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Carolin Caliendo, Maurice Pfeiffer und Vera Buschmann engagieren sich bei der Bürgerstiftung Berlin.

© Fotos: Maurice Pfeiffer, Jule Halsinger / Bearbeitung Tagesspiegel

Ehrenamtlich aktiv für die Bürgerstiftung Berlin: Drei Engagierte im Porträt

Sie lernen mit Kindern Bus- und Bahnfahren, wecken das Interesse an Physik oder lesen mit Grundschulkindern – diese Berlinerinnen und Berliner setzen sich für den Nachwuchs ein.

Von Andreas Monning

Stand:

Bürgerstiftungen leben vom Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner einer Stadt. Wer sind die Menschen, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren? Wir haben mit drei von ihnen gesprochen.


Vera Buschmann (73) aus Steglitz

© Jule Halsinger

Vera Buschmann wollte schon immer gerne mit Kindern arbeiten. Die Gelegenheit kam, als die promovierte Ökonomin, die in ihrer aktiven Berufszeit unter anderem die Marktforschung der BVG aufgebaut hat, in Rente ging.

Nachdem sie zusammen mit ihrem Lebenspartner die Bonert-Buschmann-Stiftung ins Leben gerufen hatte, deren Projekte vor allem Obdachlose und benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützen, stieg sie 2012 ehrenamtlich bei der Bürgerstiftung Berlin ein. Zunächst mit einem Naschgarten in einer Kita, anschließend mit Hochbeeten in einer Flüchtlingseinrichtung.

2004 kam Vera Buschmann die Idee zum Projekt „Berlin Rallye“, das sie zusammen mit dem Mobilitätsbeauftragten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Harald Petters, umsetzte: Kinder, die noch nicht länger alleine mit dem Öffentlichen Nahverkehr unterwegs gewesen sind, lernen durch eine „Schnitzeljagd“ im ÖPNV, sich alleine in Berlin zu bewegen und entwickeln so mehr Selbstbewusstsein.

Am Theorietag lernen die Kinder zu erkennen, in welche Richtung sie fahren müssen. Am zweiten Tag ziehen sie in Dreiergruppen ohne Erwachsene durch die Stadt. „Wir sind immer wieder begeistert, wie verändert die Schüler am zweiten Tag wirken“, sagt Buschmann.


Maurice Pfeiffer (25) aus Wilhelmstadt

© Maurice Pfeiffer

Maurice Pfeiffer studiert Physik an der Freien Universität. Als ein Professor seines Lehramtsstudiums von seinen Studenten im Praxisteil zwei Einsätze im Projekt „Zauberhafte Physik“ der Bürgerstiftung Berlin erwartete, machte auch Pfeiffer überraschende Erfahrungen. In dem Projekte leiten Studierende Mitmach-Experimente an, um das Interesse an Naturwissenschaften zu wecken. Der 25-Jährige begriff, dass er noch tiefer in Physik und Mathematik einsteigen wollte, als das Lehramtsstudium inhaltlich umfasst.

Und er merkte, wie viel Freude es ihm bereitet, die neugierige Begeisterung von Kindern zu erleben, wenn man sie an Experimente mitwirken lässt. Pfeiffer wechselte daraufhin ins Bachelorstudium. Und er stieg bei der Bürgerstiftung Berlin als Ehrenamtlicher in ein Team der „Zauberhaften Physik“ ein, mit dem er seither regelmäßig in Grundschulen geht.

„Wenn die Kinder bei unserem nächsten Besuch ganz stolz erzählen, dass sie ihren Eltern ein Experiment vorgeführt haben, fühle ich mich bestätigt, dass ich genau das Richtige mache“, sagt Pfeiffer.


Carolin Caliendo (48) aus Wilmersdorf

© Jule Halsinger

Carolin Caliendo ist zweifache Mutter und engagiert sich seit Jahren an deren Schule im Elternbeirat. Als promovierte Übersetzerin überträgt sie wissenschaftliche Fachliteratur aus dem Englischen ins Deutsche.

Da die 48-Jährige ihren Kindern immer gerne vorgelesen hat und sich als Freiberuflerin ihre Arbeitszeiten selbst einteilen kann, ging sie dem Hinweis einer Freundin nach, dass die Bürgerstiftung Berlin Lesepaten sucht.

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2019 stieg Caliendo als Ehrenamtliche ein und geht seither jede Woche mit einer Auswahl an Büchern für zwei Unterrichtsstunden an eine Grundschule mit Förderbedarf. Dort liest sie nacheinander mit zwei Kindern Bücher, die diese selbst auswählen dürfen. Da die Schule ihrem Vorschlag folgte, einen ruhigen, gemütlichen Vorleseraum einzurichten und dafür ein Sofa anzuschaffen, hat sie bereits bleibende Spuren hinterlassen.

„Ich liebe es, die Begeisterungsfähigkeit der Kinder zu erleben und zu sehen, wie sich mit den Jahren ihre Persönlichkeit entfaltet“, sagt Caliendo.

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