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Cristian Fiel (M) kommt neben Toni Leistner (L) mit der Mannschaft zum Trainingsplatz.

© dpa/Soeren Stache

Toni Leistner bleibt Kapitän: Hertha-Coach Fiél sieht Hertha BSC bereit für den Start

Hertha mag zwar vom Aufstieg träumen, zugeben würde das aber niemand. Vor dem Saisonauftakt gegen Paderborn zeigt sich Trainer Cristian Fiél entschlossen – und bescheiden.

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Vor dem Saisonauftakt können die Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC eine zentrale Frage klären. „Kapitän wird Toni Leistner sein“, verkündete Christian Fiél am Donnerstag.

„Toni ist ein Vorbild“, sagte der Hertha-Coach, davon habe er sich in der Vorbereitung ein Bild machen können. „Ich habe gesehen, wie er Ansprechpartner für die anderen Jungs ist. Deshalb bleibt er Kapitän.“

Doch während in der Kapitänsfrage nun Klarheit herrscht, beantworten sie bei Hertha die Frage nach den Saisonzielen ausweichend. „Das ist eine starke Liga dieses Jahr. Es sind viele Traditionsvereine dabei, die sich selbst in einer anderen Liga sehen“, sagte Fiel. „Und wir wollen oben mitmischen.“ Das Wort „Aufstieg“ wollte der neue Hertha-Trainer jedoch nicht in den Mund sehen.

Rückendeckung bei den ausweichenden Antworten erhielt Fiél von Sportdirektor Benjamin Weber: „Es werden sechs bis acht Mannschaften sein, die um die vorderen Plätze spielen.“ Einen klaren Favoriten sehe er noch nicht.

Auch wenn die Ambitionen hinter vorgehaltener Hand groß sein mögen, offen davon reden möchte niemand. „Vom Reden ist noch niemand auf die ersten drei Plätze gekommen“, erklärt Weber die Diskussion einstweilen für beendet. „Für die Standortbestimmung ist es gut, dass es jetzt los geht.“

Saisonauftakt im Olympiastadion

Am Sonnabend empfängt Hertha den Vorjahressiebten SC Paderborn im Olympiastadion (13 Uhr, Sky). „Das ist eine Mannschaft, die offensiv sehr variabel spielt, sich gut verstärkt hat und weiß, was ihr Trainer will“, sagte Fiel, der Paderborns Trainer Lukas Kwasniok bestens kennt. Paderborn blieb in den Testspielen ungeschlagen – unter anderem gegen den niederländischen Erstligisten PSV Einhoven. „Das wird zum Auftakt gleich eine richtig gute Aufgabe für uns.“

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Jahre ist es her, dass Hertha mit einem Heimspiel in die Saison startete.

Nach sechs Jahren startet Hertha erstmals wieder mit einem Heimspiel im Olympiastadion in die Saison. Für Fiél wird das eine Premiere. Seine Gefühle vor der Partie? „Eine Mischung aus Vorfreude und Anspannung. Ich freue mich, ins Stadion hereinkommen und die Atmosphäre genießen zu dürfen.“

Fabian Reese und Kevin Sessa fehlen

Auf zwei Spieler wird Hertha verzichten müssen: Sowohl Linksaußen Fabian Reese als auch Mittelfeldspieler Kevin Sessa fallen verletzt aus, mussten sogar operiert werden. „Die OPs sind bei beiden gut verlaufen“, sagte Spordirektor Weber. Doch Reese wird dem Klub bis auf Weiteres fehlen: „Es ist kein Geheimnis: Wir gehen davon aus, dass es bei Sessa schneller geht. Bei Fabi werden wir etwas warten müssen“, sagte Weber.

Dennoch startet Hertha selbstbewusst in die Saison. „Ich sehe uns bereit“, fasste Fiél zusammen. „Ich sehe, dass die Jungs es kaum erwarten können. Und wir konnten noch einiges vorbereiten.“ Denn der Hertha-Kader für die kommende Saison stand zu großen Teilen bereits recht früh in der Sommerpause fest.

In den letzten Trainingseinheiten will Fiél sich nochmal auf Standardsituationen konzentrieren. „Wer die Testspiele geschaut hat, wird erkennen: Das müssen wir nochmal angehen.“ Am Freitag wird ein Abschlusstraining auf dem Rasen des Olympiastadions folgen.

Mit zwei Flügeln gegen Paderborn

Wer Reese als Linksaußen vertritt, lässt der Trainer noch offen. „Sich zwei Tage vor dem Spiel festzulegen, muss nicht sein. Es steht aber außer Frage, dass ich eine Idee im Kopf habe, wie es Samstag aussieht.“

Für das zweite Spiel wird Hertha in der darauffolgenden Woche zum Hamburger SV reisen – Traditionsklub und Aufstiegsaspirant. In der vergangenen Saison ging der Saisonstart mit drei aufeinanderfolgenden Niederlagen gründlich in die Hose. Allerdings hatte der damalige Trainer Pal Dardai zu diesem Zeitpunkt einen Kader beisammen, der weit weg von komplett war.

Bei Hertha wissen sie, dass die erste Bewährungsprobe gleich eine richtige Aufgabe wird. Und Weber sagte zum Ende der Pressekonferenz: „Es ist wichtig, nicht die Nerven zu verlieren, wenn mal ein Spiel verloren geht.“

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