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Zwei EM-Spiele für deutsche Handballerinnen in 17 Stunden: Bloß nicht über den Spielplan ärgern!
Am Dienstagabend treffen die deutschen Frauen bei der EM auf Frankreich und schon am Mittwochnachmittag auf Rumänien. Das erfordert eine besondere Vorbereitung.
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Der freie Tag wurde gerne genommen. Nach der intensiven ersten Phase bei der Europameisterschaft konnten die deutschen Handball-Frauen am Sonnabend etwas durchatmen und freuten sich über ein paar Stunden, in denen es sich nicht um Sport drehte. Da wurden sich bei Sonnenschein und blauem Himmel etwas die Füße vertreten, die Sehenswürdigkeiten in Skopje entlang des Vardar besichtigt und die eine oder andere Spielerin gönnte sich zur Abwechslung sogar eine Pizza.
Doch der Ausflug in die vermeintliche Urlaubswelt war kurz bemessen. Bereits am Sonntagmorgen startete das Team in die Vorbereitung für die Begegnung gegen die Französinnen (20.30 Uhr/Sportdeutschland.tv), die mit sechs Punkten die Hauptrundengruppe II anführen und die es zu schlagen gilt, wenn die Chance auf ein Weiterkommen erhalten bleiben soll. „Wir haben natürlich die spielfreien Tage genossen und genutzt, um durchzuschnaufen. Trotzdem hat die Arbeit nicht geruht“, sagte Bundestrainer Markus Gaugisch am Montag.
Mit den Olympiasiegerinnen von Tokio erwartet die Deutschen ein individuell bestens ausgebildeter und hochathletischer Kader, der jeden noch so kleinen Fehler rigoros mit Gegenstößen abstraft. Das haben „Les Bleus“ beim 27:19 gegen Montenegro am Sonntag wieder einmal eindrucksvoll bewiesen. Die Deutschen haben in ihren zwei Testspielen Anfang Oktober allerdings gezeigt, dass sie gegen die Sieben von Olivier Krumbholz mithalten können, wenngleich beide Partien am Ende knapp verloren wurden.
Wie die Niederlande, die am vergangenen Freitag furios mit 36:28 bezwungen werden konnten, ist der Kontrahent also durchaus gut bekannt, benötigt das Team keine lange Einführung, wenn es um die Schwächen und Stärken ihrer Gegenspielerinnen geht. Gleiches gilt für den zweiten noch verbleibenden Konkurrenten der Hauptrunde, Rumänien, gegen den die DHB-Auswahl nur wenige Tage vor Turnierbeginn ein Unentschieden erspielte und am Mittwoch (15.30 Uhr/Sportdeutschland.tv) erneut antritt.
Neben der unumstritten großen sportlichen Herausforderung, die den deutschen Frauen bevorsteht, rückt unterdessen ein weiterer Aspekt bei der Vorbereitung unweigerlich in den Vordergrund. Denn die beiden Spiele trennt eine Zeitspanne von nur rund 17 Stunden, wodurch der Fakt, dass die Deutschen beide Gegner in jüngster Vergangenheit öfter bespielt haben, noch einmal mehr an Gewicht gewinnt.
Wir legen erst einmal alles in das Frankreich-Spiel, und da werden wir auch alles brauchen.
Bundestrainer Markus Gaugisch über den EM-Doppelpack.
Gleichzeitig wird es darauf ankommen, dass die DHB-Auswahl bei sich selbst bleibt. Dass daran gearbeitet wird, die eigene Fehlerzahl zu minimieren und aus einer überzeugenden Defensive heraus das Tempospiel zu forcieren. Dass man sich nicht über den Spielplan ärgert, sondern sich auf die zwei Duelle freut und frei aufspielt. „Wir legen erst einmal alles in das Frankreich-Spiel, und da werden wir auch alles brauchen. Danach schauen wir weiter“, sagt Gaugisch, der als Trainer allerdings nicht umhinkam, sich ebenso darüber hinaus Gedanken zu machen.
„Geplant ist, dass die Spielerinnen danach gleich in eine optimale Regenerierungsphase übergehen und viel Schlaf bekommen“, erläutert er. „Die Zeit ist knapp. Aber wir werden noch eine kurze Videosession machen und dann gut vorbereitet sein. Wir geben alles, damit es so optimal wie möglich verläuft.“ Freie Momente werden auf jeden Fall erst einmal rar gesät sein. Doch wenn sich die Frauen dadurch das Ticket nach Lubljana sichern können, nehmen sie das gewiss gerne in Kauf.
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