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Das Finale der Champions League findet 2026 in Budapest statt.

© dpa/Tom Weller

Start der Champions League: Wenn Geld Tore schießt, kommt der Sieger aus...

Am Dienstag beginnt die Vorrunde der Champions League. Der FC Bayern stapelt ungewohnt tief, aus Respekt vor der kaufkräftigen Konkurrenz. Warum eigentlich?

Von Tammo Buschmann

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Als sich Uli Hoeneß vor einigen Wochen über die maßlose Shoppinggier der Premier League aufregte, dämpfte er mit Blick auf die internationalen Ziele des FC Bayern gleich mal die Erwartungen: „Wir gehen so wie Hoffenheim in die kommende Champions-League-Saison. Keiner rechnet mit uns“. Die Favoriten auf den Henkelpott kämen schließlich von der Insel.

So verpflichten die 450 Millionen Euro Transferausgaben des FC Liverpool diesen Sommer eigentlich zu einem Halbfinale oder mehr. Manchester City hat trotz dürftigem Saisonstart mit Rodri und Haaland zwei Fußballer von Ballon D’Or-Format in den eigenen Reihen, der durchschnittliche Marktwert eines Spielers vom englischen Vizemeister FC Arsenal beträgt laut transfermarkt.de 53 Millionen Euro.

Auch Klub-Weltmeister Chelsea, auf den die Bayern am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) treffen, war sich in den letzten Jahren bekanntlich nicht zu schade, ganz tief ins Portemonnaie zu greifen. Über eine Milliarde Euro investierten die West-Londoner so in neues Personal. Trainer Enzo Maresca ist es in der vergangenen Saison gelungen, den XXL-Kader um Starspieler Cole Palmer zu bändigen – mit Chelsea ist in der Champions League sicher zu rechnen.

Dennoch sollte die internationale Konkurrenz rund um den FC Bayern nicht vorschnell den Kopf in den Sand stecken: Zwar hat der Transfer-Zirkus in England diesen Sommer ein neues Ausmaß angenommen, doch ob die Preisschilder auf der Insel immer auch den wahren sportlichen Wert der Spieler widerspiegeln, lässt sich bezweifeln. Wenn Newcastle 95 Millionen Euro für Nick Woltemade ausgibt, heißt das nicht automatisch, dass der Spieler wie ein 95-Millionen-Euro-Transfer Fußball spielt.

Und so gut die englischen Mannschaften auch besetzt sein mögen, die Champions League bleibt ein K.o.-Wettbewerb. So fanden die letzten beiden Endspiele immerhin ohne englische Beteiligung statt. An Real Madrid und Paris Saint-Germain bissen sich die Premier-League-Teams zuletzt die Zähne aus.

Wen sollte man auf dem Zettel haben?

Gerade der amtierende Champions-League-Sieger PSG hat dieses Jahr in Sachen Titelverteidigung gute Karten. Die Mannschaft erlebte im Sommer wenig Veränderungen, Trainer Luis Enrique ist es durch die schwache Konkurrenz in der heimischen Liga erlaubt, seine Stars vor den Spielen in Europa stets zu schonen. Ousmane Dembélé, Désiré Doué und Khvicha Kvaratskhelia gehen in der Regel mit vollen Energietanks in die Champions-League-Partien.

In Spanien kommt Real Madrid unter Xabi Alonso derweil immer besser in Tritt. Nach einer etwas ruckeligen Klub-Weltmeisterschaft gewann die Mannschaft ihre ersten vier Ligapartien allesamt. Hansi Flicks FC Barcelona, der Anfang Dezember auf Eintracht Frankfurt trifft, hätte schon in der vergangenen Saison im Champions-League-Finale stehen können: In letzter Minute riss Inter Mailand den Katalanen im Halbfinale das Ticket fürs Endspiel aus den Händen. Wie weit es für Barcelona gehen kann, hängt nicht zuletzt an Superstar Lamine Yamal.

Jenes Inter Mailand verlor im Sommer neben dem Endspiel auch seinen Erfolgstrainer Simone Inzaghi. In der Liga legte man einen Fehlstart hin. In Frühform befinden sich dagegen der Italienische Meister SSC Neapel mit Kevin De Bruyne und Trainer Antonio Conte sowie BVB-Gegner Juventus Turin (Dienstag, 21 Uhr/Prime Video).

Dass Überraschungen weiter möglich sind, bewies 2024 Borussia Dortmund. Mit der Aussage, dass ein weites Fortschreiten der Bayern unter diesen Begriff falle, muss allerdings aufgeräumt werden: Mit Harry Kane, Michael Olise oder Joshua Kimmich ist die K.o.-Runde weiterhin Pflicht, Kompanys Bayern wirken in den ersten Wochen frisch und spätestens zur Rückrunde ist Jamal Musiala wieder fit.

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