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Eine Vitrine mit Bayerntrikots verschiedener Spielzeiten.

© dpa

FC Bayern München: Wirtschaftlich das Maß aller Dinge

Der FC Bayern München beschäftigt die bestbezahlten Fußballprofis des Landes und verkündet fast jährlich Rekordzahlen. Vor dem Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund gibt es wenige Spitzenklubs in Europa, die finanziell mehr zu bieten haben.

Als der FC Bayern München zwei Spielzeiten nach Gründung der Bundesliga in die höchste Spielklasse aufstieg, verdienten die Spieler nicht mehr als 1200 Mark im Monat. 49 Jahre später ist das Gehalt locker um das Tausendfache gestiegen. Die Spitzenverdiener in der Bundesliga kassieren sogar gut zehn Millionen Euro, Prämien exklusive. Die bestbezahlten Profis kommen alle vom betuchtesten Verein des Landes.

Wirtschaftlich ist der FC Bayern München längst das Maß aller Dinge. Fast jährlich verkünden die Münchner Rekordzahlen. Im vergangenen November hat die AG einen Gewinn von 11,1 Millionen Euro nach Abzug der Steuern ausgewiesen, der Umsatz betrug 332,2 Millionen Euro, gut 40 Millionen mehr als im Jahr davor. Der Marktwert des Kaders beläuft sich auf 435,4 Millionen Euro. Und dieses Jahr wird noch besser, trotz hoher Transferausgaben, unter anderem 40 Millionen Euro für Javier Martinez. Die 37 Millionen Euro, welche die Bayern für Mario Götze in diesem Sommer an Dortmund überweisen müssen, fallen aber vermutlich erst ins neue Geschäftsjahr. „Ich kann jetzt schon sagen, dass wir wirtschaftliche Rekorde bei Umsatz und Gewinn erreichen“, teilte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge Anfang Mai mit.

Der schon in den neunziger Jahren sehr potente Verein hat zu Beginn des Jahrtausends einen weiteren Sprung geschafft. Bei der Ausgliederung der Fußballabteilung in eine Aktiengesellschaft holte er 2002 mit Adidas den ersten strategischen Partner in den Klub. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach erwarb 9,1 Prozent der Anteile und bezahlte dafür 75 Millionen Euro. Ein paar Jahre später kam Audi dazu, den Ingolstädter Autokonzern kostete der gleiche Anteil wie Adidas schon 90 Millionen Euro. Die Versicherungsgruppe Allianz erwarb – ebenfalls in jenem Zeitraum – die Namensrechte an der damals gerade im Bau befindlichen Arena im Münchner Norden. 15 Jahre bezahlt der Versicherungskonzern insgesamt 90 Millionen Euro.

Sponsoren des FC Bayern München zahlen bis zu 30 Millionen Euro im Jahr

Im Sponsorenpool des FC Bayern München finden sich Unternehmen aus fast allen wichtigen Branchen. Darunter sind traditionelle Firmen wie eine Münchner Brauerei, aber auch Global Player wie ein chinesischer Energieversorger. Sie überweisen im Jahr zwischen ein paar hunderttausend Euro und zweistelligen Millionenbeträgen an den deutschen Rekordmeister. Die Telekom steuert mit 30 Millionen Euro den Spitzenwert bei. Die wichtigsten Sponsoren sind im Aufsichtsrat vertreten – neben den Anteilseignern, dem FC Bayern e.V. durch Uli Hoeneß und Karl Hopfner, Adidas durch Herbert Hainer und Audi durch Rupert Stadler, sind dies die Telekom und die UniCredit Group, zu der die HypoVereinsbank, die Hausbank der Münchner, gehört.

Bei den Personalkosten für die Profimannschaft von Bayern München achten die Verantwortlichen darauf, dass diese stets nicht mehr als 60 Prozent der Erlöse betragen. Europas Spitzenklubs wie der FC Barcelona, Real Madrid und Manchester United haben finanziell in diesem Zusammenhang immer noch mehr zu bieten, aber der Abstand zum Deutschen Meister ist kleiner geworden.

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