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Seit Multimilliardär Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen hat, sorgt die Entwicklung von Twitter für viel Empörung.

© imago/UPI Photo / IMAGO/John Angelillo

Update

Nach internationaler Kritik an Sperre: Twitter schaltet Konten mehrerer US-Journalisten wieder frei

Die Konten von Angestellten renommierter Medien wurden gesperrt. Nun sind sie wieder aufrufbar – eine Reaktion auf eine Umfrage unter Twitter-Nutzern, erklärt Musk.

| Update:

Nach internationaler Kritik hat Twitter mehrere gesperrte Accounts von US-Journalisten wieder freigeschaltet. Twitter-Chef Elon Musk kündigte den Schritt unter Verweis auf eine Umfrage unter Nutzern des Online-Netzwerks an, bei der sich eine Mehrheit der knapp 3,7 Millionen Teilnehmer für ein sofortiges Ende der Sperren ausgesprochen hatte.

Die Vereinten Nationen begrüßten den Schritt, es blieben allerdings „ernste Bedenken“. Musk solle sich verpflichten, Entscheidungen auf der Grundlage öffentlich zugänglicher Richtlinien zu treffen, welche die Rechte, einschließlich der Redefreiheit, respektierten, forderte der Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk.

Mehrere der gesperrten Accounts von Journalisten unter anderem der „New York Times“, der „Washington Post“ und von CNN konnten am Samstagmorgen (Ortszeit) wieder aufgerufen werden - allerdings nicht alle. Am Donnerstagabend (Ortszeit) hatte Twitter die Konten der prominenten US-Journalisten gesperrt.

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Die Sperrungen seien ohne Vorwarnung erfolgt, berichtete die „Washington Post“. Die Vereinten Nationen hatten sich daraufhin zutiefst beunruhigt über die Entwicklung des Online-Netzwerkes unter ihrem neuen Besitzer Musk gezeigt. Auch die Bundesregierung kritisierte die Sperrungen.

Erst am Donnerstag hatte Twitter einen Account gesperrt, der den Privatjet von Konzernchef Elon Musk verfolgte. Einige der nun suspendierten Journalisten haben den Berichten zufolge darüber geschrieben sowie über Musks Äußerung, er und seine Familie seien durch die Weitergabe von Standortdaten gefährdet worden.

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Vor ihrer Sperrung hatten viele der Journalisten Zehntausende Follower auf der Plattform, schrieb die „New York Times“.

Musk wirft Journalisten „Doxxing“ vor

Twitter gab keine Gründe an, warum die Konten der Journalisten gesperrt wurden. Die Betroffenen arbeiten unter anderem für renommierte Medien wie CNN, „The New York Times“ und „The Washington Post“. Aber auch frei arbeitende Journalisten waren betroffen.

In mehreren Tweets in der Nacht zum Freitag schrieb Musk allerdings, für Journalisten gälten dieselben Regeln, wie für alle anderen auch. Er bezog sich dabei auf „Doxxing“, nämlich die Weitergabe von persönlichen Dokumenten einer Person, einschließlich Informationen wie ihrer Adresse.

CNN nennt „plötzliche“ Sperrung ungerechtfertigt

„Sie haben meinen exakten Echtzeit-Standort gepostet, im Grunde die Koordinaten für ein Attentat“, schrieb Musk, ohne Details oder Beweise zu nennen. Musk sprach von einem Verstoß gegen die Twitter-Nutzungsbedingungen. Unklar war zunächst, ob die Konten dauerhaft gesperrt wurden.

„Die plötzliche und ungerechtfertigte Sperrung von Journalisten, inklusive Donie O“Sullivan von CCN, ist besorgniserregend - aber nicht überraschend“, erklärte der Fernsehsender.

Sender fordert ausbleibende Erklärung

“Twitters zunehmende Instabilität und Volatilität sollte große Bedenken bei jedem auslösen, der die Plattform nutzt.„ CNN fordere eine Erklärung von Twitter und mache davon die Reaktion auf den Vorfall abhängig.

Der Multimilliardär Musk - derzeit der zweitreichste Mensch der Welt hinter dem französischen Luxusgütermogul Bernard Arnault - hat Twitter seit der Übernahme Ende Oktober ins Chaos gestürzt.

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Er entließ das Spitzenmanagement und rund die Hälfte der Belegschaft und schaltete gesperrte Konten wie jenes des früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder frei.

„Washington Post“ Reporter ebenfalls gesperrt

Unter den gesperrten Accounts war auch der des Reporters Drew Harwell von der Zeitung „Washington Post“. Harwell hatte auf der Social-Media-Plattform Mastodon über Musk geschrieben und Links veröffentlicht zu frei zugänglichen, legalen Daten.

Auch Mastodon wurde gesperrt. Sally Buzbee, Chefredakteurin der „Washington Post“, sagte, die Sperrung untergrabe Musks Behauptungen, Twitter als Plattform der freien Meinungsäußerung zu betreiben.

Auswärtiges Amt twittert Kritik an Sperrung

Die Bundesregierung hat die Sperrung von Journalisten-Accounts beim Kurznachrichtendienst Twitter ebenfalls kritisiert. Man nehme mit wachsender Sorge zur Kenntnis, was sich auf Twitter tue, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin.

„Wir beobachten das sehr genau und stellen uns die Frage, welche Konsequenzen wir daraus ziehen könnten“. Entscheidungen seien aber keine getroffen. Bundesregierung, Ministerien und Politiker nutzen Twitter bisher als Plattform für ihre Öffentlichkeitsarbeit.

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So twitterte das Auswärtige Amt am Freitag: „Pressefreiheit darf nicht nach Belieben ein- und ausgeschaltet werden.“ Der Beitrag verwies auf verschiedene gesperrte Journalisten-Accounts. Diese könnten nun auch dem Auswärtigen Amt nicht mehr folgen, nicht mehr kommentieren und kritisieren. „Damit haben wir ein Problem @Twitter“, hieß es weiter.

Kritiker befürchten, dass unter Musks Führung auf Twitter Hassbotschaften und Falschinformationen rasant zunehmen könnten. (AFP, dpa)

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