
© dpa/Monika Skolimowska
Ausfälle beim Kurznachrichtendienst X: Weltweit berichten Nutzer über Probleme – Musk spricht von Cyberangriff
Am Montag hatten sich im Internet Berichte über Probleme beim Netzwerk X gehäuft. Später war die Seite wieder erreichbar. Elon Musk zufolge soll es einen massiver Cyberangriff gegeben habe.
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Der Kurznachrichtendienst X des US-Tech-Milliardärs Elon Musk hatte am Montag mit technischen Problemen zu kämpfen. Das berichten Nutzer auf dem Meldeportal „Allestörungen.de“. Auch auf internationalen Portalen und dem Konkurrenznetzwerk Bluesky meldeten Nutzer: „X is down“ – X ist ausgefallen. Etwa eine halbe Stunde später schien der Dienst wieder zu funktionieren. Allerdings kam es am Nachmittag zu weiteren Ausfällen.
Dahinter könnte X-Inhaber Elon Musk zufolge ein Cyberangriff stecken. „Es gab (und gibt) einen massiven Cyberangriff auf X“, schrieb der Tech-Milliardär auf seiner Plattform am Montagabend (deutscher Zeit). Nach seiner Aussage wird X jeden Tag angegriffen, dieses Mal sei das Ausmaß allerdings größer.
„Entweder ist eine große, koordinierte Gruppe und/oder ein Land beteiligt“, schrieb Musk weiter. Er ging nicht näher darauf ein. In einem Interview mit dem Fernsehsender Fox Business sagte er später, der Hackerangriff sei auf IP-Adressen in der Ukraine zurückzuführen.
Aus der Branche verlautete, dass X in mehreren Wellen zeitweilig außer Gefecht gesetzt wurde. Es habe sich um sogenannte Denial-of-Service-Angriffe gehandelt, bei den Internetseiten gezielt mit unerwünschtem Datenverkehr überschwemmt werden. Das kann zu erheblichen Störungen führen.
Spezialisten für Cybersicherheit stellten Musks Aussagen zu Größe der Gruppe und Ursprung infrage. Normalerweise bedienten sich kleinere Gruppen oder Individuen der Methode von Denial-of-Service. Ein Insider sagte, die für die Angriffe verantwortlichen IP-Adressen kämen aus den USA, Vietnam, Brasilien und anderen Ländern. Der Anteil der Ukraine sei unerheblich.
Auf „Allestörungen.de“ wurden gegen elf Uhr mehr als 7000 Ausfälle bei dem Netzwerk gemeldet. Fast die Hälfte der Melder berichteten über Probleme in der App. Aber auch die Internetseite (33 Prozent) und die Serververbindung (18 Prozent) schienen Probleme zu machen. Der Tagesspiegel konnte die Probleme selber nachstellen. Auch am Nachmittag kam es erneut zu Ausfällen.
Musk hatte X – damals Twitter – 2022 übernommen und Tausende Mitarbeiter entlassen. Seitdem haben viele Nutzer der Plattform den Rücken gekehrt. Der Vorwurf: „Seit US-Milliardär Elon Musk die Plattform übernommen hat, dominierten dort zunehmend Hetze und Demokratiefeindlichkeit“, begründete etwa der Hessische Rundfunk (HR) seinen Abschied. (mit Reuters)
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