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Transfers, Trainingslager, Testspiele: So bereiten sich die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin auf die Zweite Liga vor
Nach dem souveränen Aufstieg wollen die Köpenickerinnen auch eine Liga höher begeistern. In der Vorbereitung stehen ein kurzes Trainingslager und vier Testspiele auf dem Programm.
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Drei Wochen nach dem umjubelten Aufstieg in die Zweite Liga startet der 1. FC Union Berlin am 8. Juli in die Vorbereitung auf die neue Saison. Zum Start unterziehen sich die Köpenicker Fußballerinnen medizinischen und sportlichen Tests. In den folgenden Tagen beginnen Trainerin Ailien Poese und ihr Team die Arbeit auf dem Rasen.
Bisher sind vier Testspiele terminiert, Gegner sind die U 23 von Pokalsieger VfL Wolfsburg sowie die Erstligisten Werder Bremen und SGS Essen. Im viertägigen Trainingslager in Bad Saarow trifft Union auf den polnischen Meister Pogon Stettin.
Knapp sechs Wochen nach Vorbereitungsstart wird es im DFB-Pokal ernst. In der ersten Runde wartet ein Zweitligaduell auf die Berlinerinnen. Am 17., 18. oder 20. August ist Union beim FSV Gütersloh zu Gast. Das Spiel wird zugleich Generalprobe und Standortbestimmung für die eine Woche später beginnende Punktspielsaison.
In der Regionalliga war Union in der vergangenen Saison völlig unterfordert und gewann alle 22 Spiele – mit einem Torverhältnis von 145:5. Der Hamburger SV, der ein Jahr zuvor ähnlich souverän aufgestiegen war, wurde als Aufsteiger auf Anhieb Vierter in der Zweiten Liga.
Dass Union ebenfalls eine gute Rolle spielen wird, ist sehr wahrscheinlich. In den vergangenen Jahren hat der Verein die Strukturen deutlich professionalisiert. Erst vor einer Woche teilte der Klub mit, dass die Frauen künftig zur Abteilung Profifußball gehören werden. Die bisherige Sportliche Leiterin Jennifer Zietz fungiert analog zu Horst Heldt bei den Männern als Geschäftsführerin. Die Pflichtspiele werden ab sofort im Stadion An der Alten Försterei ausgetragen.
Dass die Frauen in näherer Zukunft auch erstklassig spielen sollen, ist kein Geheimnis. „Wir haben immer den Anspruch, mit unseren Mannschaften in der höchsten Liga zu spielen“, sagte Präsident Dirk Zingler vor einigen Tagen. Das gelte für die Leistungsteams in der Jugend, für die Männer und die Frauen.
Selbst ein direkter Durchmarsch in die Bundesliga ist vorstellbar. Zur Saison 2025/26 stockt der Deutsche Fußball-Bund die erste Liga von zwölf auf 14 Mannschaften auf. Im Zuge dessen steigen in der kommenden Spielzeit drei Teams aus der Zweiten Liga auf.
Bis Union in den Spielbetrieb starten wird, dürfte sich im Kader noch einiges tun. Bisher stehen fünf Abgänge und drei Zugänge fest. Vom MSV Duisburg kommt die 23 Jahre alte Antonia-Johanna Halverkamps, von Eintracht Frankfurt Torhüterin Cara Bösl (27) und vom SC Freiburg mit sehr viel Bundesligaerfahrung Judith Steinert (28).
Nour Youssef, Elisa Schindler, Luca Scheel, Pauline Wimmer und Lisa Görsdorf verlassen den Verein. Aus Verletzungs- oder Leistungsgründen zählte keine von ihnen in der vergangenen Saison zu den großen Leistungsträgerinnen.
Schmerzhaft ist vor allem der Abgang von Görsdorf dennoch. Die 28 Jahre alte Mittelfeldspielerin war seit 2009 für Union aktiv. „Von Auf- und Abstiegen bis zu Pokalsiegen war alles dabei und daran werde ich mich immer voller Stolz zurückerinnern“, wurde Görsdorf in einer Vereinsmitteilung zitiert.
Ihre Rolle wurde in der jüngeren Vergangenheit aber langsam kleiner. „Die Entwicklung unserer Frauen-Abteilung hat im vergangenen Jahr rasant an Fahrt aufgenommen und leider bedeutet das auch meistens, dass nicht alle Spielerinnen dieser Entwicklung standhalten können. Daher war es wahrlich keine einfache Entscheidung, aber in unseren gemeinsamen Gesprächen haben wir Lisa mitgeteilt, dass sie im Team der Profis keine Spielzeit bekommen wird“, sagte Zietz, die sicher noch die eine oder andere neue Spielerin verpflichten wird.
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