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Thomas Bach allein in seinem Raumschiff.

© AFP

Verschiebung der Olympischen Sommerspiele: Thomas Bach ist zurück auf dem Planeten Erde

In Zeiten des Coronavirus gibt es Wichtigeres als Olympische Spiele. Auch das IOC und Gastgeber Japan haben das erkannt. Endlich! Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Thomas Bach ist zurück auf dem Planeten Erde. In den vergangenen Wochen war der IOC-Präsident mit seinem Raumschiff in die unendlichen Weiten des olympischen Kosmos entrückt. Und verkündete mantraartig die immer gleichlautende Botschaft: Die Spiele im Sommer dieses Jahres in Tokio sind immun.

Das Problem der vergangenen Tage allerdings war, dass die Sportler dies nicht sind. Die ersten Nationen entschieden in Zeiten der weltweiten Coronavirus-Pandemie, ihre Athleten gar nicht erst nach Japan zu entsenden. Das machte schließlich auch Thomas Bach stutzig. Denn Olympia ohne Teilnehmer funktioniert nicht einmal in der Science Fiction.

Das Opfer von verlegten Olympischen Spielen ist ein vergleichsweise kleines

Schließlich sprang Bach auch noch sein letzter verbliebener Samurai von der Klinge. Shinzo Abe, Japans Ministerpräsident, wurde endlich von der heimatlichen Morgensonne erleuchtet und bat am Dienstag um Verlegung der Sommerspiele in seinem Land. Thomas Bach tat ihm schweren Herzens den Gefallen.

Und wie geht es nun weiter mit Olympia? Die Rede ist von immensen ökonomischen und logistischen Folgen für die Gastgebernation. Aber im Moment müssen alle Länder der Welt Opfer bringen und im Vergleich zum Schicksal vieler Menschen sind verlegte Olympische Spiele ein vergleichsweise kleines.

2021 können die Spiele dann immer noch die besten aller Zeiten werden. Vielleicht bleibt Thomas Bach bis dahin zur Abwechslung sogar auf der Erde – und erkennt, dass Olympia auch weniger hoch, weniger weit und weniger schnell etwas wert sein kann.

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