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Eine gute Stimmung brauchen die Volleyballer, wenn sie am Freitag das erste EM-Spiel gegen Kroatien bestreiten.

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Deutsche Volleyballer vor der Europameisterschaft: „Wir sind eine klassische Gefühlsmannschaft“

Für die deutschen Volleyballer beginnt in dieser Woche die EM. Ruben Schott und Jan Zimmermann erwarten Emotionen und wissen, worauf es beim Spiel ankommt.

Vom brandenburgischen Kienbaum in die Sonne Siziliens und anschließend in den hohen Norden nach Estland. So in etwa lassen sich die gemeinsamen Stationen von Ruben Schott und Jan Zimmermann in diesem Sommer beschreiben. Dadurch, dass die deutsche Nationalmannschaft sich nicht für Olympia qualifizierte, blieb genug Zeit, um zu trainieren und sogar den Sommer zu genießen.

Zunächst bereiteten die beiden Volleyballer sich mit der Nationalmannschaft in Kienbaum auf die Europameisterschaft in Tallinn vor. „Kienbaum ist wie ein zweites Zuhause und wir fühlen uns dort sehr wohl“, sagt Zimmermann und lacht. „Es ist schon Routine, dort zu sein.“ Im Anschluss daran reisten die beiden für einige Tage zu zweit nach Sizilien. Auf Instagram teilten sie Eindrücke, wie sie am Strand lagen und sich gefüllte Hörnchen schmecken ließen. „Wir haben ein bisschen Urlaub gemacht, soweit es ging und die Situation es zugelassen hat“, sagt Schott, „ich glaube, wir sind alle gut erholt.“

Nach der Vorbereitung in Kienbaum ging es zu den ersten Länderspielen nach Düren. Das erste Spiel gegen die Niederlande konnte das deutsche Team für sich entscheiden, das zweite verlor es allerdings 1:3. „Wir haben die ersten zwei Spiele ziemlich gut gespielt, danach hatten wir einen kleinen Durchhänger“, sagt Zimmermann, „vielleicht auch, weil es der dritte Tag in Folge war und uns das in den Knochen hing.“

Auch Schott zeigt sich enttäuscht über die Niederlage. „Wir haben nicht gut gespielt“, sagt der 27 Jahre alte Außenangreifer. Die Grundstimmung im Team sei aber trotzdem „richtig gut“. „Wir haben ein familiäres Verhältnis, deshalb macht es immer viel Spaß mit den Jungs.“

Vorbereitung auf die Saison bei den Volleys

Eine gute Stimmung brauchen die Volleyballer, wenn sie am Freitag das erste EM-Spiel gegen Kroatien bestreiten. Mit Ländern wie Estland und der Slowakei haben sie in ihrer Gruppe vergleichsweise gute Aussichten, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren. „Bis auf Frankreich ist es eine machbare Gruppe“, sagt Zimmermann, „natürlich sind die anderen Teams nicht zu unterschätzen, aber im Großen und Ganzen ist die Gruppe ganz gut für uns.“

Damit es besser klappt als bei der Nations League in Rimini, müsse sein Team mehr Konstanz reinkriegen. „Ich glaube, dass wir manchmal etwas lockerer spielen müssen und nicht so verkrampft sein dürfen“, sagt der 28-jährige Zuspieler. Schott stimmt ihm zu: „Wir sind eine klassische Gefühlsmannschaft, deshalb müssen wir versuchen, gut ins Turnier zu starten, ein bisschen Vibe mitzubringen und dann in Fahrt zu kommen.“

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Der Außenangreifer hofft, bei der EM viele Spieleinsätze zu bekommen. Das Turnier sieht er auch als Vorbereitung auf die kommende Saison bei den BR Volleys. „Ich finde es gut, dass ich keine lange Pause habe dazwischen. Denn so fühle ich mich top vorbereitet, wenn es losgeht in Berlin.“

Bei der EM schlagen die BR Volleys Spieler Ruben Schott (l.), Anton Brehme (m.) und der ehemalige Volleys-Zuspieler Jan Zimmermann auf.

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„Endlich muss man sich selbst nicht beklatschen"

Dadurch, dass Lukas Kampa aufgrund von Kniebeschwerden ausfällt, kommt Zimmermann bei der EM eine besondere Verantwortung zuteil. Er soll in die Fußstapfen des Weltklasse-Zuspielers treten. Gleichzeitig wolle er dem Spiel aber auch seinen eigenen Stempel aufdrücken, sagt er. „Ich kann viel Energie geben mit dem Aufschlag und der Abwehr. Außerdem ich will versuchen, das Team emotional mitzuleiten. Letztlich will ich einfach mein Ding machen.“

Emotionen dürften auch die Zuschauer*innen beitragen, die wieder bei den Spielen zugelassen sind. Bei den Länderspielen sei es anfangs ein komisches Gefühl gewesen, wieder Fans zu sehen, sagt Schott. „Man ist das gar nicht mehr gewohnt, aber im Laufe des Spiels hat man sich schnell wieder daran gewöhnt.“ Auch Zimmermann freut sich, dass nicht nur Trainer und Scouts zuschauen, sondern auch Fans das Team anfeuern: „Endlich muss man sich selbst nicht beklatschen, sondern bekommt Unterstützung von Leuten, die das Feeling in den Sport bringen.“ Echtes Feeling für eine echte Gefühlsmannschaft sozusagen.

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