
© Tim Höfel
Spektakulärer Film des BMX-Fahrers Tim Höfel : Mit dem Rad vom Fünfmeterturm ins Wasser
Eigentlich ist Tim Höfel auf flachem Untergrund unterwegs. Doch nun hat er etwas Neues ausprobiert und daraus einen Film gemacht.
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Mit dem Fahrrad durch Berlin fahren, das ist nichts Neues. Der BMX-Fahrer Tim Höfel allerdings tanzt, turnt und springt durch Berlin und das alles auf, genau, seinem BMX-Rad. Der 22-Jährige ist eigentlich BMX-Flatlander. Das heißt, jegliche Tricks übt er auf einem flachen Untergrund aus. Saltos und waghalsige Sprünge sind normalerweise nicht sein Gebiet – bis jetzt.
Anfang August hat er einen Kurzfilm mit dem Titel „Copy & Paste“ veröffentlicht, für den er mit seinem Rad einen Vorwärtssalto vom Fünfmeterturm des Seebads Friedrichshagen am Müggelsee macht. Im Videoprojekt auf YouTube imitiert er mit seinem Rad sportliche Aktivitäten, denen er auf den Straßen Berlins begegnet.
Auf seiner Reise durch die Stadt macht er Yoga am Tempelhofer Feld, führt eine Flatlanding Kombi am Spreeufer des Regierungsviertels auf und absolviert einen Hürdenlauf auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld in Zehlendorf.
Und er crasht eine Ballettstunde. Plötzlich dreht er sich wie eine Ballerina auf dem BMX. Die echten Ballerinnen und alle anderen Sportler sind Bekannte und Freunde, die er unter anderem aus seiner Zeit an der Staatlichen Artistenschule in Prenzlauer Berg kennt.
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Der Film fängt durch die Schauplätze und die Musik (unter anderem „Honey Baby“ von Assaf Ayalon) die Lässigkeit des Berliner Sommers ein. „Wir wollten einen unterhaltsamen Film kreieren und Berlins sommerliche Atmosphäre transportieren. Uns waren markante Orte wichtig, die einerseits bekannt sind und gleichzeitig die Vielseitigkeit Berlins widerspiegeln.“
Eigentlich tritt Tim Höfel mit seinem Rad hauptsächlich bei Events und Varieté-Abenden auf. Trotzdem hatte er schon länger Interesse an Videoprojekten und die Idee für „Copy & Paste“ kam ihm im Flugzeug nach einem Urlaub spontan zugeflogen.
Insgesamt vier Monate waren der BMX-Fahrer und sein Kameramann Moritz Staudte mit der Produktion beschäftigt. Die Suche nach passenden Locations stellte sich als herausfordernd dar. So stand eines der Highlights des Films lange auf der Kippe: der Sprung vom Fünfmeterturm.
„Wir haben so viele Freibäder und Seebäder angefragt und alle haben abgesagt. Manche hatten Angst um mich, andere um den See.“ Drei Tage vor dem Dreh dann die erfreuliche Nachricht. Am Müggelsee dürfe er samt Fahrrad den Sprung in die Tiefe wagen. „Mein erster Frontflip war direkt der ins Wasser. Ich hatte das noch nie an Land gemacht“, erzählt der Berliner.
2023 war Tim Höfel bei der Rad-WM dabei
Nachdem Höfel 2023 überraschend Deutscher Vizemeister wurde, hatte ihn Bundestrainer André Korff letztes Jahr für die Rad-Weltmeisterschaft nominiert. Zukünftige Wettkampfteilnahmen möchte Höfel keineswegs ausschließen und trotzdem sieht er in der Herangehensweise an den Radsport zwischen Wettkämpfen und Videoprojekten wie „Copy & Paste“ entscheidende Unterschiede. „Bei der Wettkampfvorbereitung trainierst du zwei, drei Monate jeden Tag dieselbe Kombination ohne viel Spielraum für neue Sachen.“
Dagegen würden sich bei Videoprojekten „größere und individuellere Sachen“ umsetzen lassen. Durch den Videodreh hat er auch vermehrt Interesse an BMX-Park bekommen, „ich möchte gerne weiter diesen Videobereich puschen, aber da braucht es definitiv noch mehr solcher Tricks, wo ich irgendwelche waghalsigen Sachen mache“, sagt er. Gut, dass es den Mellowpark in Köpenick gibt, wo er regelmäßig an den Rampen trainieren kann.
Der Kurzfilm macht Lust, selbst an die frische Luft zu gehen und mit dem eigenen Rad durch Berlin zu sausen. Es muss ja nicht gleich auf dem Geländer des Spreeufers balanciert werden. Eine entspannte Runde übers Tempelhofer Feld tut auch gut.
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