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Neue Farbe. Mathieu van der Poel sicherte sich mit seinem Sieg auf der zweiten Tour-Etappe das Gelbe Trikot.

© AFP/LOIC VENANCE

Van der Poel siegt und fährt in Gelb: Florian Lipowitz ärgert bei der Tour de France die Stars

Schon auf der zweiten und längsten Etappe der 112. Tour de France kommt es zum großen Schlagabtausch der Stars. Auch der junge Deutsche Florian Lipowitz mischt kräftig mit.

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Florian Lipowitz ärgerte mit einer beherzten Attacke die Rad-Stars, doch Klassiker-König Mathieu van der Poel war auf seinem Terrain nicht zu schlagen. Der niederländische Ex-Weltmeister rauschte nach einem kniffligen Finale in Boulogne-sur-Mer zum Sieg auf der zweiten und längsten Etappe der 112. Tour de France und riss wie vor vier Jahren das Gelbe Trikot an sich.

Van der Poel siegte nach 209,1 anspruchsvollen Kilometern mit Regen und Wind vor den beiden Tour-Favoriten Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard.

Er ist sehr stark. Chapeau. Er hat einen tollen Job gemacht.

Primoz Roglic über Florian Lipowitz

Doch dieses Mal mischte auch Lipowitz mit. Der deutsche Hoffnungsträger zog im Finale alleine los und sorgte für Alarmstimmung bei den Großkoperten. Das Unterfangen war aber 800 Meter vor dem Zielstrich wieder beendet. „Ich habe meinen Schuss am Ende probiert, leider ist es nicht aufgegangen. Aber ich bin happy, mit der Gruppe anzukommen“, sagte Lipowitz in der ARD. Ein Extra-Lob erhielt er von Kapitän Primoz Roglic: „Er ist sehr stark. Chapeau. Er hat einen tollen Job gemacht.“

Die Tour-Favoriten lieferten sich gleich am zweiten Tag den ersten Schlagabtausch, am Ende landete Pogacar allenfalls einen Punktsieg. Durch seinen zweiten Platz sammelte er zwei Bonussekunden mehr als Vingegaard ein und belegt bereits den zweiten Gesamtrang hinter van der Poel, der seinen belgischen Teamkollegen Jasper Philipsen im Gelben Trikot ablöste.

Der Start musste verschoben werden

„Es war super schwer. Ich war richtig motiviert. Es wurde Zeit, dass ich meine zweite Tour-Etappe gewinne. Es ist ein Traum für das Team mit den Gelben Trikots an den ersten beiden Tagen. Alles, was jetzt kommt, ist ein Bonus“, sagte van der Poel.

Gegen den Klassiker-Spezialisten waren auf der kleinen Rampe alle machtlos. Der Sieger von Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix zeigte seine ganze Klasse und sprintete auf der ansteigenden Zielgeraden auf dem Boulevard Auguste Mariette zum Sieg. So wie 2021, als er an der Mur-de-Bretagne ebenfalls auf der zweiten Etappe gewann und sechs Tage das Gelbe Trikot trug.

Strömender Regen beim Start in Lauwin-Planque, später Wind und ein tückisches Streckenprofil mit mehr als 2000 Höhenmetern machten den Fahrern zu schaffen. Schon der Start musste wegen des schlechten Wetters um 15 Minuten verschoben werden, die Teams hatten bei der chaotischen Anreise im Stau gestanden.

Immer wieder kam es auf dem Weg nach Boulogne-sur-Mer, wo 2001 Erik Zabel seinen elften von zwölf Etappensiegen holte, zu kleineren Stürzen. Die deutsche Red-Bull-Mannschaft um Lipowitz blieb davon aber verschont. Sicherheit geht dieses Mal vor, dafür nimmt Kapitän Primoz Roglic auch einen Zeitverlust in Kauf.

Auf der ersten Etappe hatte das komplette Red-Bull-Team den Anschluss verloren – und dafür Kritik eingesteckt. Roglic und Lipowitz waren mit 39 Sekunden Rückstand in Lille eingefahren. „Uns wird immer vorgeworfen, wir fallen so oft hin, dieses Mal haben wir es gut verhindert“, erklärte Sportdirektor Rolf Aldag die Marschroute für die hektische erste Woche. „Die 30 Sekunden werden nicht die Tour entscheiden, ein schwerer Sturz schon.“

Beim Giro d'Italia hatte Roglic das Rennen nach mehreren Stürzen aufgeben müssen, auch seine vergangenen drei Tour-Teilnahmen endeten jeweils vorzeitig. Dieses Mal geht der Slowene entspannter an die Sache: „Ich muss nichts mehr beweisen. Ich will in Paris ankommen und etwas Champagner trinken.“ (dpa)

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