Tabellenbilder in der Fußball-Bundesliga der Frauen und der Handball-Bundesliga der Männer bald freundlicher aussehen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })