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Unermüdlich und fest entschlossen. Tim Walter, Trainer des Hamburger SV, will die Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht aufgeben.

© Imago Images/Ulmer/Teamfoto

Vor dem Relegationsrückspiel: Der Hamburger SV braucht gegen Stuttgart ein Fußballwunder

Es ist eine denkbar schwierige Aufgabe, die der HSV zu bewältigen hat. Nach dem 3:0-Hinspielsieg hat Stuttgart in der Relegation sehr gute Karten. Trotzdem hat Hamburgs Trainer Walter Hoffnung.

Kurz nach Abpfiff wurde Tim Walter gefragt, was ihm Hoffnung gebe für das Rückspiel in der Relegation um den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga. „Ganz ehrlich? Der Volkspark. Es geht nicht immer nur um Fußball, sondern manchmal ist Liebe größer“, antwortete der Trainer vom Hamburger SV.

Sein Team hatte gerade eine deutliche 0:3-Auswärtsniederlage kassiert und konnte froh sein, nicht noch höher verloren zu haben. Schon nach 45 Sekunden hatte der VfB Stuttgart den ersten Treffer erzielt und spielte anschließend über die kompletten 90 Minuten dominant und mit viel Energie nach vorne. Das einzige Manko auf Seiten der Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß war die Chancenverwertung.

Stuttgart war eine Klasse besser und überzeugte auch mit seiner individuellen Qualität. So machten Chris Führich und der ehemalige HSVer Josha Vagnoman ein starkes Spiel über die Außenpositionen. Sie waren der Grund dafür, dass sich der VfB in einer sehr guten Ausgangslage befindet vor dem Rückspiel am Montagabend im Hamburger Volksparkstadion (20.45 Uhr, Sat1).

Wir haben Comeback-Qualitäten.

Tim Walter, Trainer des Hamburger SV, über seine Mannschaft

Trotz des schwachen Auftritts seiner Mannschaft und dem Umstand, dass der HSV in Stuttgart heillos überfordert war, hat Walter Hoffnung, dass es doch noch mit dem Aufstieg klappen kann. „Die Jungs haben schon einige Rückschläge eingesteckt und wir sind immer wieder aufgestanden. Wir haben Comeback-Qualitäten.“

Die vermeintliche Heimstärke des Hamburger SV

Zwar habe Stuttgart den besseren Kader und „wir haben nur als Team, wenn jeder 100 Prozent abliefern kann, eine Chance“, so Walte. Er sei von seiner HSV-Familie aber überzeugt. Walter hatte am Donnerstag gesagt, dass man nur durch Standardsituationen verloren habe.

Doch allein damit ist die deutliche Niederlage nicht erklärt. Sowohl defensiv als auch offensiv brachte seine Mannschaft wenig zustande. Allein der Heimvorteil wird daher kaum reichen, um Stuttgart mit vier Toren zu schlagen.

Zumal der HSV in der Zweitliga-Saison Platz eins in der Auswärtstabelle belegte und im Heimtableau lediglich auf Rang fünf abschloss. Doch auch Stuttgarts Trainer Hoeneß weiß, dass der HSV seine Stärken hat und die gute Ausgangslage trügerisch sein kann.

„Wir haben am Montag noch unsere Aufgabe zu erledigen. Wir müssen wieder extrem gut performen, extrem scharf sein, um dann den zweiten Schritt zu gehen“, mahnte Hoeneß daher an. „Es ist Halbzeitpause und in der Halbzeit ist noch kein Spiel entschieden worden.“

Dennoch war Stuttgart in der Relegation bisher das deutlich bessere Team und hat nun verdientermaßen alle Trümpfe in der eigenen Hand. Auch weil die Hamburger im Hinspiel ihre Chancen liegen ließen. Als Torwart Daniel Heuer Fernandes erst im eins gegen eins mit Serhou Guirassy hielt und dann auch noch Guirassys Elfmeter kurz danach parierte, bekam es der HSV nicht hin, beim Stand von 0:1 das Momentum für sich zu nutzen.

Etwas, das sich bereits durch die komplette Rückrunde und die vergangenen Jahre zieht. Seit der Saison 2018/19 bleiben die Hamburger unter ihren Möglichkeiten und verpassen es immer wieder, aufzusteigen. Sei es wegen des Abrutschens auf den vierten Platz kurz vor Saisonende oder wegen der verlorenen Relegation.

Dass es erneut nicht reichen könnte, ist wahrscheinlich. Zumindest wenn beide Teams so auftreten wie im Hinspiel – der VfB wie ein Erst- und der HSV wie ein Zweitligist.

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