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Fahrschülerin mit Fahrlehrer.

© dpa

Knapp 37 Prozent: Fahrschüler fallen immer öfter durch die Prüfung

Seit Jahren steigt die bundesweite Durchfallquote bei der Führerscheinprüfung: knapp 37 Prozent. In Berlin liegt sie noch deutlich darüber.

In Deutschland fallen immer mehr Fahrschüler durch die Führerscheinprüfungen. Bei mehr als jeder dritten Theorieprüfung sind die Prüflinge im Jahr 2017 durchgefallen, das geht aus Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes hervor. Die bundesweite Durchfallquote ist demnach auf alle Führerscheinklassen bezogen das fünfte Jahr in Folge gestiegen und lag bei 36,8 Prozent (2016: 34,8 Prozent). Es ist der höchste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Auch bei 28,1 Prozent der Praxisprüfungen fielen die Führerscheinanwärter durch (2016: 26,6 Prozent) - ein Anstieg zum dritten Mal in Folge.

Dann müssen in Berlin eben - in Anlehnung ans Schulsystem - die Anforderungen bei der Prüfung gesenkt werden: Die Antworten werden so formuliert, dass mindestens 2/3 richtig sind und ein richtiges Kreuz pro Frage genügt.

schreibt NutzerIn db0815

Berlin schneidet besonders schlecht ab

Die höchsten Misserfolgsquoten in der Theorie waren in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu verzeichnen. Diese Länder wiesen einen Anteil von jeweils über 40 Prozent an nicht bestandenen theoretischen Prüfungen auf. In Berlin wurden im vergangenen Jahr 44,3 Prozent der theoretischen Prüfungen nicht bestanden, eine Zunahme der Durchfallquote von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur in Sachsen-Anhalt war der Anteil noch höher: Hier waren knapp 45 Prozent der theoretischen Prüfungen erfolglos.

Bei der Theorieprüfung der Klasse B - dem Autoführerschein - ist die Durchfallquote besonders hoch und steigt ebenfalls seit Jahren. 2017 lag sie bei 44,0 Prozent (2016: 42,7 Prozent). Bei der praktischen Prüfung für den Autoführerschein fielen 39,9 Prozent der Anwärter im vergangenen Jahr durch (Vorjahr: 37,6 Prozent).

Viele nicht-deutschsprachige Bewerber

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Gerhard von Bressensdorf, führt die Steigerung in erster Linie auf den größeren Anteil nicht-deutschsprachiger Bewerber zurück. Ihnen falle die Theorieprüfung schwer, zudem seien sie oft mit einer anderen Verkehrskultur aufgewachsen und bräuchten oft drei bis fünf Anläufe bis sie bestehen, sagte Bressensdorf. In der Praxisprüfung gebe es durch den zunehmenden Verkehr immer mehr Fehlerquellen für Prüflinge.

Insgesamt legte die Zahl der praktischen Prüfungen im vergangenen Jahr zu. Den höchsten Zuwachs verzeichnete Berlin (+7,7 Prozent).

Die geringsten Durchfallquoten hat Hessen mit 31,4 Prozent bei der Theorie und 23 Prozent bei der praktischen Prüfung. Schlusslicht bei den Theorieprüfungen ist Sachsen-Anhalt mit 44,9 Prozent, bei den Praxisprüfungen ist es Hamburg mit 41,6 Prozent. (dpa, TSP)

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