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Abgase kommen aus dem Auspuff eines Autos

© dpa/Marijan Murat

Verkaufsstopp für Diesel und Benzin ab 2045?: Autoindustrie fordert mehr Anreize für E-Fuels und Bio-Kraftstoffe

Der Verband der deutschen Automobilindustrie hat einen Verkaufstopp für Diesel und Benzin an deutschen Tankstellen ab 2045 gefordert. Dies sei wichtig, um Emissionen im Verkehrssektor zu senken.

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In gut 20 Jahren soll an Tankstellen in Deutschland kein Benzin oder Diesel mehr verkauft werden. Zumindest, wenn es nach dem Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) ginge. „Im Sinne des Klimaschutzes sollten ab 2045 keine fossilen Kraftstoffe mehr an deutschen Tankstellen verkauft werden dürfen“, schreibt der VDA in einem Briefing zur Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie in Deutschland am Mittwoch.

Stattdessen sollen Autos mit Verbrennermotor mit synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, oder Bio-Kraftstoffen betankt werden. Der VDA fordert, dass die Bundesregierung für diese Kraftstoffe mehr Anreize zur Verfügung stellt. „Erneuerbare Kraftstoffe sind entscheidend zum Erreichen der Klimaziele im Verkehrssektor“, schreibt der VDA. Nur so könnten die Emissionen der Bestandsflotte, also der bereits zugelassen Verbrenner, gesenkt werden.

Elektroautos oder E-Fuels?

Zwar setzen die EU und Deutschland bei Neuwagen auf Elektroautos. Und diese würden in den kommenden Jahren auch „erhebliche CO₂-Einsparungen ermöglichen“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Doch gleichzeitig werde es noch lange einen Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor geben. Der VDA rechnet 2030 mit noch 40 Millionen Verbrenner-Pkw und Lkw auf den deutschen Straßen.

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Diese Fahrzeuge sollen nach Ansicht des VDA verstärkt mit alternativen Kraftstoffen betankt werden, die Diesel und Benzin auch beigemischt werden könnten. Eine Möglichkeit sind demnach Bio-Kraftstoffe, die etwa aus Abfällen gewonnen werden und bereits auf dem Markt sind. Der Verband sprach sich zudem dafür aus, die gesetzlich vorgeschriebene Quote für die sogenannten E-Fuels und für Antriebe mit Wasserstoff deutlich anzuheben.

E-Fuels sind bislang allerdings sehr teuer und damit nicht massentauglich, die Herstellung ist sehr energieintensiv. Vor allem nach Wünschen der FDP sollen sie in Zukunft auch eine Rolle bei den Neuwagen spielen. In der Europäischen Union sollen ab 2035 zwar keine neuen Verbrenner-Pkw zugelassen werden, die EU-Verordnung hält jedoch die Möglichkeit einer neuen Kategorie für Verbrenner-Pkw offen, die ausschließlich mit den synthetischen Kraftstoffen betankt werden.

Ein Vorschlag aus Brüssel für eine solche Fahrzeugkategorie liegt bislang nicht vor, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach sich im Juli aber dafür aus. Kritiker schlagen vor, nur Schiffe und Flugzeuge mit E-Fuels zu betanken – im Gegensatz zu Autos können diese nicht auf Elektroantriebe umsteigen. (mit AFP)

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