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Der nächste große Sprung. Tomke Schneider (links) und Naika Reissner spielen mit Union erstmals in der Bundesliga.

© imago/O.Behrendt

Trainingsauftakt beim Aufsteiger: 1. FC Union setzt in der Bundesliga auf die EM-Mentalität

Nach dem zweiten Aufstieg in Folge hat Union die Vorbereitung aufgenommen – mit vielen neuen Gesichtern. „Wir wollen in der Bundesliga eine gute Rolle spielen“, sagt Trainerin Poese.

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Der 1. FC Union Berlin befindet sich momentan im Umbau. Zahlreiche LKW fahren tagtäglich am Stadion vorbei und liefern die Materialien für den Neubau eines Parkhauses sowie des Trainingszentrums der Profimannschaften. Doch auch fußballerisch tut sich einiges in diesem Sommer.

Nach dem zweiten Aufstieg in Folge rüstet sich die Profimannschaft der Frauen für die erstmalige Teilnahme an der Fußball-Bundesliga. Wie viel sich bei den Berlinerinnen verändert, war am Montag im Stadion An der Alten Försterei zu sehen. Nachdem das Team von Cheftrainerin Ailien Poese in der vergangenen Woche die sportmedizinischen Untersuchungen absolviert hat, startete es vor rund 250 Fans mit dem ersten gemeinsamen Training in die Vorbereitung.

Unter den 24 Spielerinnen auf dem Rasen waren mit Eileen Campbell, Sophie Weidauer, Samantha Steuerwald und Anna Aehling vier Neuzugänge. Die EM-Teilnehmerinnen Tanja Pawollek (Polen, kommt von Eintracht Frankfurt), Nadine Böhi (Schweiz, zuletzt beim FC St. Gallen aktiv) und Hannah Eurlings (Belgien, neu von Oud-Heverlee Leuven) befinden sich noch bis Ende des Monats im Urlaub.

In der vergangenen Saison marschierten Unions Fußballerinnen als Meister durch die Zweite Liga.

© dpa/Matthias Koch

Auch im Trainer- und Betreuerteam hat gab es sieben personelle Veränderungen. Mit Sabrina Eckhoff und Alisa Vetterlein unterstützen Poese künftig eine Assistentin sowie eine Torwarttrainerin mit jahrelanger Erfahrung bei Vizemeister VfL Wolfsburg. Neu sind außerdem Simon Falke (Co-Trainer und Spielanalyst), Bao Nguyen (Reha- und Athletiktrainer), Viktoria Tänzer (Mannschaftsleiterin) und Jan Walle (Zeugwart). „Ich erhoffe mir, dass ein paar neue Impulse dazukommen“, sagt Poese. „Von den neuen Leuten im Trainerteam, aber auch von Neuzugängen in der Mannschaft.“

Neuzugänge mit Qualität und Erfahrung

Nach zwei Aufstiegen in Folge steht Union vor der bisher wahrscheinlich größten Prüfung. Wie groß die Schwere zwischen erster und zweiter Liga ist, musste Turbine Potsdam in der vergangenen Saison erfahren, als der frühere Serienmeister sang- und klanglos wieder abstieg. Union sieht sich für die neue Herausforderung allerdings bestens vorbereitet.

Mit den Transfers, insbesondere die Verpflichtung von Pawollek ließ aufhorchen, haben die Berlinerinnen viel Qualität und Erfahrung dazugeholt. „Wir spielen jetzt gegen die Besten in Deutschland, das ist geil und da haben wir alle Bock drauf“, sagt Poese. „Natürlich wollen wir die Klasse halten, aber wir sind schon offensiver und wollen eine gute Rolle spielen in der Bundesliga.

Wir spielen jetzt gegen die Besten in Deutschland, das ist geil und da haben wir alle Bock drauf.

Trainerin Ailien Poese

Auf das höhere Niveau soll sich die Mannschaft schon früh in der Vorbereitung einstellen. Nach dem ersten Testspiel gegen Pogon Stettin geht es gegen die Champions-League-Teilnehmerinnen Wolfsburg und Real Madrid. Das Programm sorgt bei Lisa Heiseler bereits für große Vorfreude und lässt die zu erwartenden Strapazen in den Hintergrund treten. „Wenn man schaut, wer uns als Gegnerinnen erwartet, ist das schon schön“, sagt die Kapitänin.

Die Schwerpunkte für die Vorbereitung sind vielfältig. Einerseits muss sich Union auf das deutlich höhere Tempo und die Intensität in der Bundesliga vorbereiten. Auf der anderen Seite geht es vor allem in den ersten Wochen darum, als Mannschaft wieder zusammenzuwachsen. Poese setzt dabei nicht auf spezielle Workshops, sondern glaubt an eine organische Integration der neuen Spielerinnen. „Wir haben letztes Jahr gezeigt, was wir für ein Team sind und dass Spielerinnen bei uns gut ankommen“, äußert sich auch Heiseler optimistisch.

Das Urgestein, das bereits seit zwölf Jahren bei Union spielt, zieht auch ein bisschen Inspiration aus den Leistungen der deutschen Mannschaft bei der EM in der Schweiz. „Von dieser Mentalität können wir uns eine Scheibe abschneiden, die wird auch für uns sehr wichtig werden“, sagt Heiseler.

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