
© dpa/Jose Luis Magana
CEO und Trump-Berater zugleich: Musk räumt „große Schwierigkeiten“ mit Mehrfachbelastung ein – Tesla-Aktie bricht ein
Die Anleger verlieren massiv an Vertrauen, die Tesla-Aktie bricht an einem Tag um rund 15 Prozent ein. Und Musk macht keinen Hehl daraus, dass ihm die Mehrfachbelastung zu schaffen macht.
Stand:
Elon Musk hat offenbar „große Schwierigkeiten“, seine Funktion als Berater des US-Präsidenten Donald Trump mit seiner Arbeit als Chef mehrerer Unternehmen in Einklang zu bringen. Das räumte der CEO von Tesla am Montag in einem Interview mit „Fox Business“ ein. Auf die Frage, wie Musk neben seiner Arbeit als Trump-Berater und Chef der Abteilung für Regierungseffizienz (Doge) seine Unternehmen führe, antwortete Musk: „Mit großen Schwierigkeiten“, und seufzte.
Die Tesla-Aktien waren am Montag nach einem düsteren Analystenkommentar in der Spitze um knapp 15 Prozent eingebrochen und rutschten damit auf den niedrigsten Wert seit Ende Oktober.
Tesla-Anleger waren besorgt, dass Musk durch seine Arbeit für die Trump-Regierung von der Leitung seiner Unternehmen, zu denen Tesla, SpaceX, X und xAI gehören, abgelenkt würde. Tesla verlor an der Wall Street 130 Milliarden Dollar an Börsenwert.
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Die Verluste vom Montag machten den letzten Rest einer Tesla-Rallye Ende letzten Jahres zunichte, die den Aktienwert nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump am 5. November fast verdoppelt hatte. Die Investoren hofften damals, dass Tesla von der engen Beziehung zwischen CEO Elon Musk und dem US-Präsidenten Donald Trump profitieren würde.
Mittlerweile aber wird sogar befürchtet, dass die Vereinigten Staaten als größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession abrutschen könnten. Trumps Äußerungen vom Wochenende halfen auch nicht, die Ängste zu zerstreuen.
Trump schließt Rezession nicht aus
In einem Interview am Wochenende wollte der US-Präsident auf Nachfrage eine Rezession nicht ausschließen. Er sagte lediglich: „Ich hasse es, solche Dinge vorherzusagen.“ Es werde eine Übergangsphase geben, sagte Trump mit Blick auf die Auswirkungen seiner wirtschaftspolitischen Pläne.
Trump hatte zwar jüngst die Zölle für Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada vorerst wieder ausgesetzt, sofern die Waren unter das Freihandelsabkommen USMCA fallen. Allerdings drohte der Republikaner Kanada mit weiteren Zöllen – besonders im Bereich der Landwirtschaft.
Zugleich verdichten sich die Spekulationen, dass Trump bereit ist, Härten in der Wirtschaft und auf den Märkten in Kauf zu nehmen, um langfristige Ziele wie Erhebung von Importzöllen und eine kleinere Regierung zu erreichen.
Musks Rolle als Chef der Abteilung für Regierungseffizienz hat in den vergangenen Wochen zu „Tesla Takedown“-Protesten gegen den Autohersteller in den USA geführt. In Europa, wo Elon Musk rechtsextreme Parteien unterstützt, sind Teslas Autoverkäufe im Januar im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent eingebrochen. In China musste Tesla zuletzt ebenfalls Rückgänge verzeichnen.
Unklar ist bisher, inwieweit das auf verstärkte Konkurrenz, eine Lieferpause durch eine Auffrischung des bisherigen Bestsellers Model Y sowie auf die Abkehr von Verbrauchern von Tesla wegen Musks Nähe zu Trump zurückzuführen sein kann.
Trump will Tesla kaufen
Als Zeichen der Solidarität mit Musk kündigte der US-Präsident an, einen „brandneuen Tesla“ zu kaufen. Der Tesla-Chef setze „alles aufs Spiel, um unserer Nation zu helfen, und er macht einen fantastischen Job“, schrieb Trump am Dienstag auf seiner Plattform Truth Social.
Politische Gegner versuchten jedoch, Musks Autokonzern zu boykottieren, „um Elon und alles, wofür er steht, anzugreifen und zu schädigen“. Musk antwortete auf seiner Onlineplattform X und dankte dem US-Staatschef.
Mitte Dezember war Tesla mit einem Kurs von rund 480 Dollar mehr als 1,5 Billionen Dollar wert. Jetzt fiel der Börsenwert beim Kurs von gut 222 Dollar auf rund 715 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Der US-Autoriese Ford bringt knapp 40 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage, der Rivale General Motors knapp 48 Milliarden.
Musks Vermögen hängt am Tesla-Kurs
Auch für Musk persönlich könnte ein deutlicher Rückgang beim Tesla-Aktienkurs zum Problem werden. Der Tech-Milliardär ist bekannt dafür, Kredite mit seinen Tesla-Aktien zu besichern, die ihn zumindest auf dem Papier zum mit Abstand reichsten Menschen der Welt machen.
Bei solchen Geschäften muss man oft Sicherheiten nachschießen, wenn der Kurs unter bestimmte Grenzwerte fällt. Der Finanzdienst Bloomberg schätzt Musks Vermögen aktuell immer noch auf gut 300 Milliarden Dollar. (Reuters, dpa)
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