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Teenager mit Pokal. Joao Fonseca hat mit gerade mal 18 Jahren schon den ersten Turniersieg bei den Profis gefeiert.

© Imago/NurPhoto

Tennis-Supertalent Joao Fonseca: „Ich lebe gerade meinen Traum“

Der Brasilianer ist gerade mal 18 Jahre alt und hat schon seinen ersten Titel auf der Tennis-Profitour gewonnen. Experten erwarten in Zukunft noch viel mehr von Fonseca.

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Joao Fonseca hatte gerade den vierten Argentinier in seinem fünften Match in Buenos Aires bezwungen und sich seinen ersten Turniersieg auf der ATP-Tour der Tennisprofis gesichert. Natürlich holte er den letzten Punkt mit seiner krachenden Vorhand, ehe er vor Freude zu Boden sank.

Wenig später, da hatte der 18-Jährige den Pokal schon in die Höhe gestreckt, war er schon wieder zum Scherzen aufgelegt: „Sogar in Argentinien gibt es ein paar Brasilianer, die mich angefeuert haben“, sagte er nach seinem 6:4, 7:6-Erfolg gegen Lokalmatador Francisco Cerundolo.

Fonseca ist der kommende Superstar auf der Tennistour, darüber sind sich die Experten einig. Im vergangenen Jahr gewann er die „Next Gen ATP Finals“ der Nachwuchstalente und bei den Australian Open sorgte er im Januar mit einem Erfolg gegen Top-Ten-Spieler Andrej Rubljow für Furore.

„Er hat hier schon die härteste Vorhand geschlagen“, staunte damals John McEnroe bei Eurosport, und der Altmeister ging sogar noch weiter in seiner Lobeshymne: „Er hat ziemlich viel Talent am Netz, ist körperlich fit und mental stark. Der Aufschlag sieht auch gut aus. Wenn ich mir Fonseca ansehe, erkenne ich den nächsten Carlos Alcaraz.“

Der zweifache Wimbledonsieger aus Spanien war dann auch einer der ersten Gratulanten nach Fonsecas Titelgewinn in Buenos Aires. 2021 hatte Alcaraz bei den Next-Gen-Finals triumphiert und schon im Folgejahr die US Open gewonnen.

Auch Jannik Sinner hat das Turnier der kommenden Tennisstars einst für sich entschieden. „Ich möchte wie die beiden sein“, unterstrich Fonseca jüngst seine Motivation und erklärte, dass Alcaraz und Sinner für ihn „Inspiration“ und „Motivation“ seien.

Fonseca spielt seit seinem vierten Lebensjahr Tennis, er wuchs in Rio auf und hat das sportliche Talent von seiner Mutter geerbt. Roberta Fonseca war eine erfolgreiche Volleyballspielerin in Brasilien. Die brachiale Vorhand ist sein Markenzeichen, aber auch sonst ist sein Spiel in seinem jungen Alter bereits bemerkenswert komplett. Mit dem Erfolg in Buenos Aires hat er sich auf Platz sieben in der Liste der jüngsten Turniersieger in der ATP-Historie eingetragen.

Wenn ich mir Fonseca ansehe, erkenne ich den nächsten Carlos Alcaraz.

John McEnroe über Joao Fonseca

„Natürlich möchte ich die Nummer eins werden und natürlich auch Grand-Slam-Turniere gewinnen. Aber mein Traum ist es, einfach nur Tennis zu spielen und den lebe ich gerade“, sagte Fonseca bei der Siegerehrung in Buenos Aires und strahlte mit der untergehenden Sonne um die Wette.

Mittlerweile steht er auf Platz 68 der Weltrangliste und hat sich damit innerhalb von nur einem Jahr um 600 Plätze verbessert. Er wird nun bei größeren Turnieren direkt im Hauptfeld dabei sein können, diese Woche tritt er in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro an.

In Brasilien trauen sie Joao Fonseca mindestens eine ähnliche Karriere wie Gustavo Kuerten zu. Der gewann einst dreimal die French Open und war 43 Wochen lang die Nummer eins. „Guga“, wie er nur genannt wurde, war ein Volksheld in seiner Heimat, die Fans verehrten ihn.

Bei Fonseca herrscht jetzt schon eine ähnliche Euphorie wie zu Kuertens besten Zeiten. Alle erwarten Spezielles, manche sogar Wunderdinge vom 1,85 Meter großen Rechtshänder, nicht nur auf Sand. Oder wie es John McEnroe ausdrückte: „Mach dein Ding, Kumpel, denn du wirst schon bald Großes vollbringen.“

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