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100.000 Hochleistungsgrafikprozessoren (GPUs) sollen in dem neuen Rechenzentrum installiert werden. 

© IMAGO/ingimage/via imago-images.de

Unternehmen können sich nicht einigen: Deutsches Prestigeprojekt für KI-Gigafabrik gescheitert

Die Deutsche Telekom, Ionos und die Schwarz-Gruppe konnten sich noch nicht auf ein gemeinsames Konzept für eine KI-Gigafabrik einigen. Daher treten sie nun mit konkurrierenden Bewerbungen bei der EU an.

Stand:

Führende deutsche Konzerne konnten sich bislang nicht auf ein gemeinsames Konzept für eine KI-Gigafabrik einigen. Daher werden die Deutsche Telekom, der Cloudanbieter Ionos und die IT-Tochter der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) am Freitag mit konkurrierenden Bewerbungen bei der EU antreten, berichtet der Fachdienst Tagesspiegel Background Digitalisierung & KI. 

Der Softwarekonzern SAP wird sich daran nicht beteiligen. „Wir sind bei der Interessensbekundung erst einmal außen vor“, sagt eine SAP-Sprecherin. Man sehe sich vorrangig in der Rolle als Softwarelieferant und auch bei der Nutzung der KI-Fabrik habe SAP keinen großen Bedarf.

„Die Deutsche Telekom ist bereit, eine führende Rolle in der deutschen AI-Gigafactory-Initiative zu übernehmen“, sagt ein Sprecher. „Entsprechend werden wir eine Interessensbekundung abgeben.“ Man lade Unternehmen, Technologiepartner, Institutionen und weitere Organisationen ein, sich dieser Initiative anzuschließen. „Wir werden mit starken Partnern eine überzeugende Bewerbung abgeben“, sagt auch Uwe Geier, Head of Cloud Solutions bei Ionos.

Die EU plant bis zu fünf solcher Rechenzentren zum Training großer KI-Modelle. Die Kosten von drei bis fünf Milliarden Euro sollen mit bis zu 35 Prozent gefördert werden. Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung beschlossen, eine der KI-Gigafabriken nach Deutschland zu holen.

Im Laufe des Auswahlprozesses könnten sich die deutschen Bewerber noch zusammentun. „Wir erwarten, dass sich der Austausch zwischen den verschiedenen Playern intensivieren wird“, sagt der Telekom-Sprecher. „Es ist erstmal nicht problematisch, wenn es mehrere Interessensbekundungen gibt“, sagt Andreas Weiss, Geschäftsführer des Eco-Verbandes. „Es wäre aber unsinnig, wenn es am Ende konkurrierende Anträge aus Deutschland gibt.“

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