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Es kam zu zahlreichen Zweikämpfen, wie hier zwischen Unions Dina Orschmann und Emilia Hirche vom HSV.

© IMAGO/Matthias Koch

Zweitliga-Auftakt von Unions Frauen: Ein Punkt und viele Fans an der Alten Försterei

In der Alten Försterei zeigen Unions Fußballerinnen Kampfgeist, aber kommen am Ende nicht über ein 2:2 hinaus. Das Spiel liefert einen Vorgeschmack auf die Saison.

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Es war ein besonderer Moment: Im Stadion an der Alten Försterei war am Sonnabend nicht nur die Fahne des 1. FC Union zu sehen, sondern insgesamt 14 Fahnen wurden auf das Fußballfeld getragen. Diese zeigten die Logos der Teams, die in der zweiten Bundesliga der Frauen vertreten sind. Denn in Köpenick wurde die Saison eröffnet, mit einem Spiel des 1. FC Union gegen den Hamburger SV, das 2:2 (2:1) endete.

Zum ersten Mal sind die Unionerinnen in der zweithöchsten Spielklasse vertreten, nachdem sie aus der Regionalliga aufgestiegen waren. „Da sind wir wieder mit Zweitliga-Fußball in der Alten Försterei“, rief der Stadionsprecher ins Mikrofon. Fünf Jahre ist es her, dass die Männermannschaft in die erste Liga aufgestiegen war.

Lautstark begrüßten die Fans die Spielerinnen mit den traditionellen „Fußballgöttin“-Rufen, die schon ertönt waren, als die Unionerinnen noch auf dem kleinen Sportplatz an der Dörpfeldstraße spielten und nicht in der Alten Försterei vor 5508 Zuschauenden.

So viele wie beim Relegationsspiel in der vergangenen Saison waren es am Sonnabend zwar nicht, das dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass die Männer selbst am Nachmittag ihr Bundesliga-Auftaktspiel in Mainz bestritten.

Union trat in der ersten Halbzeit dominant auf

Mit dem HSV lieferten sich die Unionerinnen ein spannendes Match, das einen kleinen Vorgeschmack auf die Saison bieten dürfte: Während sie in der Regionalliga problemlos und teils haushoch gewannen, waren nun Kampfgeist und Durchhaltevermögen gefragt.

Die Gastgeberinnen traten in der ersten Halbzeit dominant auf und spielten sich immer wieder clever Chancen heraus. Doch aufgrund eines verwandelten Elfmeters lag Union schnell mit 0:1 zurück, erschwerend kam die enorme Mittagshitze hinzu.

Katja Orschmann erzielte für Union das zweite Tor.

© IMAGO/Matthias Koch

Davon ließen sich die Gastgeberinnen aber nicht unterkriegen und nutzten die laustarke Unterstützung der Fans für sich. Erst traf Dina Orschmann in der 22. Minute, kurz darauf ihre Schwester Katja, beide aus beeindruckender Distanz. „Geiles Tor“, hörte man ein Mädchen sagen. Ein anderes hielt ein Schild mit der Aufschrift „Let’s Go, Union“ in die Höhe.

Wie auch schon beim ausverkauften Relegationsspiel in der vergangenen Saison waren viele junge Menschen, Frauen und Familien dabei. Aber auch zahlreiche Ur-Unioner hatten sich bereits vorher am Ostkreuz getroffen, um gemeinsam zum Stadion zu fahren.

Viele Familien und junge Menschen dabei

„Unsere Frauen gelten als Favoriten“, erklärte ein Fan seinem Gegenüber in der S-Bahn. „Die müssen jetzt nicht mehr nebenher schuften.“ Damit bezog er sich auf die Profiverträge der Spielerinnen, die es ihnen ermöglichen, sich ganz auf den Fußball konzentrieren zu können.

Über weite Strecke sah es so aus, als würde Berlin gleich im ersten Spiel drei Punkte holen. In der zweiten Halbzeit traten die Hamburgerinnen, die die vergangene Saison auf Platz vier beendet hatten, dann aber energischer auf und hielten in den Zweikampfsituationen besser dagegen. Dadurch kassierte Union doch noch den Ausgleich.

Die müssen jetzt nicht mehr nebenher schuften.

Ein Union-Fan über den Profi-Status der Spielerinnen

„Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, in die Tiefe zu kommen“, sagte Trainerin Ailien Poese. „Schaut man neutral auf das Spiel, ist das Ergebnis gerechtfertigt. Aber es fühlt sich aufgrund unserer Dominanz am Anfang nicht so an.“

Nach dem Pokalkrimi gegen Gütersloh am vergangenen Dienstag, das Union erst im Elfmeterschießen gewann, musste Poese gegen den HSV einige Wechsel vornehmen, um Spielerinnen wie Dina Orschmann zu schonen. „Da hat sich die Breite des Kaders ausgezahlt. Alle eingewechselten Spielerinnen sind total gut reingekommen.“

Auch die prominenten Neuzugänge zahlten sich gegen den HSV aus, darunter Torhüterin Cara Bösl (vorher Eintracht Frankfurt) und Korina Lara Janez (slowenische Nationalspielerin). Es zeigte sich überdies, wie wichtig es für die Fußballerinnen ist, ihre Heimspiele in der Alten Försterei auszutragen. „Das ist unser Heimvorteil. Die Energie von den Rängen nehmen wir mit, die beflügelt uns total“, sagte Torschützin Katja Orschmann.

Sie sprach von einem „guten Start in die Saison“ und konnte dem Ergebnis etwas Positives abgewinnen: „Wir sind trotzdem noch ungeschlagen. Der HSV ist ein Gegner, der oben mitspielen will. Davon brauchen wir uns nicht unterkriegen lassen.“ Das nächste Spiel steht am kommenden Sonnabend auswärts beim Erstligaabsteiger 1. FC Nürnberg an.

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