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Viktorias Aylin Yaren (li.) ist eigentlich für ihre Offensivstärke bekannt. Bei einem solch starken Gegner wie dem HSV, dürfte es aber auch auf die Defensive ankommen.

© imago images/Matthias Koch

Viktoria Berlin spielt gegen den HSV um den Aufstieg: Nach der Meisterfeier ist vor der Relegation

Die Meisterschaft und den Pokal konnte Viktoria 1889 Berlin in dieser Saison schon gewinnen. Zum Abschluss soll jetzt auch der Aufstieg in die Zweite Liga gefeiert werden. 

Mit einem 4:0 Heimsieg gegen den Bischofswerdaer FV krönte sich Viktoria Berlin am letzten Spieltag der Regionalliga Nordost zum Meister. Doch ähnlich wie in der Regionalliga der Männer reicht dieser Titel alleine nicht für den Aufstieg in die Zweite Liga aus. Stattdessen steht nun die Relegation an. Dort trifft Viktoria im Hinspiel bereits am Sonntag um 13 Uhr im Sportpark Eimsbüttel auf den Hamburger SV, den Meister der Regionalliga Nord. Das Rückspiel folgt genau eine Woche später in Berlin (Stadion Lichterfelde, 17 Uhr).

Mit dem Gewinn der Meisterschaft und des Pokals falle das Zwischenfazit allerdings schon jetzt sehr positiv aus, versichert Lisa Währer, Geschäftsführerin von Viktoria. Sie ist dementsprechend auch bereits vor dem endgültigen Saisonabschluss stolz auf die Spielerinnen. „Wir sehen die Relegationsspiele als Sahnehäubchen für das, was wir schon erreicht haben und freuen uns jetzt total auf die Partien.“

Die Vereine erwarten große Kulissen für die Relegationsspiele

Während sich der Titelkampf in der Regionalliga Nordost erst am letzten Spieltag entschied, steht der HSV bereits seit längerer Zeit als Meister seiner Staffel fest. Die Hamburgerinnen standen schon in der letzten Saison in der Relegation, mussten sich dort allerdings noch der zweiten Auswahl von Turbine Potsdam geschlagen geben. In diesem Jahr wurden sie erneut souveräner Meister und beendeten ihre Saison mit 75 Punkten und insgesamt nur einer Niederlage.

Auch für Lisa Währer sei schon länger klar gewesen, dass der HSV die Meisterschaft im Norden hole. Ähnlich wie Viktoria strebe der Verein ebenfalls das Ziel Aufstieg an, weshalb sie in der Relegation nun zwei Teams auf Augenhöhe erwarte. „Es werden definitiv 50:50 Spiele. Der HSV investiert auch schon seit Längerem in den Frauenfußball und hat ein super starkes Team.“ Die Mischung aus vielen jungen, talentierten Spielerinnen und einem gewachsenen Kern zeichne die Hamburgerinnen ihrer Meinung nach besonders aus.

Doch auch bei Viktoria sei die Stimmung vor den entscheidenden Partien Währer zufolge sehr gut. „Die Mädels sind total motiviert und wollen unbedingt aufsteigen. Eine gewisse Anspannung und auch ein bisschen Druck sind natürlich da, aber für uns ist ganz klar, dass es funktionieren, aber eben auch nicht klappen kann“, schätzt Währer die Ausgangssituation realistisch ein. Ihr sei persönlich wichtig, dass man mit dieser positiven Einstellung in die Spiele gehe und zwei gute Leistungen zeige, um am Ende sagen zu können, man habe alles gegeben.

Wir gehen den Weg auf jeden Fall weiter und werden nächstes Jahr wieder alles reinschmeißen.

Lisa Währer, Geschäftsführerin von Viktoria Berlin

Gleichzeitig sieht Währer den entscheidenden Faktor nicht unbedingt im spielerischen, sondern stattdessen viel eher im mentalen Bereich: „Ich glaube, die Frage ist, wie die Spielerinnen auf dem Platz mit dem Druck und der Nervosität umgehen. Das wird am Ende eine reine Kopfsache.“ Für eine möglichst gute Vorbereitung reist das Team deshalb sogar erstmalig einen Tag vorher an und übernachtet somit bereits vor dem Hinspiel am Sonntagmittag vor Ort.

Abgesehen davon sollen die ursprünglichen Abläufe allerdings beibehalten werden, erklärt sie. So könnten sich die Spielerinnen besser auf das Spiel fokussieren, welches laut Währer definitiv ein besonderes wird. Dafür soll auch eine entsprechende Kulisse sorgen. Das Stadion in Hamburg ist mit 1800 verkauften Tickets bereits ausverkauft und auch in Berlin erwartet Viktoria einen neuen Zuschauerrekord.

Ob die Berliner Fans beim Rückspiel gemeinsam mit den Spielerinnen bereits den Aufstieg feiern dürfen, ist allerdings noch unklar. Der Verein beschäftige sich hingegen schon länger mit den beiden Szenarien Aufstieg oder Nicht-Aufstieg. „Wir gehen den Weg auf jeden Fall weiter und werden nächstes Jahr wieder alles reinschmeißen“, betont Währer dementsprechend abschließend. Welche Liga es schlussendlich wird, entscheidet sich nun in den beiden anstehenden Spielen.

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