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„War heute die Messlatte“: Hertha-Trainer Fiél schürt nach Sieg die Ambitionen
Hertha hat sich mit einem glücklichen Sieg in Kaiserslautern an die erweiterte Tabellenspitze herangetastet. Auch weil Luca Schuler seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte.
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Die Fans waren vorbereitet. „Feiern wir den Auswärtssieg“, rollten die Anhänger von Fußball-Zweitligist Hertha BSC das Banner nach dem 4:3-Erfolg in der attraktiven Partie beim 1. FC Kaiserslautern aus.
Nach dem dritten Pflichtspielsieg in Folge nach dem 5:1-Erfolg im DFB-Pokal bei Hansa Rostock sowie dem 2:0-Heimsieg in der Liga gegen Aufsteiger Jahn Regensburg befand sich auch Hertha-Trainer Cristian Fiél im Angriffsmodus. „Dass in der Truppe Qualität steckt, weiß ich nicht erst seit heute. Aber wir haben auch schon andere Gesichter gezeigt“, sagte der Trainer bei Sky im Hinblick auf früher verschenkte Punkte, „das war heute die Messlatte.“
Mit nunmehr sieben Punkten nach vier Spieltagen halten sich die Blau-Weißen in der erweiterten Spitze der Liga auf und scheinen die Abgänge von Torjäger Haris Tabakovic und Abwehrsäule Marc Oliver Kempf gut kompensiert zu haben.
Ich bin jetzt da, um die Tore zu machen.
Luca Schuler, Spieler von Hertha BSC
Luca Schuler mit seinem Doppelpack in der 28. und 64. Minute sorgte gemeinsam mit dem überragenden zweimaligen Vorbereiter Jonjoe Kenny für Reminiszenzen an das erfolgreiche Duo Tabakovic und den weiter verletzten Fabian Reese, die sich in der vergangenen Spielzeit die Tore aufgelegt hatten. „Ich bin jetzt da, um die Tore zu machen. Dass es geklappt hat, war super“, sagte Schuler, der Neuzugang vom FC Magdeburg, der gegen Regensburg noch eine große Torchance kläglich vergeben hatte.
Starke offensive Berliner Qualität
Aber auch Derry Scherhant, der mit seinem 2:2 in der 51. Minute die Aufholjagd eingeleitet, die Neuzugang Michael Cuisance mit dem 4:3 qualitativ sehr stilvoll vollendet hatte, wirbelte gemeinsam mit Jungstar Ibrahim Maza immer wieder durch die Abwehrreihe der Lauterer. „Es war ein wildes Spiel, von dem wir viele unserer Ideen umgesetzt haben“, sagte Fiél zur Umsetzung der Trainingsinhalte, an der die Mannschaft in den vergangenen Spielzeiten häufig gescheitert war.
Allerdings musste der Hertha-Coach auch wieder individuelle Fehler aus dem Spiel sowie bei Standardsituationen notieren, die zu Gegentoren führten. Der Ausgleich durch Philipp Klement fiel nach einer Ecke (32.), Gegentor zwei und drei durch Aaron Opoku (45.) und Boris Tomiak leiteten Linus Gechter mit einem Fehlpass und Kapitän Diego Demme mit einem einfachen Ballverlust ein.
Doch die Berliner nahmen diesmal die Fehler hin und richteten sich wieder auf, anstatt wie sonst häufiger im Frust zu erstarren. „Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir so weitermachen müssen, trotz der zwei Gegentore. Denn wir waren insgesamt die bessere Mannschaft“, sagte Demme.
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Und auch der Trainer freute sich über die Willensstärke seiner Spieler, „nach der Halbzeit, mit den Dingen weitergemacht zu haben, die wir in der ersten Halbzeit schon gut umgesetzt hatten. Heute zählt das Ergebnis“.
Länderspielpause kommt Hertha BSC gelegen
Angesichts der turbulenten Partie genießt der 44-Jährige nun die Länderspielpause, um „herunterkommen zu können“. Arbeit wartet trotzdem auf das Team. Neben den Trainingseinheiten können die Neuzugänge Jon Dagur Thorsteinsson und auch der rekonvaleszente Kevin Sessa weiter integriert werden.
Zudem denkt Fiél schon weiter: „Und dann kommt Düsseldorf!“ Gegen den Aufstiegskandidaten soll im Heimspiel am 15. September (13.30 Uhr/Sky) erneut die Messlatte erreicht werden. (dpa)
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