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Albas Christ Koumadje (rechts) ist mit seinen 2,21 Meter kein sonderlich angenehmer Gegenspieler unter dem Korb.

© Imago/Tilo Wiedensohler

Zwei Wochen nach der Niederlage im Pokal: Alba Berlin verliert auch in der BBL knapp gegen Bayern München

Nach einer temporeichen ersten Hälfte entwickelt sich zwischen den großen Rivalen des deutschen Basketballs ein hitziger Kampf, mit dem besseren Ende für die Münchner.

Andreas Obst musste mit seinen 1,91 Meter ganz schön nach oben schauen, doch der deutsche Nationalspieler in Diensten des FC Bayern war keinesfalls eingeschüchtert von Alba Berlins hünenhaftem Center Christ Koumadje. Das Spiel der großen Rivalen des deutschen Basketballs war in seiner entscheidenden Phase und die beiden Spieler hatten sich ein paar nicht ganz nette Dinge zu sagen.

Es war mal wieder ein enges und hitziges Duell am Samstagabend, doch während der Trash Talk zwischen Obst und Koumadje unentschieden ausgegangen war, setzten sich nach 40 ausgeglichenen Minuten die Münchner durch. Mit 76:71 (16:17, 27:26, 13:7, 20:21) gewannen sie das dritte von vier Duellen mit Alba in der bisherigen Saison. Die Berliner fallen durch die zweite Saisonniederlage in der Basketball-Bundesliga auf Rang zwei hinter Bonn zurück.

Personell hatte der Tag für Albas Trainer Israel Gonzalez positiv begonnen. Mit Malte Delow war ein zuletzt erkrankter Spieler wieder fit, auch Tim Schneider sowie Ben Lammers kehrten in den Kader zurück, kamen aber nicht zum Einsatz. Die Münchner mussten hingegen auf ihren Kapitän Vladimir Lucic verzichten, der mit Rückenschmerzen pausierte.

In der Anfangsphase bekamen die Berliner unter den 13.666 Zuschauenden in der MB Arena genau den Basketball geboten, den sie am liebsten sehen. Alba startete hellwach, spielte schnell und machte es den Gästen offensiv deutlich schwerer als vor zwei Wochen im Pokalhalbfinale.

München tat sich extrem schwer; erst nach dreieinhalb Minuten verzeichnete das Team die ersten Punkte, bis zum ersten Treffer aus dem Feld dauerte es sogar mehr als sechs Minuten. Der mit Pfiffen begrüßte frühere Alba-Kapitän Niels Giffey verkürzte auf 4:10.

Im ersten Viertel zogen die Berliner bis auf neun Punkte davon, diesen Vorsprung machten die Bayern aber mit einer Serie von drei Dreiern durch Corey Walden und Othello Hunter zunichte. Basketball gilt im allgemeinen als Spiel der Läufe und für dieses Duell der zwei stärksten Teams der Bundesliga galt das ganz besonders. Nachdem die Münchner durch einen Alley Oop des exzellent aufgelegten Hunter erstmals in Führung gegangen waren, antwortete Alba mit elf Punkten in Folge. Vor allem aus der Distanz waren die Berliner nun heiß: Von neun Versuchen im zweiten Viertel versenkten sie sieben.

Doch das reichte nicht, um mit einer Führung in die Pause zu gehen – und das hatte in erster Linie mit den vielen Ballverlusten zu tun. Alba spielte phasenweise etwas zu verschnörkelt und stand nach 20 Minuten bei 13 Turnover, fast doppelt so viele wie München.

Zu Beginn der zweiten Hälfte konnten die beiden Mannschaften die Treffsicherheit der vorherigen Minuten nicht aufrechterhalten. Es dauerte fast vier Minuten, bis überhaupt mal wieder Punkte auf die Anzeigetafel kamen. Freddie Gillespie brachte die Münchner mit 45:43 in Führung. Es war in dieser Phase ein zäher Kampf und in diesem tat sich Alba schwer. Das merkte auch Trainer Gonzalez und nahm eine Auszeit.

Nach sechs Minuten und sieben Sekunden war es dann endlich geschafft. Johannes Thiemann erlöste Alba mit den ersten Punkten nach der Pause. Wie schon am Donnerstag in der Euroleague gegen Partizan Belgrad schwächelten die Berliner im dritten Viertel gehörig, zu ihrem Glück traf der Gegner aber ebenfalls nicht sonderlich gut.

Schön anzusehen war das Spiel in der zweiten Hälfte nicht mehr, doch es blieb eng und hitzig, wie eigentlich immer, wenn Alba und Bayern aufeinandertreffen. Die Berliner liefen in der Schlussphase lange einem Rückstand hinterher, doch durch einige gute Aktionen von Maodo Lo und einen Dreier von Jaleen Smith glichen sie dreieinhalb Minuten vor dem Ende aus. Für einen Sieg reichte es dennoch nicht.

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