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Yannis Fischers Auftritt bei den Paralympics: „So habe ich mir das natürlich nicht vorgestellt“
Bei den Paralympics 2024 verpasst der Weltmeister im Para-Kugelstoßen die erhoffte Medaille für Deutschland. Verletzungssorgen hatten seine Vorbereitung erschwert.
Stand:
Seit dem Weltmeistertitel im vergangenen Jahr konnte sich Yannis Fischer aufgrund einer Verletzung nicht auf das Training fokussieren. Nach monatelanger Pause schaffte er die Nominierung für die Paralympics Paris nur knapp. Im Kugelstoßfinale belegte er am Sonntag den sechsten Platz und verpasste damit die erhoffte Medaille.
Herr Fischer, Sie hatten eine eher schwierige Saison. Wie beurteilen Sie den Wettkampf von Sonntag?
Im Moment überwiegt die Enttäuschung. Das Feld bei mir war sehr stark, wir waren alle sehr dicht beieinander. Wäre mir heute vielleicht ein Stoß rausgerutscht, hätte es sogar für eine Medaille gereicht. Am Ende Platz sechs, gleicher Platz wie in Tokio. So habe ich mir das natürlich nicht vorgestellt. Trotzdem konnte ich anfangs erst froh sein, dass ich überhaupt dabei sein durfte.
Was ziehen Sie Positives aus dem Wettkampf?
Auf jeden Fall die Stimmung im Stadion. Mich hat es mega gefreut, dass das Stadion so voll war. Ich habe gehofft, dass mich das ein bisschen im Wettkampf trägt. Das hat leider nicht funktioniert, aber mich freut es trotzdem sehr, dass die Leute hier so sportbegeistert sind und dass sie alle die Paralympics feiern und unterstützen.
Durch Ihre Verletzungspause war die Vorbereitungszeit für die Paralympics verkürzt. Wie gestaltete sich die Vorbereitung für Sie?
Nachdem ich letztes Jahr Weltmeister wurde, habe ich erst mal Pause gemacht, weil meine Rückenprobleme sich immer mehr verschlimmert haben. Die eigentlich richtige Technik, die ich im Ring brauche, habe ich dann erst wieder im März trainieren können. Es gab auch Zeiten, in denen es mir schwerfiel, mich hinzusetzen und mich ins Bett zu legen. Alle Bewegungswechsel waren für mich schwer, weil sie sehr schmerzhaft waren. Am Ende kann ich nicht sagen, woran es gelegen hat, aber es ist jetzt so, wie es ist und ich muss es so akzeptieren.
Was machen Sie jetzt im Anschluss an den Wettkampf?
Ich hoffe, dass ich jetzt gleich meine Familie und meine Freunde sehe, die hier sind. Ich brauche erst mal ein bisschen Zeit für mich. Danach hoffe ich, dass ich die Stimmung hier, das Dorf und alles drumherum genießen kann.
Wie geht es für Sie – auch hinsichtlich Ihrer Verletzung – nach den Paralympischen Spielen weiter?
Da kann ich noch nichts sagen. Die Verletzung ist im Alltag schlimmer als im Training und beim Stoßen. Wenn ich lange stehe und länger laufe, tut mir der Rücken irgendwann so weh, dass ich mich hinsetzen oder hinlegen muss. Der Plan ist, dass ich mich nach den Paralympics darum kümmere. Hoffentlich geht es dann komplett weg.
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