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Geplante Autobahnverlängerung: Gutachter: A 100 führt zu Dauerstau

Die Kritiker der geplanten Verlängerung der A 100 von Neukölln zum Treptower Park sehen sich durch ein neues Gutachten bestätigt. Darin wird eine massive Zunahme des Verkehrs an der Elsenbrücke erwartet.

Die Kritiker des vorerst bis zur Abgeordnetenhauswahl im Herbst auf Eis gelegten Ausbaus der Stadtautobahn A 100 von Neukölln zum Treptower Park können sich durch ein neues Gutachten bestätigt sehen. Das wurde von der Beratungsgesellschaft Durth Roos Consult im Auftrag des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg erarbeitet und am Donnerstag von Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) vorgestellt.

Das Fazit der Berechnung: Zwischen Am Treptower Park, Elsenstraße und Stralauer Allee würde es durch die Autobahn zu so massiven Staus vor allem an den beiden großen Straßenkreuzungen vor und hinter der Elsenbrücke kommen, dass diese Verkehrsknotenpunkte täglich stundenlang völlig überlastet würden. Auch wäre mit einer massiven Zunahme des Verkehrs in benachbarten Straßen und Stadtteilen zu rechnen. Das bestärkt die Kritiker des Vorhabens in ihrer Ablehnung, wie Schulz sagt. Jetzt soll das neue Gutachten der Begründung der Klage gegen den nach derzeitigen Berechnungen rund 420 Millionen Euro teuren Ausbau der Stadtautobahn hinzugefügt werden, die der Bezirk und andere Kläger Ende Februar beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht haben.

Schulz sieht sich in seiner Position auch durch aktuelle Zahlen aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bestätigt, die er gestern zitierte: Demnach macht der motorisierte Individualverkehr nur ein Drittel des Berliner Verkehrsaufkommens aus, zwei Drittel sind öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn sowie Fußgänger oder Radfahrer. „Wir brauchen eine Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs, nicht noch mehr Autobahnen“, sagte Schulz. Im Moment hat sich dieser Position auch die regierende rot-rote Koalition angeschlossen. Ob es dabei bleibt, entscheiden neben dem Bundesverwaltungsgericht auch die Berliner Wähler am 18. September. Nur CDU und FDP sind uneingeschränkt für den Ausbau, dürften aber nach den Umfragen keine Mehrheit bekommen.

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